Clubs in der Krise: Berghain wird Kunsthalle

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Berlins berühmteste Nacht-Adresse, das Berghain, wird zur Kunsthalle. Im Inneren startete in dieser Woche eine mit Spannung erwartete Ausstellung mit prominenten Namen, darunter Katharina Grosse, Isa Genzken und Olafur Eliasson.

117 Künstlerinnen und Künstler habe sich von diesem Gemeinschaftsprojekt begeistern lassen. Neben bekannten Austellern sind auch Kunstschaffende dabei, die bisher noch von keiner Galerie vertreten werden.

Überraschungs-Gast bei der Eröffnung der Kunstschau „Studio Berlin“ im Berghain war Hollywood-Star Keanu Reeves (56) mit seiner Freundin Alexandra Grant (47).

Reeves ist bereits seit Mitte Juni für Dreharbeiten zu „Matrix 4“ in Berlin. „B.Z.“-Informationen zufolge hatte der 56-Jährige vor einigen Wochen das Privat-Museum des Kunstsammlers Christian Boros in Mitte besucht. Dieser zeigt nun einige seiner Exponate auf der etwa 3.500 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche im Berghain. 

Das Projekt vereine zwei Sphären des öffentlichen Lebens, die von der Corona-Krise besonders betroffen sind: die Club- und die Kunstszene, heißt es. Die Ausstellung soll solange gezeigt werden, bis der reguläre Clubbetrieb wieder anläuft. Die Einnahmen kommen dem Berghain zugute, das wie viele andere Berliner Clubs seit März schließen musste.

Die Berliner Clubs rechnen in der Corona-Pandemie mit einem Neustart 2021. «Uns geht es auf keinem Fall darum, sofort die Clubs aufzumachen, auch nicht im Herbst», sagte Lutz Leichsenring vom Verband Clubcommission am der Deutschen Presse-Agentur. Die Clubs wollen demnach gerne mit Schnelltests und neuen Methoden zur Nachverfolgung arbeiten.

Derzeit haben laut Leichsenring einige der 140 Berliner Clubs auf Freiluft-Flächen geöffnet. Bei einigen sollen Masken beim Tanzen getragen werden, andere Clubs verzichteten auf Tanzflächen. Die Hygieneregeln funktionierten gut, dort ausgelöste Infektionen seien ihm nicht bekannt, so Leichsenring. Der Verband hofft wie viele auf die baldige Entwicklung eines Impfstoffs.

Die Clubszene mit rund 9000 Beschäftigten kämpft ums Überleben und ist auf Hilfsprogramme angewiesen. Wie viele Häuser schließen müssen, ist noch nicht absehbar. Das sei eine Frage, die sich jeden Monat neu stelle, so Leichsenring. (Mit Material der dpa)


 

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