Fraport mit Rekordgewinn im Sommer

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Rückkehr der Reiselust hat dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport im Sommer das lukrativste Quartal seiner Geschichte beschert. An seinen Auslandsflughäfen zählte der Konzern so viele Passagiere wie vor der Corona-Krise, doch in Frankfurt blieb das Rekordniveau von 2019 noch ein gutes Stück entfernt. Unter den größten deutschen Flughäfen komme Frankfurt weiter am schnellsten aus der Krise, sagte Vorstandschef Stefan Schulte. Zwar legte der Manager die Latte für 2023 bei der Vorlage der Quartalsbilanz am Dienstag trotz überraschend guter Zahlen nicht höher. An der Börse wurden die Nachrichten jedoch positiv aufgenommen.

Die Fraport-Aktie legte am Morgen um gut drei Prozent auf 51,18 Euro zu und gehörte damit zu den stärksten Titeln im MDax, dem Index der mittelgroßen Werte.

Im dritten Quartal steigerte Fraport den operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im Vergleich zum Vorjahr um rund 14 Prozent auf 478 Millionen Euro. Damit schnitt der Konzern nicht nur besser ab als von Analysten erwartet, sondern übertraf auch sein Ergebnis aus dem Sommer 2019 vor der Corona-Krise. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel auf 1,2 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre mit rund 236 Millionen Euro mehr als doppelt so viel Gewinn wie ein Jahr zuvor.

Die Rekordwerte bei Umsatz und Gewinn seien «sehr wichtig, um die coronabedingte Neuverschuldung sukzessive abzubauen», sagte Fraport-Chef Schulte. Fraport saß Ende September auf einem Schuldenberg von netto 7,4 Milliarden Euro - über 3 Milliarden mehr als vor der Pandemie Ende 2019.

Auch der Passagierverkehr in Frankfurt ist von dem Niveau aus der Zeit vor der Pandemie noch ein ganzes Stück entfernt: Im bisherigen Spitzenjahr 2019 hatte Fraport an Deutschlands größtem Flughafen 70,6 Millionen Fluggäste gezählt. Für 2023 erwartet der Vorstand etwa 60 bis 63,5 Millionen Passagiere - rund 10 bis 15 Prozent weniger als 2019.

Im Oktober betrug der Rückstand nach vorläufigen Zahlen noch 12 Prozent - und in den ersten zehn Monaten insgesamt noch 17 Prozent. Das lag nicht zuletzt am Flugverkehr von und nach China, der sich nur langsam von den pandemiebedingten Beschränkungen in dem Land erholt.

Zudem hatten die Lufthansa und andere Fluggesellschaften ihr Angebot 2023 nach bitteren Erfahrungen aus dem Vorjahr vorsichtiger geplant. 2022 hatten Personalengpässe bei Airports und Dienstleistern zu immensen Verspätungen und Flugausfällen geführt. Fraport-Chef Schulte berichtete nun von «deutlichen Fortschritten» bei den Abläufen.

An den Fraport gemanagten Beteiligungsflughäfen im Ausland hat das Passagieraufkommen das Vor-Corona-Niveau im dritten Quartal insgesamt sogar wieder erreicht. Die 14 Regionalflughäfen in Griechenland und der Airport im türkischen Antalya erreichten dabei neue Rekordwerte. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Bürgerinnen und Bürger in München haben in einem Bürgerentscheid mit deutlicher Mehrheit für eine Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele der Jahre 2036, 2040 oder 2044 votiert. Mit einem vorläufigen Endergebnis von 66,4 Prozent der Stimmen unterstützte eine klare Zwei-Drittel-Mehrheit die Initiative.

Der Arbeitsmarkt braucht Fachkräfte und bei Frauen schlummern Potenziale. Eine Maßnahme der Bundesregierung wäre nach wissenschaftlicher Einschätzung aber vor allem auf Männer gerichtet.

Die Mehrheit der Deutschen bezahlt nicht mehr bar. Eine aktuelle Studie enthüllt die Präferenzen an der Kasse und zeigt ein gesteigertes Interesse an unabhängigen, europäischen Bezahlsystemen.

Der Siegeszug der Teigtasche um die Welt brachte viele Namen hervor. Jede Region hat ihre eigenen Varianten - doch nicht immer ist klar, was sich hinter den Namen verbirgt. Ein kleiner Überblick.

Über Sinn und Zweck der Zeitumstellung wird wohl seit Bestehen gestritten. Trotz vieler Kritiker und negativer Umfragen bleibt es aber vorerst dabei. Oder kann ein Vorstoß aus dem Süden etwas ändern?

Rheinland-Pfalz ist in der Gunst der Touristen weiter gestiegen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems stieg die Zahl der Gäste von Januar bis August 2025 auf knapp sechs Millionen. Im Ahrtal wirkt jedoch die Flutkatastrophe nach.

In Hamburg arbeitete 2024 mehr als ein Drittel der Beschäftigten mindestens einmal pro Woche im Homeoffice – bundesweit der Spitzenwert. Wie schneiden andere Bundesländer ab?

Das Statistische Bundesamt hat anlässlich des Weltnudeltags am 25. Oktober aktuelle Daten zum Import und zur Produktion von Nudeln in Deutschland veröffentlicht. Demnach erreichten die Nudelimporte im Jahr 2024 einen neuen Höchststand.

Die Urlaubsplanung entpuppt sich für viele Eltern als Stressfaktor. Eine repräsentative Umfrage verdeutlicht die hohe mentale Belastung, die insbesondere Mütter tragen, und zeigt die größten Belastungsquellen auf.

Die wirtschaftliche Lage im deutschen Gastgewerbe verschärfte sich zum Ende des Sommers 2025 signifikant. Sowohl das Statistische Bundesamt für den August als auch die DATEV für den September dokumentierten einen klaren Abwärtstrend, der sich nicht nur im Umsatz, sondern auch in der Beschäftigung niederschlägt.