Analyse von Kartenzahlungen zeigt Aufschwung in Cafés und Restaurants

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Sommerzeit bedeutet Ferienzeit. Dabei setzen 46 Prozent der befragten Deutschen laut einer Umfrage von PwC dieses Jahr auf regionale oder nationale Ferienziele. In entspannter Urlaubsstimmung schauen viele Urlauber nicht so sehr aufs Geld. Sei es beim entspannten Essen im Urlaubsort, dem Einkaufen von regionalen Spezialitäten bzw. Souvenirs oder Ausflügen wie geführten Wanderungen - im Urlaub gibt man gern auch mal etwas mehr aus. SumUp schaut in einer Analyse genauer hin: Wie gestalten sich die Transaktionen der diesjährigen Sommerferienzeit im Vergleich zum letzten Jahr? Gibt es Branchen oder Bundesländer, die vom regionalen Urlaubsboom besonders profitieren? Waren Feriengäste besonders für die kleineren Händler und Unternehmen schon immer wichtig für den Umsatz, so hat sich für viele die Lage durch die Corona-Pandemie noch einmal verschärft, weshalb die Einnahmen im Sommer für den ein oder anderen Händler durchaus geschäfts- bzw. zukunftsentscheidend sein werden. 

Bundesweit mehr Transaktionen als im Vorjahr 

Die Analyse zeigt ein deutliches Bild: Die durchschnittlichen Transaktionen pro Händler haben sich deutschlandweit im Vergleich zum gleichen Zeitraum des letzten Jahres um 24 Prozent erhöht. Eine sehr positive Entwicklung zeigt die durch die pre-coronabedingten Schließungen stark betroffene Bar-/Club-Szene: Im Vergleich zu 2020 notiert SumUp hier im Sommer 2021 einen Anstieg der Transaktionen um 30 Prozent.  Auch die einzelnen Händler aus dem Bereich Cafés/Restaurants können sich über mehr Transaktionen in diesem Sommer freuen: Bei den Gastronomen liegt der Anstieg 2021 im Vergleich zum Vorjahr bei 15 Prozent. Händler bzw. kleinere Unternehmen im Fitness-/Wellness-/Spa-Bereich können in der Ferienzeit ein Wachstum der Transaktionen um 22 Prozent verbuchen. 

Kartenzahlungen erobern die Wochenmärkte

Besonders auffallend ist die Zunahme an Transaktionen in der Händlerkategorie Outdoor Market (Wochenmärkte). Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich ein Wachstum von knapp 40 Prozent und das in einem Bereich, der bisher ganz klassisch vom Bargeld dominiert wurde. Immer mehr Händler kommen dem Wunsch der Kunden nach, und bieten die Möglichkeit der Kartenzahlung an. Das Volumen der Transaktionen hat sich im analysierten Sommerzeitraum 2020 von 34,51 Euro auf 32,04 Euro im vergleichbaren Zeitraum 2021, also um 7 Prozent, reduziert. Das Absinken des Transaktionsvolumens ist dabei kein Ausdruck von geringer Nachfrage, sondern lässt sich auf die vermehrte Bezahlung von Kleinstbeträgen mit Karte zurückführen. Der Anteil an neuen Besitzern der Kartenlesegeräte, die in dieser Kategorie angesiedelt sind, stieg 2021 bei SumUp um 86 Prozent und zeigt deutlich, dass immer mehr Standbetreiber Bedarf an digitalen Zahlungslösungen haben.

