Eugen Block verklagt Stadt Hamburg wegen Corona-Schließungen

| Gastronomie Gastronomie

Weil seine Steakhäuser und Burger-Läden wegen der Corona-Pandemie teilweise schließen mussten, klagt der Gastro-Unternehmer und Hotelier Eugen Block jetzt gegen die Stadt Hamburg. In einem zweiten Schritt will er Schadenersatz für die entgangenen Einnahmen fordern.

Während des Lockdowns schloss etwa die Hälfte der „Block House“-Filialen. In den weiterhin geöffneten Steak-Häusern gab es Essen zum Abholen, was die Verluste nicht annähernd ausglich. Die Firma schickte den größten Teil ihrer Mitarbeiter in Kurzarbeit, stockte aber auf.

Wie die Block-Gruppe bestätigt, habe man nun vor dem Verwaltungsgericht Klage gegen die Stadt eingereicht. „Wir haben beim Verwaltungsgericht Hamburg Klage gegen die Hamburgische SARS-CoV-2-Eindämmungsverordnung eingereicht“, heißt es von Seiten des Unternehmens. Einen Termin für eine mündliche Verhandlung gebe es bislang aber noch nicht. Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, will sich das Unternehmen nicht öffentlich äußern.

Wenn das Gericht nun entscheiden würde, dass die Corona-Maßnahmen der Stadt nicht rechtmäßig seien, könnte Eugen Block im nächsten Schritt auf Schadenersatz klagen.

Der Hamburger Hotelier und Gastro-Unternehmer hat die Corona-Politik der Regierung früh scharf kritisiert. Im Abendblatt legt Block nach und ist der Ansicht, die Pandemie besser beurteilen zu können als das Robert-Koch-Institut. Dessen Leiter schreibt Block Briefe und wartet auf Antwort.

Wie das „Abendblatt“ berichtete, habe er nach mehreren Briefen im März nun einen weiteren an das RKI geschrieben und fordere darin Klarheit darüber, ob es durch die Corona-Ausbreitung mehr Tote als durch frühere Grippewellen gibt.

„Die jetzigen Krankheitszahlen und insbesondere Krankheitsverläufe zeigen, dass unsere damalige Vermutung zutreffend war, dass das Coronavirus in der Bundesrepublik Deutschland keinesfalls zu mehr Todesfällen als die bisherigen Grippeepidemien führt“, soll Block laut „Abendblatt“ geschrieben haben. „Über mehr als 50 Jahre habe ich gelernt, dass Entscheidungen auf Basis von konkreten Zahlen, insbesondere aber auf Basis von Prozentsätzen, zu treffen sind“.

Block meint, für politische Entscheidungen, die tiefgreifenden Einfluss in diverse Branchen hätten, es sei entscheidend, wie viele Tote es dieses Jahr durch das Coronavirus gab und wie viel Prozent es mehr waren als in den vier Jahren davor. Ihm sei von RKI-Chef Lothar Wieler nun eine Antwort zugesagt worden, schreibt das „Abendblatt“.

Bereits im März hatte Block Briefe an Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), Finanzminister Olaf Scholz (SPD), Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und das Robert Koch-Institut verschickt. „Ich habe klargemacht, dass das totale Einstellen des öffentlichen Lebens zum wirtschaftlichen Niedergang führt.“ Dem Finanzminister habe er geschrieben, wie viel er in diesem Jahr bereits verloren habe, so Block - und er werde versuchen, sich das entgangene Geld von der Regierung zurückzuholen.

Block sagte damals, er selbst habe keine Angst vor dem Coronavirus, obwohl er mit seinen 79 Jahren zur Risikogruppe gehöre: „Fangen Sie nicht auch noch an mit der Panikmache! Dann sterbe ich eben drei Tage früher, na und? Ich habe Gottvertrauen. Ich gehe danach zum liebenden Gott.“ (Mit Material der dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Starbucks hat den Verkauf der Mehrheit ihres Geschäfts in China an die Investmentfirma Boyu Capital bekannt gegeben. Die Transaktion erfolgt im Rahmen der Gründung eines Joint Ventures zum Betrieb der Starbucks-Filialen in der Volksrepublik. Boyu erwirbt seine Beteiligung basierend auf einem Unternehmenswert von rund vier Milliarden US-Dollar.

Yum! Brands hat offiziell eine Überprüfung strategischer Optionen für seine Pizzakette Pizza Hut eingeleitet. Mögliche Ergebnisse sind ein vollständiger Verkauf, ein Joint Venture oder die Veräußerung einer Beteiligung.

Die neue Ausgabe des Wirtshausführer Österreich sieht eine positive Entwicklung in der heimischen Wirtshausszene. Im Fokus stehen Nachhaltigkeit und innovative Konzepte junger Wirte.

Das Restaurant Sphere Tim Raue im Berliner Fernsehturm ist vom Schlemmer Atlas als „Neueröffnung des Jahres 2025“ prämiert worden. Die Auszeichnung wurde im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Schloss Fleesensee übergeben.

Nach mehrjähriger Schließung kehrt eines der bekanntesten Münchner Restaurants in die Gastronomielandschaft zurück: Der Palais Keller im Hotel Bayerischer Hof öffnet am 2. Dezember 2025 wieder seine Türen.

Das GästeHaus Klaus Erfort hat das Insolvenzverfahren beendet. Das Zwei-Sterne-Restaurant in Saarbrücken blickt nach Abschluss des Schutzschirmverfahrens mit einer stabilen wirtschaftlichen Basis und klaren Perspektive in die Zukunft.

Wenn Angela Matarrese Pasta macht, bleibt die Nudelmaschine unberührt. Seit fast 35 Jahren kocht sie in einem Restaurant in Berlin-Schöneberg. Am 10. November wird das Leben der 90-Jährigen mit einem Preis bedacht.

Die jüngsten Quartalszahlen von Starbucks zeigen eine Trendwende beim globalen Umsatz auf vergleichbarer Fläche nach fast zwei Jahren. In Nordamerika und auf den internationalen Märkten gibt es jedoch große Unterschiede.

L’Osteria hat ein neues Restaurant in München in der Welfenstraße eröffnet. Die Filiale ist im neu entstandenen Wohnquartier Welfengarten angesiedelt. General Manager Egzon Pllavci leitet den neuen Standort zusammen mit einem 34-köpfigen Team.

Die hinter den Restaurantmarken Zuma und Roka stehende Azumi Ltd. hat eine Partnerschaft mit dem in Abu Dhabi ansässigen Luxus-Gastgewerbe-Investmentunternehmen DIAFA bekannt gegeben. Mit der Finanzierung soll die nächste Phase der globalen Expansion sowie die Entwicklung neuer Marken und Konzepte vorangetrieben werden.