In Österreich waren seit 1946 noch nie so viele Menschen arbeitslos wie aktuell. Wie der Arbeitsmarktservice (AMS) am Mittwoch in Wien mitteilte, sind in der Alpenrepublik derzeit etwas mehr als 504.000 Menschen ohne Job - ein Anstieg um 52,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Hinzu kommen etwas mehr als 58.000 Menschen, die beim AMS derzeit eine Schulung machen. Allein zwischen dem 15. und dem 31. März stieg die Zahl der Arbeitslosen um fast 200.000.
Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition lag Ende März bei geschätzten 12,2 Prozent. Gegenüber März 2019 entspricht das einem Anstieg um 4,7 Prozentpunkte. Nach Angaben von Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) hätten etwa 40 Prozent der Menschen, die aufgrund der Coronavirus-Pandemie arbeitslos geworden sind, eine Rückkehr-Vereinbarung mit ihren bisherigen Arbeitgebern für die Zeit nach der Krise geschlossen. Zudem teilte sie mit, dass fast 12.600 Kurzarbeitsanträge für rund 250.000 Jobs eingegangen seien. «Es werden stündlich weitere Anträge bewilligt und es kommen neue hinein», sagte Aschbacher.
Besonders drastisch waren die Anstiege bei den Arbeitslosenzahlen in den Bereichen Beherbergung und Gastronomie sowie am Bau - also in Branchen, die durch die Einschränkungen im Zuge Corona-Krise besonders hart getroffen werden. Auch im Bereich Verkehr und Lagerwesen schnellten die Arbeitslosenzahlen in Österreich nach oben.
(dpa)