Verändertes Konsumverhalten: Deutsche priorisieren Essen und Reisen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Eine aktuelle Umfrage der Stiftung für Zukunftsfragen offenbart einen Wandel im Konsumverhalten der Bundesbürger. Demnach würden die Deutschen zusätzliches Geld am liebsten für Essen und Trinken sowie für Reisen und Urlaub ausgeben. Dies geht aus einer Analyse hervor, die die Prioritäten der Konsumenten vergleicht.

Mehr Geld für Genuss und Erholung

Wenn die Deutschen mehr Geld zur Verfügung hätten, würden knapp die Hälfte (49 %) dies für Essen und Trinken ausgeben. Im Vergleich zu 2010 ist das ein deutlicher Anstieg von 20 Prozentpunkten (2010: 29 %). Ausgaben für Reisen und Urlaub stehen mit 45 Prozent fast gleichauf, ebenfalls eine Steigerung im Vergleich zu den 38 Prozent im Jahr 2010. Auch die Bedeutung von Freizeitaktivitäten, Hobbys und Sport hat zugenommen. Hier ist der Anteil innerhalb von 15 Jahren um 13 Prozentpunkte gestiegen.

Eine besonders starke Zunahme verzeichnet der Bereich der finanziellen Absicherung. Die Bereitschaft, Geld hierfür auszugeben, hat sich von 9 Prozent im Jahr 2010 auf 31 Prozent mehr als verdreifacht.

Klassische Konsumgüter verlieren an Bedeutung

Gleichzeitig verlieren klassische Konsumfelder an Attraktivität. Die Umfrage zeigt, dass weniger Menschen zusätzliches Geld für Wohnen, Einrichtung und Gartenpflege sowie für Mode und Bekleidung ausgeben würden. Die Bereiche Ausgehen, Kultur, Mobilität und digitale Medien bleiben demnach weitgehend stabil.

Die Stiftung für Zukunftsfragen führt die veränderten Prioritäten auf den Wunsch nach Alltagstauglichkeit und Lebensqualität zurück. Kulinarischer Genuss stehe für körperliches Wohlbefinden und soziale Nähe. Die gestiegene Bedeutung von Hobbys sei Ausdruck eines Bedürfnisses nach Entschleunigung und individueller Entfaltung. Die zunehmende Vorsorgebereitschaft spiegele Unsicherheiten wider, die durch Faktoren wie Inflation und geopolitische Krisen entstanden sind.

Fazit der Studie

Die Stiftung für Zukunftsfragen prognostiziert, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Der private Konsum werde sich stärker an persönlichen Werten und Bedürfnissen orientieren. Erfahrungen, die emotional bedeutsam und langfristig stabilisierend sind, rücken in den Fokus. Materielle Güter treten demnach in den Hintergrund.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die wirtschaftliche Lage im deutschen Gastgewerbe verschärfte sich zum Ende des Sommers 2025 signifikant. Sowohl das Statistische Bundesamt für den August als auch die DATEV für den September dokumentierten einen klaren Abwärtstrend, der sich nicht nur im Umsatz, sondern auch in der Beschäftigung niederschlägt.

Der DEHOGA hat ein Merkblatt veröffentlicht, das Gastronomiebetrieben Hilfestellung bei der Angebotserstellung für das Jahr 2026 bietet. Hintergrund ist die geplante Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen ab dem 1. Januar 2026. Endgültige rechtliche Klarheit wird erst Ende November/Mitte Dezember 2025 erwartet.

Eine Reihe großer Bierhersteller hebt die Preise an. Sechs der zehn meistgetrunkenen Biermarken in Deutschland sind nach einer Analyse des Getränkemarktfachmagazins «Inside» aktuell oder in den kommenden Monaten von Preiserhöhungen der Großbrauereien betroffen. Aktuell werden auch alkoholfreie Getränke teurer.

Künstliche Intelligenz hält zunehmend Einzug in Hotellerie und Gastronomie. Laut einem Blog-Post der DEHOGA Beratung kann der gezielte Einsatz von KI Arbeitsabläufe effizienter gestalten, die Teams entlasten und die Gästezufriedenheit steigern. Die Technologie bringe jedoch auch Herausforderungen mit sich.

Das Hotel- und Gastgewerbe setzt zur Nachwuchssicherung verstärkt auf internationale Auszubildende. Eine aktuelle Untersuchung des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung zeigt, dass Auszubildende mit ausländischem Pass maßgeblich dazu beitragen, den Fachkräftemangel in der Branche zu mildern.

Atemwegserkrankungen setzen Beschäftigte besonders oft außer Gefecht, psychische Belastungen besonders lange. Doch sind Arbeitnehmer heute kränker als früher? Machen sie öfter blau? Oder gibt es andere Gründe?

Verträge auf Zeit können den beruflichen (Wieder-)Einstieg erleichtern, aber auch zur Belastungsprobe werden. Zwei Rechtsexpertinnen erklären, was bei Befristungen wichtig ist.

Der italienische Prosecco hat in den USA einen historischen Markterfolg erzielt. Neue Daten des Uiv–Vinitaly Observatory bestätigen: Der Schaumwein übertrifft Champagner in den amerikanischen Einzelhandelsumsätzen und wächst viermal schneller als der gesamte italienische Weinmarkt.

Ein gutes Arbeitszeugnis kann die Eintrittskarte für einen neuen Job sein. Auch wenn keine Note darunter steht, verraten die Formulierungen doch einiges. Wie so ein Zeugnis zu lesen ist.

Thüringen meldet einen leichten Rückgang bei Übernachtungen und liegt damit im bundesweiten Trend. Doch einige Regionen und Unterkünfte legen weiter zu.