Ifo-Institut erwartet Einbruch der Wirtschaftsleistung um 6,6 Prozent

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Die die Ifo-Forscher rechnen in diesem Jahr mit einem deutlich gravierenderen Einbruch als während der Finanzkrise 2009. Damals war die Wirtschaftsleistung um 5,7 Prozent geschrumpft. Kurz nach Beginn der Corona-Beschränkungen im März hatten die Ökonomen noch einen glimpflicheren Verlauf der Krise erwartet. Zuletzt hatten Ifo-Chefkonjunkturforscher Timo Wollmershäuser und seine Kollegen vor einem Monat ebenfalls ein Minus von 6,6 Prozent vorhergesagt. Die Prognose ist kalenderbereinigt, was bedeutet, dass die unterschiedliche Zahl der Arbeitstage in diesem und im letzten Jahr nicht eingeflossen ist. Bei Berücksichtigung der zusätzlichen Arbeitstage in diesem Jahr hatte das Ifo-Institut Ende April ein Minus von 6,2 Prozent erwartet.

Grundlage der Aktualisierung ist die jüngste Unternehmensbefragung des Instituts. Die befragten Unternehmen hielten im Schnitt eine Normalisierung ihrer eigenen Geschäftslage innerhalb von neun Monaten für den wahrscheinlichsten Fall, sagte Wollmershäuser. «Nach einem kräftigen Einbruch im zweiten Quartal 2020 um 12,4 Prozent dürfte sich damit die Konjunktur bis Mitte nächsten Jahres erholen.»

In einem günstigen Szenario könnte die Normalisierung im Schnitt nur fünf Monate dauern, dann würde auch die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr nur um 3,9 Prozent schrumpfen. Im schlechtesten berechneten Szenario mit einer durchschnittlichen Normalisierung erst nach 16 Monaten würde die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr sogar um 9,3 Prozent einbrechen.

Die Prognose steht allerdings in mehrfacher Hinsicht unter Vorbehalt. Alle drei Szenarien gehen von einer allmählichen Lockerung ab Ende April aus. Die neue Prognose wurde unter der Annahme erstellt, dass die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt und keine zweite Infektionswelle kommt. Die Ifo-Konjunkturforscher schlossen bei den Berechnungen zudem eine globale Insolvenzwelle aus.

(dpa)


 

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