Bundeswehr-Airbus wird Restaurant im Serengeti-Park Hodenhagen

| Gastronomie Gastronomie

Einsätze in Krisengebieten, Luftbrücke in Afghanistan und 158 Menschen gerettet: Der Airbus A310 «Kurt Schumacher» der Bundeswehr hat eine bewegte Geschichte. Seine letzte Flugreise führte den Flieger von Köln nach Hannover - um ab Sommer 2022 als Restaurant im Serengeti-Park Hodenhagen im Heidekreis seine letzte Mission zu erfüllen. Ziel sei zunächst gewesen, ein drittes Restaurant zu bauen, sagte Park-Inhaber Fabrizio Sepe am Freitag. Aber die Kosten waren zu hoch. Dann dachte man darüber nach, einen Zug umzubauen, aber der Platz reichte nicht. Schließlich erhielt der Serengeti-Park den Zuschlag für den Luftwaffen-Airbus.

Das sei ein «unbeschreibliches Gefühl», sagte Sepe bei der Ankunft des Flugzeugs am Flughafen Hannover. Zur Kaufsumme dürfe er nichts sagen, aber sie sei «für ein Familienunternehmen tragbar». Per Tieflader werde die Maschine nun über Landstraßen zum Serengeti-Park transportiert - keine Kleinigkeit bei 79 Tonnen Leergewicht, knapp 47 Metern Länge und einem Rumpfdurchmesser von 5,64 Metern.

Die Flügel, das Heckleitwerk und das Fahrwerk würden dazu abmontiert. Im Park werde der Flieger wieder zusammengebaut, Fundamente müssten angelegt werden und voraussichtlich ab Juli 2022 werde das neue Restaurant im Airbus eröffnet. Dazu solle möglichst viel im Original belassen werden, die Originalsitze würden verwendet, allerdings würden Sitzreihen umgedreht und Tische aufgebaut, sagte Park-Sprecherin Asta Knoth. Sepe kündigte als seine «Vision» an, Tische und Stühle auf den Tragflächen aufzustellen - allerdings hinter einem Geländer. Aus zehn Metern Höhe könnten Gäste dann die Tiere beobachten.

Die Evakuierungsmission war der letzte Kriseneinsatz des Flugzeugs, am 20. August wurden 158 afghanische Ortskräfte und Angehörige an Bord der Bundeswehrmaschine nach Hannover gebracht. Die Maschine erhielt die DDR den Angaben zufolge 1989 mit zwei weiteren Fliegern des Typs A310 durch Vermittlung des damaligen bayerischen Ministerpräsidenten und Airbus-Aufsichtsratschefs Franz Josef Strauß. Nach dem Ende der DDR kam die Maschine in den Dienst der Luftwaffe und erhielt den Namen «Kurt Schumacher». Seitdem war die Maschine als Truppentransporter im Einsatz.

Die letzte Reise des A310 und vor allem die letzten 50 Kilometer dürften die wohl langsamsten werden, die der Flieger je zurückgelegt hat: mit fünf Stundenkilometern durch die niedersächsischen Dörfer. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Thema Ernährung setzt die Menschen in Deutschland unter Druck, ergibt die neue Nestlé Studie "So is(s)t Deutschland 2024". Die Ansprüche an sich selbst steigen, und damit auch die Unzufriedenheit.

Eine aktuelle Studie von Wirtschaftsgeographen der Universitäten Osnabrück und Heidelberg zeigt: Zwar sind diese multiplen Krisen für einen großen Teil der Betriebe existenzbedrohend, aber viele Betriebe gehen auch gestärkt aus den schwierigen Zeiten hervor. 

Bartender Jakob Habel aus München gewinnt den renommierten Cocktailwettbewerb «Made in GSA». Sein Drink enthält Kräuterlikör, Gelben Muskateller, Gebirgsenzian sowie einen besonderen Saft.

Der Brauereiriese Heineken will in England 62 Kneipen wiedereröffnen, die in den letzten Jahren geschlossen wurden. Zugleich will das Unternehmen 39 Millionen Pfund in die Renovierung von Hunderten von Standorten im Vereinigten Königreich investieren.

Eine junge weiterentwickelte Volksmusik, bodenständige Gruppen mit neuem Anspruch, ein Tanzboden - das war das Markenzeichen des Herzkasperlzelts auf der Oidn Wiesn auf dem Oktoberfest. Damit lockte Münchner Wirt Beppi Bachmaier über Jahre seine Fans. Dieses Jahr wird er wahrscheinlich nicht dabei sein. 

Künftig werden in einem Stück Krefelder Stadtgeschichte Burger serviert: Peter Pane eröffnet am 16. Mai ein neues Restaurant im "Et Bröckske". Für das Unternehmen ist es der 53. Standort in Deutschland.

Auch für die diesjährige Fußball-Europameisterschaft konnten der DEHOGA und die BVMV mit der GEMA wieder einen EM-Sondertarif verhandeln. Ein Webinar klärt über die verschiedenen Tarife auf.

Am 4. und 5. Mai verwandelte sich die Allianz Arena in einen Kulinariktempel mit mehr als 1.000 Gästen. Die insgesamt sechs Finalisten des Wettbewerbs „Koch des Jahres“ wurden im Live-Wettbewerb und über den Publikumsentscheid auserkoren. 

Starbucks lieferte jetzt ein Quartalsergebnis ab, das Anleger nicht überzeugte. Der Gewinn stieg weniger deutlich als erwartet. Ein Grund dafür klingt kurios: Starbucks hat zu viele Kunden -  allerdings zu falschen Zeiten.

Es geht um mehr Geld und um Tarifbindung. Sowohl die Stundenlöhne als auch die Zuschläge sollen steigen. Doch das Unternehmen sieht sich hier schon über dem Branchendurchschnitt.