Nachhaltigkeit für Mehrheit beim Lebensmitteleinkauf relevant

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung. Auch im Lebensmittelbereich spielt es schon seit längerem eine wachsende Rolle. Für 56 Prozent der Befragten hat Nachhaltigkeit viel oder einen gewissen Einfluss auf den regelmäßigen Lebensmitteleinkauf. Doch wie verhalten sich Konsumenten mit Blick auf nachhaltiges Einkaufen?

Jene Befragte, für die Nachhaltigkeit entscheidend ist oder zumindest einen gewissen Einfluss hat, sagen, dass es ihnen bei frischem Obst und Gemüse zu 76 Prozent sehr oder eher leichtfällt, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Zu 71 Prozent leicht fällt es ihnen für den Bereich Milch- und Molkereiprodukte, zu 65 Prozent für Fleisch- und Wurstwaren. Bei der Warengruppe Snacks (Süßwaren oder Knabbereien) hingegen sind es mehr als ein Drittel (35 Prozent), denen es eher oder sehr schwer fällt, 21 Prozent geben an, in dem Bereich gar nicht auf Nachhaltigkeit zu achten.

Dies sind Ergebnisse des Trendreports „Nachhaltigkeit im Bereich Food“ der internationalen Data and Analytics Group YouGov, für die 2.786 Personen im Februar und März 2020 mittels standardisierter Online-Interviews befragt wurden. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Nachhaltige Kaufentscheidungen fallen leichter, wenn Nachhaltigkeit in der Warengruppe eine höhere Relevanz und Präsenz hat

Die oben genannten Zahlen verdeutlichen, dass es für Konsumenten leichter ist, bei Warengruppen, bei denen Nachhaltigkeit eine höhere Relevanz hat, beispielsweise bei Obst, Gemüse oder tierischen Produkten, auch eine nachhaltige Kaufentscheidung zu treffen. Werden weitere Faktoren relevant, z.B. Keimfreiheit oder lange Haltbarkeit bei frischen Waren, kann Nachhaltigkeit in den Hintergrund rücken. So präferieren Verbraucher bei Fleisch- und Wurstwaren häufig noch eine Verpackung in Plastik, bei nahezu allen anderen Warengruppen werden nachhaltige Materialien bevorzugt. Bei Snacks, Getränken und Fertiggerichten wird seltener auf Nachhaltigkeit geachtet. Dementsprechend ist sie für Befragte schwerer umzusetzen. Hier spielt vor allem auch das Motiv „Komfort“, teilweise auch die Marke, eine große Rolle bei der Kaufentscheidung. Nachhaltigkeit rückt dann stärker nach hinten.

Steigende Wichtigkeit von Nachhaltigkeit bei Obst, Gemüse sowie Fleisch- und Wurstwaren erwartet

Knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) gibt an, dass Nachhaltigkeit über alle Produktsparten hinweg beim Lebensmitteleinkauf für sie persönlich wichtiger werden wird. Drei von fünf Deutschen (59 Prozent) geben an, dass Nachhaltigkeit bei Obst und Gemüse für sie an Bedeutung gewinnen wird. Bei Fleisch- und Wurstwaren sagen dies 58 Prozent, Milch- und Molkereiprodukte, wie Käse oder Joghurt, kommen auf 50 Prozent. Bei Trockenwaren, wie Nudeln oder Reis, und Tiefkühlwaren, wie Gemüse oder Fertiggerichten, sagen jeweils 43 Prozent, dass Nachhaltigkeit für sie persönlich gleich wichtig bleiben wird.

Für nachhaltige Verbraucher ist artgerechte Tierhaltung am relevantesten

Werden verschiedene Nachhaltigkeits-Attribute gegenübergestellt (Maximum-Difference-Scaling Ansatz), zeigt sich, dass artgerechte Tierhaltung das wichtigste Kriterium in Bezug auf umwelt- und ressourcenschonende Aspekte ist. Für nachhaltige Verbraucher ist es noch wichtiger als für weniger nachhaltige. Natürliche Inhaltsstoffe stellen das zweitwichtigste Kriterium dar. Dieser Punkt ist für weniger nachhaltige Verbraucher tendenziell noch wichtiger als für nachhaltige. Regionale Produktion landet auf Platz drei der wichtigsten Nachhaltigkeitsaspekte.

