Dringend gesucht: Neue Chefs für Brandenburger Restaurants

| Gastronomie Gastronomie

Brandenburgs Gastronomen suchen händeringend Nachwuchs. Knapp 37 Prozent der rund 4000 Gastgeber benötigen in den nächsten fünf Jahren einen Nachfolger, wie das Wirtschaftsministerium in Potsdam auf eine Anfrage der fraktionslosen Landtagsabgeordneten Iris Schülzke mitteilte. Das Ministerium beruft sich auf Angaben der drei Industrie- und Handelskammern (IHK) in Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus.

Besonders in den ländlichen Regionen dürfte es für Gastwirte schwierig werden, Betriebsnachfolger zu finden, heißt es in der Antwort. Die drei Kammern weisen laut Ministerium darauf hin, dass sich die Fälle häufen, in denen es wegen fehlenden Personals zu Schließungen komme. Allerdings gebe es in einigen Regionen mit einer positiven Bevölkerungsentwicklung auch künftig Zuwächse.

Der amtlichen Statistik zufolge hat sich die Zahl der gastronomischen Einrichtungen wie Restaurants, Gaststätten, Cafes, Imbissstuben, Eisdielen und Schankwirtschaften mit bis zu neun Mitarbeitern von 2010 bis 2017 von 4353 auf 4107 verringert.

Gasthaussterben auf dem Land

Nach Angaben des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) gaben in den vergangenen Jahren zahlreiche gastronomische Betriebe vor allem in den ländlichen Regionen auf. Brandenburgs Dehoga-Präsident Olaf Schöpe hatte in diesem Zusammenhang von einem «fast dramatischen Gasthaussterben auf dem Lande» gesprochen. Als Ursache nannte er vor allem Personalmangel.

Laut amtlicher Statistik haben zwischen 2010 und 2018 rund 9000 Gastronomie-Betriebe vollständig aufgegeben. Allerdings nahm die Zahl der Betriebsaufgaben mit den Jahren stetig ab. Trotz zahlreicher Neueröffnungen verringerte sich der Bestand an Schankwirtschaften zwischen 2010 und 2017 von 437 auf 374.

Den Angaben zufolge nahm die Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter in der Gastronomie von 2010 bis 2017 um 3620 auf 17 986 zu. Wie Brandenburgs Dehoga-Hauptgeschäftsführer Olaf Lücke der Deutschen Presse-Agentur sagte, ist allerdings die Teilzeitbeschäftigung in der Branche «überproportional angestiegen».

Während in den vergangenen Jahren viele Gaststätten auf dem Land geschlossen hätten, gebe es mehr Betriebe in den prosperierenden Regionen. Auch die Branchenstruktur hat sich Lücke zufolge verschoben. «Die Zahl der Betriebe bleibt gleich, wenn ein Bistro am Bahnhof oder ein Eiscafé aufmacht und gleichzeitig ein Restaurant schließt.»

Die Ausbildung im Hotel- und Gaststättengewerbe ist nach Angaben der drei Industrie- und Handelskammern deutlich zurückgegangen. Bezogen auf die sechs wichtigsten Berufe im Gastgewerbe gab es 2018 mit 1295 Auszubildenden in den drei Kammerbezirken fast zwei Drittel weniger als im Jahr 2010. Den zahlenmäßig stärksten Rückgang verzeichnete der Kammerbezirk Potsdam. Dort gab es 2010 noch 1480 Auszubildende in den sechs Berufsgruppen, 2018 waren es nur noch 557. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Weltraumessen hat oft einen eher schlechten Ruf. Das könnte sich allerdings bald ändern, denn der dänische Spitzenkoch Rasmus Munk plant, seine Kreationen bald am Rand des Alls zu servieren. Das besondere Gastroerlebnis in der Stratosphäre soll im Jahr 2025 stattfinden. Der Haken: Ein Ticket kostet 495.000 US-Dollar.

Thüringen feiert seine Bratwursttradition: Am Samstag wurde in Erfurt symbolisch angegrillt. Doch die Wurst steht nicht nur für Tradition, sie ist auch ein Wirtschaftsfaktor. Etwa 40.000 Tonnen Thüringer Bratwurst würden jährlich hergestellt.

Wegen IT-Problemen haben Kunden bei McDonalds auch in deutschen Filialen am Freitag mit Problemen rechnen müssen. Eine Sprecherin betonte, dass es sich nicht um ein «Cybersecurity-Ereignis» gehandelt habe. Die Ursache der Störung blieb zunächst unklar.

Ab Ostern 2025 heißt das Drehrestaurant auf dem Berliner Fernsehturm Sphere by Tim Raue. Auf 207 Metern Höhe wird der Spitzenkoch dann für das kulinarische Wohl der Gäste in luftiger Höhe sorgen – mit regionalen Produkten und von ihm interpretierten Berliner Gerichten.

Ab Sommer leitet Cornelia Fischer, die in den vergangenen drei Jahren im fränkischen Volkach die Löffel schwang, den Neustart im Restaurant Überfahrt ein. Das Restaurant im Althoff Seehotel Überfahrt empfängt die Gäste ab dem 6. September wieder im regulären Betrieb.

In den Jahren 2020 bis 2023 haben in der Gastronomie bundesweit rund 48.000 Betriebe geschlossen. Für 6.100 Betriebe kam in dieser Zeit das Aus durch eine Insolvenz. Allein 2023 hat etwa jedes zehnte Gastronomieunternehmen aufgegeben.

In den Jahren 2020 bis 2023 haben in der Gastronomie bundesweit rund 48.000 Betriebe geschlossen. Für 6.100 Betriebe kam in dieser Zeit das Aus durch eine Insolvenz. Allein 2023 hat etwa jedes zehnte Gastro-Unternehmen aufgegeben.

Gastronomie auf Festivals bedeutet unterschiedliche Herausforderungen mit hoher Eigenverantwortung. Der neue Handlungsleitfaden der BGN für den Gastronomiebetrieb auf Festivalveranstaltungen hilft dabei.

Pressemitteilung

METRO und der renommierte internationale Kochwettbewerb Bocuse d´Or​​​​​​​ haben eine mehrjährige Fortsetzung ihrer Zusammenarbeit vereinbart. So wird sich METRO in den kommenden vier Jahren unter anderem als Hauptsponsor engagieren.

Sodexo und GoodBytz bringen die erste gemeinsame Roboterküche am Universitätsklinikum Tübingen (UKT) an den Start. Der Roboter wird im Laufe des Frühjahrs den Betrieb aufnehmen und alle Gerichte eigenständig zubereiten.