Berliner Jury kritisiert Asia-Food-Festival für „kritische Elemente“ auf Werbeplakat

| Gastronomie Gastronomie

In Berlin gibt es seit 2021 eine vom Senat eigesetzte Jury, die sich mit „diskriminierender und sexistische Werbung“ auseinandersetzen soll. Diese hat jetzt das Asian Streetfood Festival ins Visier genommen, weil hier asiatisches Essen als „exotisch“ bezeichnet wurde. Auch der Begriff „Asian Food“ reduziere die Vielfalt des Kontinents Asien.

Das Asian Streetfood Festival findet am Kreuzberger Spreeufer statt. Veranstalter Sascha Disselkamp, Inhaber der Sage Gastro GmbH, erhielt im Juni eine amtliches Schreiben in dem die „Jury gegen diskriminierende und sexistische Werbung“ mitteilt, dass sie sich mit einem Werbeplakat für das Festival befasst hätte.

Wie der Tagesspiegel berichtet, habe das Gremium „einige kritische Elemente identifiziert, auch wenn sie sie nicht mehrheitlich als diskriminierend bewertet hat“, so Iris Rajanayagam, die Vorsitzende der Jury aus Ehrenamtlichen.

„Insbesondere der Slogan ,Tauche ein in die exotische Welt der asiatischen Straßenküche’ könne problematisch sein, da der Begriff ,exotisch’ häufig verwendet werde, um Menschen oder Kulturen als fremd, andersartig und außerhalb der Norm zu beschreiben.“ Dies könne zur Verfestigung von Stereotypen beitragen und betroffene Personen als „anders“ oder „nicht dazugehörig“ markieren, meint Iris Rajanayagam.

Außerdem seien Bezeichnungen wie „Asian Food“ oder der Slogan „Asia on a Plate. Yum!“ geeignet, zu verallgemeinern und würden, „den vielen unterschiedlichen kulinarischen Traditionen und kulturellen Spezifika nicht gerecht“.

Die Jury wolle nun in einen Dialog mit dem Betreiber treten und „daraus resultierende Schritte“ ableiten. Die Ausrichter des Festivals luden die „Jury“ nun zur nächsten Veranstaltung im August ein, damit diese „sich selbst ein Bild von unserer tollen und diversen Veranstaltung“ machen können.

Auf eine Anfrage von Bild reagiert die Behörde ausweichend: „Es handelt sich weder um ein Verbot noch um eine Bestrafung, dem Gastronomen droht nichts. Vielmehr hat die Jury ein Sensibilisierungsschreiben an den Veranstalter geschickt und möchte mit ihm ins Gespräch kommen.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Le Faubourg in der City West feiert sein Jubiläum mit einem modernisierten Brasserie Konzept, besonderen Menüangeboten und einer Bilanz seiner Rolle als Förderer junger Kochtalente.

Nach einer sechsmonatigen Umbauphase hat L’Osteria den Standort ihres ersten Restaurants in Nürnberg unter dem neuen Namen „L’Osteria Numero Uno“ wiedereröffnet. Auf die Gäste wartet ein neues Konzept, welches sich vornehmlich auf das Außerhaus-Geschäft sowie Pizza konzentriert.

Die Berliner Kaffeekette LAP Coffee steht im Zentrum von Kontroversen und ist Opfer gezielter Farbattacken geworden. In den letzten Tagen kam es zu koordinierten Angriffen auf mehrere Filialen in verschiedenen Berliner Stadtteilen. Gründer Ralph Hage rechnete jetzt den Gewinn pro Tasse vor.

Starbucks hat den Verkauf der Mehrheit ihres Geschäfts in China an die Investmentfirma Boyu Capital bekannt gegeben. Die Transaktion erfolgt im Rahmen der Gründung eines Joint Ventures zum Betrieb der Starbucks-Filialen in der Volksrepublik. Boyu erwirbt seine Beteiligung basierend auf einem Unternehmenswert von rund vier Milliarden US-Dollar.

Yum! Brands hat offiziell eine Überprüfung strategischer Optionen für seine Pizzakette Pizza Hut eingeleitet. Mögliche Ergebnisse sind ein vollständiger Verkauf, ein Joint Venture oder die Veräußerung einer Beteiligung.

Die neue Ausgabe des Wirtshausführer Österreich sieht eine positive Entwicklung in der heimischen Wirtshausszene. Im Fokus stehen Nachhaltigkeit und innovative Konzepte junger Wirte.

Das Restaurant Sphere Tim Raue im Berliner Fernsehturm ist vom Schlemmer Atlas als „Neueröffnung des Jahres 2025“ prämiert worden. Die Auszeichnung wurde im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Schloss Fleesensee übergeben.

Nach mehrjähriger Schließung kehrt eines der bekanntesten Münchner Restaurants in die Gastronomielandschaft zurück: Der Palais Keller im Hotel Bayerischer Hof öffnet am 2. Dezember 2025 wieder seine Türen.

Das GästeHaus Klaus Erfort hat das Insolvenzverfahren beendet. Das Zwei-Sterne-Restaurant in Saarbrücken blickt nach Abschluss des Schutzschirmverfahrens mit einer stabilen wirtschaftlichen Basis und klaren Perspektive in die Zukunft.

Wenn Angela Matarrese Pasta macht, bleibt die Nudelmaschine unberührt. Seit fast 35 Jahren kocht sie in einem Restaurant in Berlin-Schöneberg. Am 10. November wird das Leben der 90-Jährigen mit einem Preis bedacht.