Umfrage: Mehrzahl der Berufstätigen auch im Sommerurlaub dienstlich erreichbar

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Ob Mallorca, Ostseestrand oder Balkonien: 70 Prozent der Berufstätigen, die in diesem Sommer Urlaub machen, sind währenddessen für dienstliche Belange erreichbar. Auf Männer trifft dies mit 76 Prozent häufiger zu als auf Frauen (62 Prozent). Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.002 Personen in Deutschland ab 16 Jahren ergeben.

Demnach sind Berufstätige während ihrer Ferien vor allem per SMS oder Messenger erreichbar (66 Prozent), telefonisch (63 Prozent) oder per E-Mail (33 Prozent). Jeder Achte (13 Prozent) nimmt auch Anrufe per Video-Call wie Zoom, Skype oder Facetime wahr. Insgesamt hat sich die dienstliche Erreichbarkeit während der Urlaubszeit durch die Corona-Pandemie und den damit verbundenen Trend zum Home Office jedoch nicht verändert: Auch 2019 gaben 70 Prozent an, im Sommerurlaub erreichbar zu sein, 2018 waren es 64 Prozent.
 

„Die Arbeitswelt verändert sich. Bestimmte Berufsgruppen können zunehmend arbeiten, wann und wo sie wollen. Das mobile und agile Arbeiten hat durch Corona einen starken Schub bekommen. Überall dort, wo Arbeitnehmer Vertrauensarbeitszeiten, Flexibilität und flache Hierarchen genießen, ist die Bereitschaft zur Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit besonders groß“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Wichtig ist aber, dass die Urlaubszeit zur Erholung genutzt wird und dass innerhalb des Unternehmens funktionierende Vertretungslösungen etabliert werden. Eine Störung im Urlaub sollte nur im absoluten Notfall erfolgen.“

Für viele Menschen ist die dienstliche Erreichbarkeit nach eigener Einschätzung allerdings kein großes Problem. 60 Prozent meinen, dennoch im Urlaub gut abschalten zu können. Zugleich sagt auch jeder Dritte (34 Prozent), dass er Angst hat, etwas zu verpassen, wenn er im Urlaub nicht ständig erreichbar ist. 35 Prozent finden zudem, dass die ständige Erreichbarkeit das Familienleben belastet. Rohleder: „Verantwortungsvolle Arbeitgeber tun das ihnen Mögliche, um ihren Mitarbeitern einen ungestörten Urlaub zu ermöglichen. Und sollte ein Mitarbeiter trotz Urlaubs im Notfall gebraucht werden, müssen dafür klare Regeln formuliert und kommuniziert werden.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In Deutschland sind Arbeitszeugnisse für Bewerberinnen und Bewerber eine wichtige Referenz. Da wäre es schön, wenn das Dokument auch ordentlich aussieht. Was dürfen Beschäftigte erwarten?

Vor über 500 Jahren erließ Herzog Wilhelm IV. von Bayern das bekannte Reinheitsgebot für Bier. So lang sollten Sie Ihren Vorrat zwar besser nicht lagern. Doch eine Weile geht durchaus.

Wer vom Arbeitgeber eine Kündigung erhält, kann gerichtlich prüfen lassen, ob das Arbeitsverhältnis rechtmäßig beendet wurde. Wie Sie vorgehen müssen, wenn Sie sich gegen eine Kündigung wehren wollen.

 

Die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt fällt in diesem Jahr nur verhalten aus, weil die Konjunktur weiter schwächelt. Immerhin läuft es bei den Lehrstellen etwas besser.

In wenigen Wochen startet die Fußball-EM in Deutschland. Die Vorfreude vieler Fußballfans steigt. Aber wie sieht es bei den Hoteliers und Gastronomen aus? Rechnen Deutschlands Gastgeber in der Zeit vom 14. Juni bis 14. Juli mit mehr Geschäft? Der DEHOGA bittet um ein Stimmungsbild, um Anfragen qualifiziert behandeln zu können.

Brot zählt hierzulande zu den Grundnahrungsmitteln. Allerdings mussten Verbraucherinnen und Verbraucher hierfür zuletzt tiefer in die Tasche greifen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, stiegen die Preise für Brot und Brötchen von 2019 bis 2023 um satte 34,4 Prozent.

Die Beschäftigten im Thüringer Gastgewerbe bekommen mehr Geld. Die Entgelte steigen in drei Stufen bis zum Juli 2026 um insgesamt rund 18 Prozent. Das teilten die Arbeitgeber und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) am Montag gemeinsam nach dem bereits in der ersten Verhandlungsrunde erzielten Tarifabschluss mit.

In den konsumnahen Branchen sind die Preiserwartungen gestiegen. Vor allem Unternehmen in der Gastronomie und im Einzelhandel planen laut Ifo-Institut mit steigenden Preisen.

Vollzeitbeschäftigte in tariflosen Betrieben arbeiten im Mittel wöchentlich 53 Minuten länger und verdienen trotzdem gut zehn Prozent weniger als Beschäftigte in Betrieben mit Tarifbindung, so eine Studie der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung.

Während 2023 jede zweite Frau einer Teilzeitbeschäftigung nachging, lag die Teilzeitquote unter den Männern mit 13 Prozent deutlich niedriger. Bei Müttern und Vätern war der Unterschied sogar noch größer.