Corona-Ausbildungsstudie: Vergütung gekürzt, weniger Urlaub, mehr Überstunden

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Corona-Krise hat laut einer Umfrage unter Auszubildenden auch in der Berufsausbildung deutliche Spuren hinterlassen und sogar zu Kürzungen bei Urlaub und Ausbildungsvergütung geführt. Fast 60 Prozent absolvierten zumindest Teile ihrer Ausbildung im Homeoffice, wie die am Mittwoch vorgelegte «Corona-Ausbildungsstudie» der Nachwuchsorganisation des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB-Jugend) zeigt.

Mehr als die Hälfte der Befragten gab dem Homeschooling, von dem fast alle betroffen waren (95 Prozent), keine guten Noten: 34 Prozent nannten den Unterricht «befriedigend», knapp 12 Prozent «ausreichend» und 7 Prozent «mangelhaft». Fast ein Drittel der Befragten, die ihre Ausbildung vor Corona begonnen hatten, gab an, die fachliche Qualität des Berufsschulunterrichts habe sich seit Beginn der Pandemie verschlechtert. Und mehr als ein Drittel der Befragten befürchtet, die Ausbildung nicht erfolgreich abschließen zu können, weil Ausbildungsinhalte nicht vermittelt wurden.

Scharfe Kritik übte der DGB daran, dass einige Arbeitgeber nach Angaben der Befragten Urlaubstage und Ausbildungsvergütung gekürzt haben. Die Arbeitgeber stünden auch in der Corona-Krise in der Pflicht, für eine gute Ausbildungsqualität zu sorgen und geltende Gesetze einzuhalten, sagte DGB-Jugendreferent Joscha Wagner. «Um das zu gewährleisten brauchen wir mehr effektive und regelmäßige Kontrollen in den Ausbildungsbetrieben, sonst geht es immer stärker zulasten der Auszubildenden».

Etwa einem Viertel (24,3 Prozent) der Befragten wurde der Studie zufolge die Ausbildungsvergütung gekürzt. Fast jeder fünfte Auszubildende (18,7 Prozent) habe angegeben, dass ihr oder ihm seit Beginn der Corona-Pandemie mindestens einmal der Urlaub gekürzt worden sei, obwohl das nicht erlaubt sei, hieß es vom DGB. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Wer beim Thema Überstunden Ärger mit dem Arbeitgeber vermeiden will, sollte Mehrarbeit immer dokumentieren. Denn: Gibt es Streit, müssen Beschäftigte ihre Überstunden nachweisen können, wie es in der Zeitschrift «Finanztest» heißt.

In Deutschland halten sich einer Studie zufolge 61 Prozent der Arbeitnehmer selbst für Burn-out-gefährdet. 21  Prozent sehen für sich ein hohes und 40 Prozent ein mittleres Risiko, an Überlastung zu erkranken, wie eine repräsentative Befragung ergab.

Im Münchner Traditionsunternehmen der Platzl Hotels wurde Direktor Heiko Buchta (54) die Prokura erteilt. Bereits seit 2013 in der Führungsspitze des Vier-Sterne-Superior-Hauses, erhält der erfahrene Diplom-Kaufmann mit der handelsrechtlichen Vollmacht durch die Inhaberfamilie Inselkammer nun noch mehr Verantwortung.

Beförderungen aus eigenen Reihen sind oft eine bevorzugte Lösung. Manche Kollegen rechnen fest damit, bei der Auswahl auf dem Siegertreppchen zu landen. Doch woran kann es liegen, dass sie immer wieder ignoriert werden? Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Trotz Inflation und schwacher Konjunktur haben die Menschen in Deutschland wieder mehr Geschmack an Bio-Lebensmitteln gefunden. Die Verbraucher kommen langsam wieder aus der Schockstarre.

Gemessen an den Übernachtungszahlen hat die Tourismusbranche in Deutschland im Jahr 2023 die Corona-Krise fast hinter sich gelassen. Die Zahl der Gästeübernachtungen lag nur noch knapp unter den Ergebnissen, die vor der Pandemie erreicht wurden.

Knapp jede und jeder sechste abhängig Beschäftigte (16 Prozent) in Deutschland arbeitete im April 2023 im Niedriglohnsektor. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 1,1 Millionen Niedriglohnjobs weniger als im April 2022. Die Hälfte aller Beschäftigten im Gastgewerbe arbeitet im Niedriglohnbereich.

Die Karnevalszeit beschert vor allem Gastronomen in den Karnevalshochburgen ein lukratives Geschäft. Einer Berechnung zufolge sind diesmal sogar etwas höhere Einnahmen zu erwarten als in der Saison 2022/2023.

Manche Menschen teilen ihren Alltag regelmäßig auf ihren Social-Media-Kanälen. Da ist auch schnell ein Foto vom Arbeitsplatz dabei. Wer solche Bilder unbedacht postet, muss mit Folgen rechnen.

Das Schaltjahr beschert uns 2024 einen zusätzlichen Arbeitstag am 29. Februar. Damit gibt es dieses Jahr bundesweit im Schnitt 248,8 Arbeitstage – trotz Schaltjahr 0,6 Tage weniger als im Vorjahr mit 249,4 Arbeitstagen.