Gästebilanz 2022: Tourismus ist zurück in Köln

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Das Statistische Landesamt IT.NRW verzeichnet für das vergangene Jahr 3,2 Millionen Ankünfte sowie 5,6 Millionen Übernachtungen in Kölner Hotelbetrieben. Dies stellt einen Anteil von 85,3 Prozent hinsichtlich des Übernachtungsvolumens im Vergleich zu 2019 dar. Damit fällt die Erholung in Köln im Vergleich mit anderen deutschen Städten wie z. B. Berlin (78 Prozent) oder Frankfurt (79 Prozent) gut aus.

„Nach zwei schwierigen Jahren und zahlreichen Maßnahmen für die Erholung des Kölner Tourismus haben wir die Trendwende geschafft“, erklärt Dr. Jürgen Amann, Geschäftsführer der KölnTourismus GmbH. „Die Gästezahlen sind gut und das Reiseziel Köln hat nichts an Attraktivität eingebüßt. Wir sollten jetzt die Gelegenheit zur qualitativen Entwicklung nutzen.“

Die Struktur des wieder erstarkten Tourismus hat sich deutlich verändert: hin zu mehr Freizeitgästen aus den Nahmärkten und insgesamt weniger Geschäftsreisenden. Promotable Geschäftsreisen wie Messen, Tagungen und Kongresse erholen sich zwar, klassische Geschäftsreisen werden allerdings nicht mehr zu dem Niveau vor der Krise zurückkehren. 

Wichtigster Quellmarkt bleibt Deutschland mit 69 Prozent Anteil an den Gesamtübernachtungen. Die Niederlande folgen mit 4,2 Prozent auf Platz zwei und das deutlich über dem Niveau von 2019. Der britische Markt schließt mit 3 Prozent an und stellt sich damit reisefreudiger dar, als durch den Brexit prognostiziert. Platz vier nehmen die USA mit 2,9 Prozent ein.

 

Angebot der Hotelbetten und Tagungslocations stabil

Mit 35.905 angebotenen Hotelbetten liegt die Anzahl bei 5,5 Prozent über 2019. Die befürchtete Pleitewelle hat sich demnach nicht bewahrheitet. Auch der Veranstaltungsmarkt konnte sich spürbar erholen: Im vergangenen Jahr haben in Köln 40.800 Veranstaltungen mit 3,72 Millionen Teilnehmenden in Präsenz stattgefunden. Damit liegt die Zahl der Veranstaltungen im MICE-Segment bei 77 Prozent des Vorkrisenniveaus und die der Teilnehmenden bei 83 Prozent von 2019. Auch beim Veranstaltungsmarkt zeigt sich, ähnlich wie bei der Hotellerie, das Angebot hat mit 210 Häusern im Vergleich zu 2019 erfreulicherweise um 16 Locations zugenommen.

Strukturelle Veränderungen und Herausforderungen dieses business-touristischen Bereichs zeigen sich 2022 vor allem in den Größen- und Herkunftsstrukturen von Veranstaltungen: diese sind regionaler und die durchschnittliche Veranstaltungsgröße hat leicht zugenommen. Die zeitliche Kurzfristigkeit von Anfragen sowie die Ballung zu bestimmten Zeiten führten 2022 teilweise zu Kapazitätsengpässen auf Anbieterseite

„Es ist uns zusammen mit unseren Partnern gelungen, den Tourismus durch zwei schwere Jahre zu führen. Für die Zukunft liegt der Fokus unserer Arbeit auf der qualitativen Entwicklung des Tourismus. Diese erfordert die Profilschärfung der Reisedestination Köln durch die strategische Ansprache ausgewählter Zielgruppen. Gemeinsam mit unseren Branchenpartnern wird uns so die nachhaltige Entwicklung der Wertschöpfung für unsere Stadt Köln gelingen“, so Amann.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Weniger als die Hälfte der Deutschen ist noch kirchlich gebunden. Dennoch gelten an Karfreitag einige christlich geprägte Verbote - je nach Bundesland unterschiedlich streng. Wie sehen die Regeln aus?

Wie lebte das Tier, bevor es auf den Teller kam? Viehhaltung sollte nach Ansicht von Verbraucher- und Tierschützern transparenter werden. Wie das aussehen und welche Rolle Technik dabei spielen könnte.

Viele Verbraucher in Deutschland sind bereit, für Fleisch aus besserer Tierhaltung höhere Preise zu bezahlen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov. 58 Prozent der Befragten würden mehr Geld ausgeben, wenn höhere Standards gegeben sind.

Ab dem 1. April 2024 startet der neue Mobilitätszuschuss für Auszubildende. Die Bundesagentur für Arbeit fördert damit junge Menschen, die ihr bisheriges Wohnumfeld zugunsten einer Ausbildung in einer anderen Region verlassen.

Streik auf Streik und Reiseunsicherheit – so hat das Jahr 2024 für die Tourismuswirtschaft begonnen. Der wirtschaftliche Schaden genauso wie der Imageschaden seien immens, wie nun der BTW mitteilte.

Trend-Lebensmittel Hühnerei: Der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern ist in Deutschland wieder gestiegen. Bei 236 Eiern lag er im vergangenen Jahr, wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in Bonn mitteilt.

Der Fachkräftemangel unter den Unternehmen in Deutschland hat weiter abgenommen – vor allem in der Industrie und im Handel. Im Hotelgewerbe und der Logistik dagegen sucht jedes zweite Unternehmen händeringend Fachpersonal.

Aus Nordrhein-Westfalen kommen viele zum Urlaub an die Nordsee. Da an der Küste und auf den Inseln aber Arbeitskräfte fehlen, machen sich Gastronomen und Touristiker nun im Ruhrgebiet auf die Suche.

Der seit Jahresanfang wieder geltende normale Mehrwertsteuersatz hat in der rheinland-pfälzischen Gastronomie einer Befragung des Dehoga zufolge zu deutlichen Rückgängen bei Umsätzen und Gästen geführt.

Die Gastronomie in Deutschland schwächelt weiter. Der Umsatz sank im Januar 2024 um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Januar 2019, dem Vergleichsmonat vor der Corona-Pandemie, war er 14,0 Prozent niedriger.