Die Entwicklung der Pandemie durch Hotelbewertungen verstehen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die andauernde COVID-19-Krise trifft die Weltwirtschaft mit voller Wucht. Um die Entwicklung der Pandemie zu verstehen und Aussagen über eine mögliche Erholung zu treffen, hat Customer Alliance 18 Millionen Online-Hotelbewertungen in 16 Metropolen in Europa, Amerika und Asien analysiert und mit denen des Vorjahres verglichen.

Im Gegensatz zu den häufig genutzten Gesundheitsindikatoren, wie tägliche Zahl neuer Fälle, fokussiert sich das Berliner Unternehmen auf die Auswertung von Online-Gästebewertungen weltweit, um einen indirekten Indikator für die Entwicklung der wirtschaftlichen Situation zu erhalten.

Die Bewertungen wurden von Bewertungsportalen wie booking.com, TripAdvisor und Google sowie von länderspezifischen Bewertungsplattformen bezogen. Welche Städte waren zu welchem Zeitpunkt betroffen und welche Märkte beginnen sich bereits zu erholen? Durch die regelmäßige Analyse und Aktualisierung dieser Zahlen können Leser des Berichts besser verstehen und einschätzen, wann sich die jeweiligen Hotelmärkte beginnen zu erholen. 

Mit dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus COVID-19 im Dezember 2019 in Wuhan, der Hauptstadt der Provinz Hubei in China, war zuerst der chinesische Markt betroffen. Die niedrigste Zahl an lokalen Gästebewertungen wurde in Kalenderwoche 7 erreicht. Nun zeigt der chinesische Markt erste Anzeichen einer Erholung. Denn zehn Wochen später, in Kalenderwoche 17, ist Shanghai die erste Stadt, in der die Zahl der Bewertungen wieder deutlich gestiegen ist.

In Europa war Rom die erste Stadt, die im Januar 2020 einen Rückgang der Rezensionen zu verzeichnen hatte. Generell ging das Bewertungsvolumen unter den verglichenen europäischen Städten gleichzeitig zurück. Wien erlebte jedoch den deutlichsten Rückgang von einem Plus von 47,2Prozent an Bewertungen im Februar 2020 (im Vergleich zu 2019) auf -40,5 Prozent innerhalb eines Monats. Im April 2020 wies Rom mit -99,5 Prozent im europäischen Vergleich die geringste Anzahl an Rezensionen auf.

 

Die wichtigsten Ergebnisse der Analyse:

Internationaler Vergleich:

  • Während die meisten Städte in der globalen Analyse im Januar und Februar 2020 noch ein deutliches Plus des Bewertungsvolumen über dem Vorjahresniveau sahen, ging es in Peking ab Januar 2020 bereits bergab.
  • New York City erlebte einen Rückgang der Bewertungen früher als Berlin und Moskau. Das Bewertungsvolumen in New York City und San Francisco ging in ähnlicher Geschwindigkeit zurück.

Innerhalb Europas:

  • Rom war die erste europäische Stadt, die im Januar 2020 einen Rückgang der Online-Gästebewertungen verzeichnete. Während Rom einen Negativ-Vorsprung hatte, ging die Zahl der Bewertungen gleichermaßen in den europäischen Städten zurück.
  • Interessanterweise verzeichneten Berlin, London, Paris und Wien im Februar 2020 im Vergleich zum Januar desselben Jahres einen Anstieg der Rezensionen. Dennoch erlebten daraufhin alle verglichenen europäischen Städte innerhalb eines Monats einen signifikanten Rückgang der Gästerezensionen.
  • Wien erlebte einen besonders drastischen Rückgang der Rezensionen. Während im Februar 2020 ein Plus von 47,2% der Bewertungen im Vergleich zu 2019 zu verzeichnen war, ging die Anzahl der Bewertungen innerhalb eines Monats auf -40,5% zurück.
  • Trotz Bestimmungen, die im europäischen Vergleich locker sind, ist in Stockholm die Zahl der Online-Gästebewertungen im April mit -98,3% genauso niedrig wie in anderen Städten.
  • Im April 2020 zeigte Rom mit -99,5% im Vergleich zu den anderen europäischen Städten die geringste Zahl von Bewertungen.