Weniger nachhaltige Verbraucher fühlen sich häufiger mit dem Thema überfordert

Auf 51 Prozent jener Befragten, die weniger nachhaltig konsumieren, trifft eher oder voll und ganz zu, sich beim Thema Nachhaltigkeit überfordert zu fühlen. Von den nachhaltigen Verbrauchern machen 34 Prozent diese Aussage. Dass sie grundsätzlich bereit seien, mehr für ein Produkt zu bezahlen, wenn es umweltfreundlich ist, sagen 35 Prozent der weniger nachhaltigen Verbraucher. Im Vergleich dazu machen 77 Prozent der nachhaltigen Konsumenten diese Angabe und zeigen damit eine deutlich höhere Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Produkte. Tendenziell sind sich beide Gruppen bei der Aussage einig, dass jeder eine eigene Verantwortung trägt, sich nachhaltig zu verhalten: 85 Prozent der weniger nachhaltigen Verbraucher sind dieser Ansicht, 96 Prozent der nachhaltigen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Wer beim Thema Überstunden Ärger mit dem Arbeitgeber vermeiden will, sollte Mehrarbeit immer dokumentieren. Denn: Gibt es Streit, müssen Beschäftigte ihre Überstunden nachweisen können, wie es in der Zeitschrift «Finanztest» heißt.

In Deutschland halten sich einer Studie zufolge 61 Prozent der Arbeitnehmer selbst für Burn-out-gefährdet. 21  Prozent sehen für sich ein hohes und 40 Prozent ein mittleres Risiko, an Überlastung zu erkranken, wie eine repräsentative Befragung ergab.

Im Münchner Traditionsunternehmen der Platzl Hotels wurde Direktor Heiko Buchta (54) die Prokura erteilt. Bereits seit 2013 in der Führungsspitze des Vier-Sterne-Superior-Hauses, erhält der erfahrene Diplom-Kaufmann mit der handelsrechtlichen Vollmacht durch die Inhaberfamilie Inselkammer nun noch mehr Verantwortung.

Beförderungen aus eigenen Reihen sind oft eine bevorzugte Lösung. Manche Kollegen rechnen fest damit, bei der Auswahl auf dem Siegertreppchen zu landen. Doch woran kann es liegen, dass sie immer wieder ignoriert werden? Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Trotz Inflation und schwacher Konjunktur haben die Menschen in Deutschland wieder mehr Geschmack an Bio-Lebensmitteln gefunden. Die Verbraucher kommen langsam wieder aus der Schockstarre.

Gemessen an den Übernachtungszahlen hat die Tourismusbranche in Deutschland im Jahr 2023 die Corona-Krise fast hinter sich gelassen. Die Zahl der Gästeübernachtungen lag nur noch knapp unter den Ergebnissen, die vor der Pandemie erreicht wurden.

Knapp jede und jeder sechste abhängig Beschäftigte (16 Prozent) in Deutschland arbeitete im April 2023 im Niedriglohnsektor. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 1,1 Millionen Niedriglohnjobs weniger als im April 2022. Die Hälfte aller Beschäftigten im Gastgewerbe arbeitet im Niedriglohnbereich.

Die Karnevalszeit beschert vor allem Gastronomen in den Karnevalshochburgen ein lukratives Geschäft. Einer Berechnung zufolge sind diesmal sogar etwas höhere Einnahmen zu erwarten als in der Saison 2022/2023.

Manche Menschen teilen ihren Alltag regelmäßig auf ihren Social-Media-Kanälen. Da ist auch schnell ein Foto vom Arbeitsplatz dabei. Wer solche Bilder unbedacht postet, muss mit Folgen rechnen.

Das Schaltjahr beschert uns 2024 einen zusätzlichen Arbeitstag am 29. Februar. Damit gibt es dieses Jahr bundesweit im Schnitt 248,8 Arbeitstage – trotz Schaltjahr 0,6 Tage weniger als im Vorjahr mit 249,4 Arbeitstagen.