Top-5 Tourismus-bezogene Händlerkategorien 
(Zunahme durchschnittliche Transaktionen pro Händler im Jahresvergleich) 

HändlerkategorienAnstieg 2021 im Vergleich zu 2020

  • Outdoor Market / Wochenmarkt: 39,56 %
  • Bar / Club: 30,23 %
  • Fitness- / Wellness- /Spa-Bereich: 22,39 %
  • Retail (ohne Fashion): 18,56 %
  • Café/Restaurant: 15,02 %
  • Copyright: SumUp, Analyse der Transaktionsdaten von Sommer 2020 vs. Sommer 2021

Deutschlandweiter Zuwachs von Kartenzahlungen

Der Trend ist nicht nur in einzelnen Branchen oder Regionen bzw. Ballungsräumen zu spüren. Deutschlandweit zeigt sich ein positives Wachstum zwischen 20 und 30 Prozent bei den durchschnittlichen Transaktionen pro Händler. Vor allem in den Ballungszentren Hamburg und Berlin finden dabei insgesamt bereits weitaus mehr Kartentransaktionen statt als beispielsweise in Sachsen, Rheinland-Pfalz oder Thüringen - wo mit Blick auf die kleinen Händler der größte Nachholbedarf beim Thema Kartenzahlungen besteht.

Dazu sagt Vera Pershina, Country Lead DACH bei SumUp: “Unsere Zahlen zeigen deutlich, welche Bundesländer bei Kartenzahlungen auf dem Vormarsch sind oder aber eben noch Nachholbedarf haben. So sind in Hamburg zum Beispiel Kartenzahlungen in den meisten Branchen bereits fest etabliert und generell auf einem hohen Level. Der coronabedingte Aufschwung fällt daher mit knapp 9 Prozent im Jahresvergleich geringer aus als in anderen Bundesländern, wo wir einen Zuwachs von teilweise mehr als 30 Prozent beobachten, wie zum Beispiel in Bremen oder im Saarland.”

Kartenzahlung immer und überall - auch bei kleineren Beträgen

Wie auf den Wochenmärkten zeigt sich der Trend, dass bargeldlose Zahlungen in Deutschland auch für kleinere und Kleinstbeträge immer häufiger eingesetzt werden, auch auf Bundesebene: Im Vergleich zu 2020 reduziert sich der durchschnittliche Transaktionsbetrag insgesamt um ca. 5,7 Prozent und zieht sich durch nahezu alle touristischen Branchen. Davon ausgenommen ist die Kategorie Hotel/Unterkunft, in der die Minderung im Vergleich zum Vorjahr anders als in anderen Branchen lediglich 1,6 Prozent beträgt, und damit fast gleichbleibend ist. Da sich die Preise für Ferienunterkünfte nicht merklich gesenkt haben, ist hier folglich auch keine große Bewegung bei den durchschnittlichen Transaktionsbeträgen zu beobachten. 

Ausländischer Tourismus erholt sich nur langsam von Corona-Reisebeschränkungen 

Ein Blick auf die mit ausländischen Karten getätigten Zahlungen zeigt, dass Deutschland besonders bei Reisenden aus den USA im Vergleich zum letzten Jahr gefragter denn je ist. Zeigten sie sich in der Sommerferienzeit des Jahres 2020 für 26 Prozent der Transaktionen verantwortlich, steigerte sich der Anteil im Vergleichszeitraum von 2021 um 24 Prozent. Damit belegt die USA mit 32 Prozent den ersten Platz der ausländischen Kartenzahlungen. Neben den USA weist einzig Irland einen sehr starken Anstieg auf: Um 44 Prozent stieg hier der Anteil der Transaktionen im Vergleich zum Vorjahr. Trotz der enormen Steigerung macht Irland im internationalen Vergleich nur einen Anteil von 5 Prozent aus. Einbrüche verzeichnen vor allem die Länder Schweiz (-34 Prozent) und Niederlande (-33 Prozent) sowie Großbritannien (-13 Prozent).   

