Wer muss die Arbeitskleidung waschen?

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Overall, Kochjacke oder Krankenhauskittel: Wo Arbeitskleidung getragen wird, kommt immer wieder die Frage auf: Wer pflegt die Ausstattung? Müssen Arbeitnehmer selbst waschen, oder ist das Aufgabe des Arbeitgebers?

«Das hängt vor allem davon ab, um welche Art von Arbeitskleidung es geht», sagt Johannes Schipp, Fachanwalt für Arbeitsrecht aus Gütersloh. Grundsätzlich gehe es immer um die Frage, ob die Kleidung vorgeschrieben oder nur erwartbar sei.

Handelt es sich um Arbeitskleidung, die getragen werden muss und sogar aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben ist, müsse der Arbeitgeber sie sowohl stellen als auch nach Gebrauch reinigen, sagt der Fachanwalt. Als Beispiel wären etwa Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der fleischverarbeitenden Industrie zu nennen, deren Kleidung bestimmten Hygienevorschriften entsprechen muss.

Daneben gibt es Kleidung, die zwar nicht vorgeschrieben ist, die der Arbeitgeber aber für seine Beschäftigten vorsieht - etwa ganz bestimmte Jacken und Hosen mit Firmenlogo und Namen in einem Elektroinstallationsbetriebs. Auch in einem solchen Fall ist der Arbeitgeber für die Kleidung verantwortlich und muss die Reinigung übernehmen.

Etwas anders sieht es aus, wenn es zwar einen bestimmten Dresscode im Unternehmen gibt, die Kleidung aber grundsätzlich auch in der Freizeit getragen werden könnte. Schipp nennt zur Veranschaulichung einen Bankmitarbeiter, der in Anzug und Krawatte zur Arbeit kommen soll. Diese Kleidung muss der Arbeitgeber nicht finanzieren, auch für die Pflege muss er hier nicht aufkommen.

Es kann aber auch immer Ausnahmen geben: «Ich hatte mal den Fall einer Spielbank, die von den Beschäftigten verlangte, in blauen Smokings zur Arbeit zu erscheinen.» Ein blauer Smoking sei nun wiederum so außergewöhnlich und im Alltag so wenig gebräuchlich, dass in diesem Fall der Arbeitgeber für die Kleidung zur Verantwortung gezogen werden kann. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Wer sein Gehalt verhandeln will, sollte bereits bei der Terminvereinbarung strategisch vorgehen. Schon eine kleine Anpassung in der Wortwahl kann den Ausgang des Gesprächs positiv beeinflussen.

Der private Konsum in Deutschland zieht an. Bereits im vierten Monat in Folge wird die Verbraucherstimmung besser. Im langjährigen Vergleich befindet sie sich aber noch immer auf einer sehr schwachen Position.

Die Reallöhne lagen im 1. Quartal 2024 um 3,8 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Das war der vierte Anstieg in Folge und das stärkste Reallohnwachstum im Vorjahresvergleich seit Beginn der Zeitreihe 2008.

Arbeitnehmer haben nach einer Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts keinen Anspruch, Urlaub nachzuholen, wenn sie ihn in einer angeordneten Corona-Quarantäne verbringen mussten. Das entschied am Dienstag das Bundesarbeitsgericht in Erfurt.

Bald gibt es immer mehr Rentnerinnen und Rentner - und weniger Einzahler. Trotzdem sollen die Renten auch in Zukunft mit den Löhnen Schritt halten. Noch ist das letzte Wort aber nicht gesprochen.

Die Stimmung in der Tourismusbranche ist nach einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Niedersachsen weiter getrübt. Die Gastronomie zeigte sich besonders pessimistisch.

Auch für das 1. Quartal 2024 hat der DEHOGA die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen aus Hotellerie und Gastronomie in seinem aktuellen Zahlenspiegel zusammengestellt. Interessierte finden darin zahlreiche Informationen rund um Umsatz- und Beschäftigtenzahlen, Ausbildung, Gewerbean- und -abmeldungen und vieles mehr.

Eine Auswertung von 70 000 verkauften Grills bei «Grillfürst» im vergangenen Jahr spricht eine klare Sprache: Kunden geben im Schnitt zwischen 1000 und 2000 Euro für eine neuen Grill aus. Gasgrills machen in Fachgeschäften 90 Prozent der verkauften Geräte aus.

Kurz vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft hat auch der Bundesrat den Weg für das Public Viewing freigemacht. Die Länderkammer stimmte in ihrer Plenarsitzung am 17. Mai 2024 einer Verordnung zu, die öffentliche TV-Übertragungen der Fußballspiele auch zu späteren Anstoßzeiten möglich macht.

Was in anderen Ländern bereits normal ist, bleibt in Deutschland die Ausnahme: Verträge oder Kündigungen digital zu unterschreiben. Doch was steht der digitalen Unterschrift noch im Weg?