Eckart Witzigmann freut sich über Corona-Kochlust der Deutschen

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Eckart Witzigmann hat in der Corona-Krise einen verstärkten Trend zum Kochen daheim beobachtet. «Für mich ist das auch der Beweis, dass die Leute abseits von Fertiggerichten und Tiefkühlkost anständig essen wollen und wenn das im Restaurant nicht möglich ist, legt man eben selbst Hand an», sagte Witzigmann der Deutschen Presse-Agentur. «Wir haben doch lange genug gepredigt, die Leute sollen an den Herd und selbst kochen.»

Trotz ungebrochenen Interesses für Kochsendungen, Kochbücher und Kochkurse griffen aber bei weitem nicht alle selbst zum Kochlöffel. «Nicht jeder, der sich im TV Fußball oder Biathlon ansieht, praktiziert diesen Sport selbst und so ist es auch beim Kochen.» Kochen habe sich auf allen Ebenen zu einem gesellschaftlichen Bedürfnis entwickelt - und im TV-Programm werde das besonders deutlich.

«Deutschland kocht über, denke ich mir so manches Mal. Ob die verbrauchte Sendezeit pädagogisch am Herd der Allgemeinheit einen Fortschritt bringt, ziehe ich in Zweifel.» Die Zuwachsraten bei gewissen Tiefkühlprodukten wiesen in eine andere Richtung. «Mich beschleicht der Eindruck, es wird aufmerksam zugesehen, man vernimmt alle guten Ratschläge über Produkt und Nachhaltigkeit und dann holt man eine Pizza aus der Tiefkühltruhe und legt sie in die Mikrowelle», sagte Witzigmann. «Die Klientel, die sich mit Regionalität, Nachhaltigkeit, mit den Produkten generell beschäftigt und selbst am Herd steht, ist leider immer noch die Minderheit.»

Witzigmann wird am 4. Juli 80 Jahre alt. Am 24. Juni erscheint sein zweibändiges Werk «Was bleibt», eine Lebens- und Werkschau mit Erfahrungen und vielen Rezepten, von Witzigmann selbst und neu interpretiert durch seine Schüler.


 

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