Dehoga: Gaststättensterben wird in Brandenburg zum Problem

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Bei der Betrachtung der wirtschaftlichen Lage von Hotels und Gaststätten in Brandenburg sieht die Branche ein zunehmendes Ungleichgewicht. Zwar hätten Beherbergungsbetriebe im vergangenen Jahr mit 14,2 Millionen so viele Übernachtungen gehabt wie noch nie, doch der Blick sei einseitig, sagt der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in Brandenburg, Olaf Schöpe, der Deutschen Presse-Agentur.  Denn auch das zunehmende «Gaststättensterben» müsse mit betrachtet werden. «Wenn ich nur noch Betten baue und die Gastronomie hinterherhängt, dann wird es auch für Touristen unattraktiver», warnt der Dehoga-Präsident.

Vor allem die Prignitz und der Landkreis Dahme-Spreewald legten laut Wirtschaftsministerium im vergangenen Jahr bei den Übernachtungen zu. Im Vergleich zu 2019 stieg die Zahl der Übernachtungen in der Prignitz um 22 Prozent und im Landkreis Dahme-Spreewald um 20 Prozent.  

«Das Ergebnis steht auf tönernen Füßen», sagt Schöpe.  Die zunehmende Aufgabe von Restaurants aufgrund hoher Betriebskosten, mangelnden Personals oder fehlender Nachfolge wirke sich auch auf den Tourismus mit Tages- und Übernachtungsgästen aus. Immer nur Ferienwohnungen oder Pensionen mit einem Frühstück anzubieten, ist für ihn nicht zielführend. Die lokale Gastronomie komme deshalb teilweise an ihre Grenzen.

In Hotels wird im Land trotzdem weiter investiert. Leuchtturm sei das Urlaubsresort Tropical Island im Süden, so der Dehoga-Präsident. Dort hat eine spanische Unternehmensgruppe über 30 Millionen Euro in einen neuen Hotelkomplex mit 500 zusätzlichen Übernachtungen investiert. Personal wird auch selbst ausgebildet oder im Ausland rekrutiert. 

Doch nicht nur internationale Investoren setzen trotz Energiekrise, explodierender Kosten und Fachkräftemangel auf Brandenburger Tourismus. So hat das Best Western Plus Parkhotel & Spa Cottbus mit einem regionalen Investor sein Übernachtungsangebot um 24 Zimmer erweitert - für Schöpe ein positives Beispiel, dass Investitionen bei gutem Konzept und Bonität des Betreibers funktionierten. 

Für Cottbus gebe es weitere Bauanfragen von Investoren. Die Chancen des Strukturwandels in der Region mit Ansiedlungen und dem Ausbau als Wissenschaftsstandort sei auch bei Hoteliers angekommen, stellt er fest. Zugleich müsse die bestehende Hotellerie ihr Niveau halten und selber um Personal werben. Geschäftsleute dürften nicht vor geschlossenen Bars oder Restaurants stehen.

Ein gutes Beispiel ist für Schöpe das Elbe Resort Alte Ölmühle in Wittenberge in der Prignitz. Dank attraktiver Arbeitsplätze habe das Hotel kaum Mühe, einheimische Arbeitskräfte zu finden. «Da kann man nicht nur auf die Politik schauen, da müssen die Unternehmer auch selber aktiv sein.» Was die Branche fordere, seien entsprechende Rahmenbedingungen und weniger bürokratische Hürden, etwa bei der Arbeitserlaubnis. (dpa)


 

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