DEHOGA in NRW erwartet steigende Speisepreise in der Gastronomie

| Gastronomie Gastronomie

Restaurantbesucher müssen nach Einschätzung des Gastronomie-Branchenverbandes Dehoga im neuen Jahr mit steigenden Preisen für Speisen rechnen. «Die Mehrwertsteuererhöhung wird die anhaltende Kostendynamik verschärfen», sagte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Nordrhein-Westfalen, Patrick Rothkopf, der Deutschen Presse-Agentur. Zum Jahreswechsel steigt die Mehrwertsteuer für Speisen von 7 zurück auf die üblichen 19 Prozent.

Der in der Pandemie und der Energiekrise reduzierte Steuersatz habe in der Gastronomie geholfen, die Kostensteigerungen in der Branche bislang zu dämpfen. «Ab kommendem Jahr wird es diesen Ausgleich nicht mehr geben», sagte der Verbandschef. Viele Gastronomen müssten seinen Angaben zufolge die steigende Steuer auf die Gäste umlegen. Dehoga NRW geht nach Umfragen unter Mitgliedern davon aus, dass die Preise für Speisen in der Gastronomie um durchschnittlich 14,3 Prozent steigen werden. Rein rechnerisch macht die Steuererhöhung nur 11,2 Prozent aus.

Daneben müssten die Betriebe aber auch höhere Kosten etwa bei Lebensmitteln und Gehältern schultern. Dehoga NRW war im Herbst zunächst von einer noch höheren Preissteigerung um durchschnittlich 15,5 Prozent ausgegangen. Der Verband beklagt, dass mit der Rückkehr zum alten Satz wieder Steuerunterschiede aufträten, die ungerecht seien. «Steuerfairness bedeutet, Essen einheitlich mit 7 Prozent zu besteuern. Mir kann keiner nachvollziehbar erklären, dass nur noch das Essen im Restaurant, in der Mensa, vom Kita- und Schulverpfleger mit 19 Prozent besteuert wird, während für das verpackte Essen zur Mitnahme, To-Go oder Drive-In, die Essenslieferung sowie für den Fertigsalat aus dem Supermarkt weiterhin 7 Prozent gelten», sagte Rothkopf.

Um die Gastronomie während der Corona-Pandemie zu entlasten, war der Steuerersatz für Speisen in Restaurants und Cafés vorübergehend von 19 auf 7 Prozent gesenkt worden - während es bei Getränken bei 19 Prozent blieb. Danach wurde die Ausnahmeregelung wegen der Energiekrise mehrmals verlängert, zuletzt bis Ende 2023. Die Bundesregierung bezifferte die jährlichen Kosten auf 3,4 Milliarden Euro. Essen zum Mitnehmen, im Supermarkt und bei der Lieferung wird grundsätzlich mit 7 Prozent besteuert.

In der jüngsten bundesweiten Konjunkturumfrage von Dehoga, an der sich mehr als 1000 Unternehmen aus NRW beteiligten, gaben 58,8 Prozent der befragten Betriebe im Land an, dass sie der künftige Mehrwertsteuersatz auf Speisen wirtschaftlich hart treffen werde. 12,9 Prozent der Unternehmen gingen demnach davon aus, dass sie die Umstellung an den Rand des Ruins treiben werde. Jeder 20. Betrieb gehe laut Umfrage von einer Schließung mangels Perspektive aus.

Als einen Lichtblick bezeichnet der Dehoga NRW steigende Beschäftigungszahlen. Mit mehr als 400 000 Beschäftigten habe das Gastgewerbe in NRW zumindest wieder das Niveau von 2019 erreicht. Das gelte auch für die neuen Ausbildungsverträge. Aber es gebe weiterhin einen Fachkräftemangel. Während der Corona-Pandemie sei viel Know-how verloren gegangen und es sei weniger ausgebildet worden. «Das müssen wir Schritt für Schritt in einem herausfordernden Umfeld wieder aufholen. Der Arbeits- und Fachkräftemangel wird uns also perspektivisch noch lange beschäftigen», sagte Rothkopf.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Sachsens Gastwirte blicken voller Erwartungen auf das Weihnachtsgeschäft. Warum der Gänsebraten teurer werden könnte und welche Rolle die Mehrwertsteuer spielt.

Der klassische Döner ist schon fast so etwas wie Kulturgut in deutschen Fußgängerzonen. In Karlsruhe dreht sich aber kein Fleisch am Spieß, sondern ein Meerestier. Das gefällt nicht jedem.

Auf der US-Militärbasis Camp Walker in Südkorea hat die U.S. Army die erste autonome Roboterküche des Hamburger Start-ups goodBytz in Betrieb genommen. Damit startet das Unternehmen in die operative Phase seines bislang größten Projekts.

Das historische Schloss Montfort in Langenargen am Bodensee präsentiert sich unter neuer Führung mit einem umfassenden Nutzungskonzept. Das denkmalgeschützte, im 19. Jahrhundert im maurischen Stil erbaute architektonische Juwel, das auf einer Landzunge liegt, verbindet künftig Denkmalpflege mit Gastronomie und Kultur.

Nach der Bestätigung eines Masernfalls im Landkreis Erding berichtet das Gesundheitsamt jetzt, dass der Behörde bislang keine weiteren Verdachts- oder Infektionsfälle gemeldet wurden. Die betroffene Person war während der infektiösen Phase in einer Filiale der Fastfood-Kette Burger King in Erding tätig.

Die internationale Expansion des Guide Michelin erreicht Neuseeland. Welche Auswirkungen die Aufnahme in den renommierten Führer auf die lokale Gastronomie und den Tourismus haben wird und welche Städte im Fokus stehen.

Nach der Bestätigung eines Masernfalls im Landkreis Erding ruft das Gesundheitsamt die Bevölkerung zur erhöhten Wachsamkeit und zur Überprüfung des eigenen Impfstatus auf. Die betroffene Person war während der infektiösen Phase in einer Filiale von Burger King in Erding tätig.

Das Le Faubourg in der City West feiert sein Jubiläum mit einem modernisierten Brasserie Konzept, besonderen Menüangeboten und einer Bilanz seiner Rolle als Förderer junger Kochtalente.

Nach einer sechsmonatigen Umbauphase hat L’Osteria den Standort ihres ersten Restaurants in Nürnberg unter dem neuen Namen „L’Osteria Numero Uno“ wiedereröffnet. Auf die Gäste wartet ein neues Konzept, welches sich vornehmlich auf das Außerhaus-Geschäft sowie Pizza konzentriert.

Die Berliner Kaffeekette LAP Coffee steht im Zentrum von Kontroversen und ist Opfer gezielter Farbattacken geworden. In den letzten Tagen kam es zu koordinierten Angriffen auf mehrere Filialen in verschiedenen Berliner Stadtteilen. Gründer Ralph Hage rechnete jetzt den Gewinn pro Tasse vor.