Wie muss ein Arbeitszeugnis aussehen?

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Ist ein Arbeitszeugnis ungültig, weil es bestimmte formale Voraussetzungen nicht erfüllt? Darüber gibt es immer wieder Streit. Ein Adressfeld mit der Anschrift des Arbeitnehmers auf dem Dokument geht etwa in Ordnung, zeigt ein Urteil des Landesarbeitsgerichts Rostock (AZ: 5 Sa 35/23). Das Zeugnis darf im Regelfall auch zweifach gefaltet versendet werden.

Im Kern des Falls, auf den die Arbeitsgemeinschaft Arbeitsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) verweist, ging es um mehrere Aspekte der äußeren Form und der Übermittlung des Arbeitszeugnisses. 

Eine ehemalige Arbeitnehmerin hatte sich gegen die Übermittlung ihres Arbeitszeugnisses gewandt. Sie bemängelte nicht nur das Adressfeld und die doppelte Faltung. Es fehlten ihrer Meinung nach auch Name und Funktion des Unterzeichners.

Doppelte Faltung und Adressfeld sind okay 

Das Gericht gab der Klägerin nur teilweise recht. Die Angabe der Anschrift des Arbeitnehmers im Adressfeld sei üblich und zulässig. Sie diene der leichteren Zuordnung des Zeugnisses und stelle keine Benachteiligung dar. Ein potenzieller neuer Arbeitgeber kann laut Urteil daraus lediglich schließen, dass das Zeugnis dem Arbeitnehmer möglicherweise per Post übersandt wurde.

Auch eine zweifach gefaltete Bescheinigung - versendet in einem handelsüblichen Umschlag mit Sichtfenster - sei grundsätzlich zulässig, sofern saubere Kopien oder Scans angefertigt werden könnten. 

Das Gericht bestätigte die Arbeitnehmerin aber in Bezug auf die Unterschrift. Sie müsse um den Namen und die Funktion des Unterzeichners in Druckbuchstaben ergänzt werden. Das sei erforderlich, um die Stellung des Unterzeichners im Unternehmen zu verdeutlichen. Im Arbeitsleben werde eine Angabe zur Berufsbezeichnung, Funktion und Stellung des Unterzeichners im Zusammenhang mit seiner Unterschrift regelmäßig erwartet, so das Urteil. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Tariflöhne sind im laufenden Jahr in Deutschland kaum noch stärker gestiegen als die Verbraucherpreise. Im vergangenen Jahr hatten sich die Reallöhne und damit die Kaufkraft der Beschäftigten noch um 3,1 Prozent gesteigert. 

Neue BIBB-Zahlen zeigen: Das Gastgewerbe trotzt dem bundesweiten Rückgang bei Ausbildungsverträgen weitgehend. Während die Gesamtzahlen sinken, verzeichnen die zweijährigen Berufe im Gastgewerbe starke Zuwächse. Die Hotelberufe hingegen leiden weiterhin unter deutlichen Einbrüchen.

Der Begriff «Insolvenz» kann schon mal Panik auslösen. Insbesondere, wenn es den eigenen Arbeitgeber betrifft. Ruth Rigol, Fachanwältin für Arbeits- und Insolvenzrecht, und Guadalupe Florenin von der Bundesagentur für Arbeit, beantworten die wichtigsten Fragen rund um das Thema Insolvenz des Arbeitgebers.

Das Leben ist zunehmend stressig - davon sind viele Menschen überzeugt. Und nicht nur der Stress wächst, sondern laut Daten einer Krankenkasse auch die Zahl der Fehltage wegen der Diagnose Burnout.

Die Österreichische Hotelvereinigung hat die größte Praktikums-Umfrage der Branche durchgeführt. Mehr als 1.200 Schüler nahmen an der Befragung teil, die bereits zum vierten Mal stattfand. Die Ergebnisse für das Jahr 2025 zeigen gute Bewertungen für die Praktikumsbetriebe. Optimierungspotenzial sehen die Schüler bei Kommunikation und Dienstzeiten.

Die Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises in den Kategorien Hotellerie und Gastronomie zeigen, wie ökologische und soziale Verantwortung in der Praxis umgesetzt werden kann. Das Hotel Luise in Erlangen und die Obermühle Görlitz werden für ihren Einsatz für Kreislaufwirtschaft, faire Arbeitsbedingungen und regionale, umweltschonende Konzepte gewürdigt.

Die Krise in der Wirtschaft hinterlässt deutliche Spuren auf dem Ausbildungsmarkt. Die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge ist in diesem Jahr auf rund 476.000 zurückgegangen, ist war der zweite Rückgang in Folge.

Die Bereitschaft von Fachkräften in Deutschland, während der Weihnachtsfeiertage und des Jahreswechsels für dienstliche Anfragen erreichbar zu sein, hat einen neuen Tiefstand erreicht. Insgesamt haben 71 Prozent der Berufstätigen über die Feiertage Urlaub.

Die wirtschaftspolitischen Verwerfungen treffen die Unternehmen in Deutschland weiter hart. Bonitäts-Schlusslicht bleibt das Gastgewerbe. Auch wenn sich die Lage seit Corona leicht gebessert hat, bleibt die Kreditwürdigkeit bei Gastronomen deutlich eingeschränkt.

Das kommende Jahr 2026 bringt für Unternehmen in Deutschland im Durchschnitt 2,4 Arbeitstage mehr als das laufende Jahr 2025. Dies teilt das Statistische Bundesamt mit. Bundesweit wird die durchschnittliche Zahl der Arbeitstage 250,5 erreichen.