„Der Anstieg der Transaktionszahlen in den verschiedenen Händlerkategorien lässt darauf schließen, dass die kleineren Händler und Kleinstunternehmen von der Sommersaison durchaus profitieren können. Sie werden es vermutlich nicht schaffen, die pandemiebedingten Einbußen vollständig zu kompensieren, aber unsere Analyse zeigt sehr deutlich, dass die Deutschen und auch die ausländischen Touristen die Urlaubszeit zum Geldausgeben nutzen. Kartenzahlungen und kontaktlose Zahlungen sind nicht nur ein etabliertes und sicheres Zahlungsmittel, sondern bewegen durch die starke Nachfrage auf Kundenseite selbst traditionell von Bargeld geprägte Branchen zum Umdenken“, so Vera Pershina, Country Lead DACH bei SumUp. „Auch wenn die Deutschen nach wie vor das Bargeld lieben, in vielen Lebensbereichen ist die Nutzung von digitalen Zahlungslösungen aber mittlerweile fest etabliert und unverzichtbar geworden.” 


​​​​​​​

Zurück

Vielleicht auch interessant

Trotz Elternstolz: Gehören Kinder in den Lebenslauf? Manche Mütter und Väter befürchten Nachteile im Bewerbungsprozess. Wann sollte man rechtlich gesehen beim Arbeitgeber Kinder erwähnen?

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern in Deutschland hat 2024 einen neuen Höchststand erreicht. Gleichzeitig ist auch der Konsum von Geflügelfleisch im Vergleich zu den Vorjahren merklich gestiegen. Diese Daten stehen im Kontext einer stabilen heimischen Produktion, die jedoch weiterhin durch die sich ausbreitende Geflügelpest beeinflusst wird.

Obwohl fast die Hälfte aller Erwerbstätigen in Deutschland Frauen sind, sind nur 29,1 Prozent der Führungspositionen weiblich besetzt. Warum hinkt Deutschland hinterher?

Verlangen Arbeitnehmende beim Ausscheiden aus dem Job ein Arbeitszeugnis, kann es sein, dass es heißt: «Schreiben Sie doch bitte selbst etwas!» Ist das erlaubt - und wie geht man vor?

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im deutschen Gastgewerbe hat im August 2025 einen historischen Höchststand erreicht. Laut den jüngsten, von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Daten, sind nun 1.122.500 Menschen in diesem Sektor sozialversicherungspflichtig tätig.

Die Bundesregierung hat eine unbürokratische Verlängerung der Aufenthaltstitel für Geflüchtete aus der Ukraine beschlossen. Die entsprechende „Zweite Verordnung zur Änderung der Ukraine-Aufenthaltserlaubnis“ wurde am 27. Oktober 2025 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht.

Die Zahl der jungen Menschen, die eine Ausbildung im Gastgewerbe anstreben, ist erneut gestiegen. Bis Ende September 2025 meldeten sich 3,5 Prozent mehr Bewerberinnen und Bewerber bei den Arbeitsagenturen als im Vorjahreszeitraum. Dies geht aus den kürzlich veröffentlichten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor.

Der Mindestlohn steigt zum 1. Januar 2026 auf 13,90 Euro und anschließend zum 1. Januar 2027 auf 14,60 Euro. Der DEHOGA Bundesverband hat die daraus resultierenden Effekte, insbesondere auf die Arbeitsverhältnisse im Gastgewerbe, analysiert und bewertet.

Softwareplattformen und Finanzexperten schlagen Alarm: Die Nutzung Künstlicher Intelligenz hat zu einem signifikanten Anstieg ultrarealistischer, gefälschter Spesenbelege in Unternehmen geführt. Während Spesenbetrug kein neues Phänomen ist, ermöglichen es aktuelle KI-Modelle, täuschend echte Fälschungen ohne technische Vorkenntnisse zu erstellen.

Die neuesten Daten der Bundesagentur für Arbeit zum Oktober 2025 zeigen eine saisonale Entspannung der Arbeitslosenzahlen. Dennoch deuten die anhaltend schwache Beschäftigungsentwicklung und eine geringe Nachfrage nach neuem Personal auf eine fortgesetzte wirtschaftliche Zurückhaltung hin.