DEHOGA: Gastgewerbe braucht praxistaugliche Lösungen bei Mehrwegangebotspflicht

| Gastronomie Gastronomie

Die Gaststättenbranche sieht viele Betriebe durch die seit Jahresbeginn geltende Mehrwegangebotspflicht vor erhebliche Probleme gestellt. «Die Branche versperrt sich dieser Herausforderung nicht», sagte Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga. Allerdings brauche es jetzt praxistaugliche Lösungen. Leitlinien der Behörden seien teilweise erst für Februar angekündigt. «Hier fehlen uns noch qualifizierte Informationen», sagte Hartges.

Schon jetzt arbeite der Dehoga mit Initiativen zusammen, die ein einheitliches Rückgabesystem ermöglichen sollen. Auch die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert ein sogenanntes Poolsystem, bei dem Mehrweggefäße überall abgegeben werden können.


Der DEHOGA hat entsprechende Vorlagen für Informationstafeln bzw. Informationsschilder erstellt. Diese stehen ab sofort hier im DEHOGA-Shop zum Download zur Verfügung (für DEHOGA Mitglieder kostenlos).


Hartges wies auf die schwierige Situation vieler Betriebe hin. «Seit März 2020 kämpfen viele Gaststätten um ihre nackte Existenz.» Heute kämen die Energiekrise, die Kostensteigerungen und der Mangel an Arbeitskräften hinzu. «Auch vor diesem Hintergrund ist die Mehrwegangebotspflicht eine große Herausforderung für alle Beteiligten.» Deshalb sei es wichtig, die Probleme sachlich und konstruktiv anzugehen.

Greenpeace hat Hinweise darauf, dass viele Gaststätten ihrer Kundschaft noch keine Mehrweg-Verpackungen anbieten. In den ersten zwei Wochen des Jahres waren Greenpeace-Unterstützer aufgerufen, in Fastfood-Ketten, Imbissen und Restaurants die Einhaltung der neuen Regeln zu prüfen. Das Ergebnis: Viele Betriebe befolgen die Vorgaben laut Greenpeace nicht.

Seit Jahresbeginn haben Kundinnen und Kunden ein Anrecht darauf, ihre To-Go-Speisen und -Getränke in einer Mehrwegverpackung zu bekommen. Das besagt die sogenannte Mehrwegangebotspflicht. Bei Getränken aller Art muss es von nun an eine Mehrweg-Alternative geben. Für Speisen muss sie nur angeboten werden, wo Einwegverpackungen aus Kunststoff bestehen.

Greenpeace-Mitarbeiterin Viola Wohlgemuth warnte davor, dass es statt Plastik- nun große Berge an Papiermüll geben könnte. Zudem seien auch Verpackungen aus Papier, für die laut Gesetz keine Mehrweg-Alternative nötig ist, oft mit Plastik beschichtet. Zusammen mit einem Labor werde Greenpeace deshalb in einem nächsten Schritt prüfen, ob die Papierverpackungen tatsächlich nur aus Papier bestünden. Auf die Papier-Alternative beruft sich etwa McDonalds.

Greenpeace fordert die Länder auf, das neue Gesetz in den Gaststätten zu überprüfen. Wer gegen die neuen Vorschriften verstößt, riskiert ein Bußgeld von bis zu 10 000 Euro. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die deutsche Köchenationalmannschaft richtet den Blick auf den Culinary World Cup 2026 in Luxemburg und besetzt Schlüsselpositionen neu. Mit Tobias Laabs als Teamchef und einem neuen Captain-Duo der Jugendnationalmannschaft beginnt die Vorbereitungsphase.

Pizza, Pasta und Tiramisu gelten als Inbegriff von italienischer Küche - sie hat aber noch viel mehr zu bieten. Die «cucina italiana» ist nun offiziell Unesco-Kulturerbe. In Italien wird gejubelt.

Die Concept Family Franchise AG erweitert ihr Gastronomieangebot in der Metropolregion Rhein-Neckar. Das Ganztagesrestaurant Wilma Wunder eröffnet am 9. Dezember 2025 im Rhein-Neckar-Zentrum in Viernheim seinen 13. Standort in Deutschland.

Eine neue Umfrage zeigt, welche Potenziale und Risiken virale Social-Media-Trends für Kleinunternehmen bergen. Insbesondere in der Gastronomie hadern Betriebe mit der Trendidentifikation und dem finanziellen Risiko, obwohl die Übernahme einen positiven Einfluss auf den Umsatz haben kann.

Der Guide Michelin erweitert sein Bewertungssystem und führt eine neue Auszeichnung für Weingüter ein. Nach den Sternen für Restaurants und den 2024 präsentierten Keys für Hotels sollen die neuen Trauben einen Maßstab für die besten Weingüter weltweit setzen.

Im Europa-Park wurde der Grundstein für ein neues Mitarbeiter-Restaurant mit integrierter Zentralküche gelegt. Das Bauvorhaben erstreckt sich über vier Stockwerke mit insgesamt 4.500 Quadratmetern Fläche und soll im August 2026 fertiggestellt werden.

Im Kindercafé in Lüneburg beschwert sich wohl niemand über laute Kinder. Im Gegenteil. Laut und lustig soll es zugehen. Solche Orte sind in Städten immer häufiger zu finden.

Nach sechs Jahren Abwesenheit kehrt Jamie's Italian mit einem neuen strategischen Partner und einem überarbeiteten Konzept in die britische Gastronomieszene zurück. Die Neueröffnung soll im Frühjahr 2026 in London stattfinden.

Der Landkreis Harz treibt die touristische Entwicklung des Brockenplateaus voran und setzt dabei auf ein neues Gastronomiekonzept: Die Restaurantkette Timberjacks soll das kulinarische Angebot auf dem höchsten Gipfel Norddeutschlands übernehmen. Auch das Hotel soll ausgebaut werden. Die Eröffnung ist für das Jahr 2027 geplant.

Aktuelle Daten von OpenTable beleuchten die Entwicklungen der deutschen Gastronomiebranche im kommenden Jahr. Im Mittelpunkt stehen der Wunsch nach gemeinsamen Erlebnissen, die Bereitschaft für Spontanität und ein anhaltendes Wachstum bei speziellen Anlässen.