Inlandsreisen in China (die folgenden Zahlen basieren auf Ctrip-Rezensionen, die die Inlandsreisen in China genauer widerspiegeln, da es das bevorzugte Bewertungsportal für chinesische Reisende ist):

  • Die Zahl der Bewertungen auf Ctrip spiegelt eine langsame Erholung des chinesischen Marktes bei Inlandsreisen wider. In Kalenderwoche 18 liegt Shanghai wieder bei -70% gegenüber -90% in Kalenderwoche 7. Hong Kong liegt bei -72% vs. -81% im Tiefpunkt.
  • Der niedrigste Stand der Bewertungen in ganz China wurde in Kalenderwoche 7 erreicht. Seitdem steigt die Anzahl der Bewertungen.
  • Im Vergleich zu anderen chinesischen Städten war Hong Kong mit einem maximalen Tiefststand von -81% in KW 7 am “geringsten” von einem Abfall der Bewertungen betroffen. 
  • Wuhan war mit einem seit Kalenderwoche 6 anhaltenden Tief am stärksten betroffen, das sich zwischen - 91% und -98% bewegte.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Läuft ein befristeter Vertrag aus, ist es für Beschäftigte wichtig, möglichst bald im Anschluss eine neue Anstellung zu finden. Aber wann haben sie eigentlich Zeit für Bewerbungsgespräche?

Wie wichtig das Thema ZUHÖREN beim Führen von Mitarbeiter, in Meetings, aber auch im Umgang mit Gästen, Kunden und Lieferanten ist, zeigt sich besonders deutlich bei Führungskräften und im Vertrieb. Doch es scheint, als fehle oft das aufrichtige Interesse am Gegenüber. Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Die Konjunktur bleibt schwach, die Spuren auf dem Arbeitsmarkt werden deutlicher. Die Zahl der Arbeitslosen steigt, auch Anzeichen für mehr Kurzarbeit sind zu sehen.

Coronahilfen haben in der Pandemie viele Firmen vor der Pleite bewahrt. Die sind ausgelaufen. Zugleich haben sich die Rahmenbedingungen deutlich verschlechtert - mit Folgen für das Insolvenzgeschehen. Dazu trug auch das Gastgewerbe wesentlich mit bei.

Ab April soll Cannabis kontrolliert freigegeben werden. Was heißt das für den Job - darf man die Droge in der Mittagspause konsumieren? Und was ist mit dem Joint nach Feierabend? Ein Anwalt gibt Antworten.

Hohe Mieten in deutschen Großstädten sind einer Studie zufolge eine Hürde für Unternehmen im Ringen um Fachkräfte. Das geht so weit, dass ein Drittel über einen Jobwechsel wegen hoher Mieten nachdenkt - eine kleine Minderheit zieht tatsächlich deswegen um.

Auch für das 4. Quartal und das Gesamtjahr 2023 hat der DEHOGA wieder die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen aus Hotellerie und Gastronomie in seinem aktuellen Zahlenspiegel zusammengestellt. Wie werden zahlreiche Informationen rund um Umsatz- und Beschäftigtenzahlen, Ausbildung, Gewerbean- und -abmeldungen bereit gehalten.

Wer in Elternzeit ist, hat meist anderes als den eigenen Job im Kopf. Wenn dann plötzlich von Kündigung die Rede ist, sitzt der Schock tief. Aber ist das überhaupt möglich?

Mit 15 Prozent realen Umsatzverlusten liegen Gastronomie und Hotellerie in NRW trotz Übernachtungsrekord mit den Umsätzen immer noch deutlich unter Vor-Corona-Niveau. Die Rückgänge bleiben seit Corona drastisch hoch genauso wie der anhaltende Kostendruck. Auch 2024 startet mit Verlusten.

Wer vorübergehend weniger arbeiten möchte, kann auf das Modell der Brückenteilzeit setzen. Aber wer hat eigentlich Anspruch? Und wie läuft das mit dem Antrag? Die wichtigsten Antworten im Überblick.