Five Guys Deutschland erneut mit Millionendefizit
Die US-Systemgastronomiekette Five Guys steht in Deutschland vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Im siebten Jahr nach Markteintritt weist die deutsche Tochtergesellschaft Five Guys Germany GmbH erneut ein Millionenminus aus. Dies geht aus dem jüngst veröffentlichten Geschäftsbericht für das Jahr 2023 hervor, über den zuerst die Rheinische Post berichtete.
Kumulierte Verluste übersteigen 60 Millionen Euro
Der Geschäftsbericht der Five Guys Germany GmbH mit Sitz in Düsseldorf weist für das Jahr 2023 einen Verlust von mehr als 7,5 Millionen Euro aus, wie die Zeitung schreibt. Seit dem Start auf dem deutschen Markt im Jahr 2017 habe die Burger- und Pommeskette damit mehr als 60 Millionen Euro an Jahresfehlbeträgen angehäuft. Das zeigen auch die Daten, die von North Data: Five Guys betreibt hierzulande aktuell 35 Standorte. Dieses Wachstum wurde durch finanzielle Hilfe aus London ermöglicht.
Die Umsäzte der Five Guys Germany GmbH laut North Data
Bericht: Europäischer Betreiber sucht Käufer für große Beteiligung
Der europäische Betreiber der US-amerikanischen Burger-Kette, Five Guys Europe, steht möglicherweise vor einer signifikanten Veränderung der Eigentümerstruktur. Die Investmentgesellschaft Freston Ventures des Telekommunikations-Milliardärs Sir Charles Dunstone hat die Investmentbank Goldman Sachs damit beauftragt, einen Käufer für einen großen Anteil an Five Guys Europe zu finden, wie Sky News berichtet.
Insidern zufolge könnte eine Beteiligung von bis zu 50 Prozent zum Verkauf angeboten werden. Der Wert des gesamten europäischen Geschäftsbetriebs, der knapp 300 Standorte (darunter 177 im Vereinigten Königreich) umfasst, wird auf bis zu 600 Millionen Britische Pfund geschätzt. Die strategische Suche nach einem Investor wird unter anderem dadurch erleichtert, dass Sir Charles Dunstone sich anscheinend mit der Gründerfamilie Murrell geeinigt hat, deren 50-prozentige Beteiligung an Five Guys Europe zu erwerben. Das von CEO John Eckbert geleitete europäische Geschäft schloss kürzlich eine Refinanzierung in Höhe von 185 Millionen Britische Pfund ab. Der Verkaufsprozess findet in einem angespannten Gastgewerbe-Sektor im Vereinigten Königreich statt, der in der jüngeren Vergangenheit von mehreren Insolvenzen betroffen war. Sir Charles Dunstone lehnte eine Stellungnahme zu dem Verkaufsprozess ab.
Das Unternehmen Five Guys wurde 1986 von fünf Brüdern in den USA gegründet und zählt mit weltweit fast 2000 Restaurants, darunter knapp 300 in Europa, zu den größten Burgerketten. Sie ist unter anderem als Lieblingsburger von Ex-US-Präsident Barack Obama bekannt geworden.