Jürgen Dollase kritisiert The World’s 50 Best Restaurants

| Gastronomie Gastronomie

Auf der umstrittenen Liste „The World's 50 Best Restaurants“ landete im vergangenen Monat das Mirazur in Menton an der Côte d’Azur mit Küchenchef Mauro Colagreco auf Platz 1. Nur ein Restaurant aus Deutschland schaffte es ins Ranking, aber mehrere deutsche Köche. Auf dem zweiten Platz fand sich das Noma aus Kopenhagen. Platz Drei ging an das Asador Etxebarri in Axbe in Spanien. 

Nun meldete sich Gastrokritiker Jürgen Dollase erneut zu Wort und zerpflückte das Ranking: Köche und Gourmets seien sich zwar einig, dass die Liste sinnvoll sei, weil sie ein internationales Publikum aktiviere. Doch genau daran sei laut Dollase Zweifel angebracht. So könne man mit den erzeugten Pressemeldungen nicht wirklich zufrieden sein. Es gebe wichtige Medien, die die Meldung überhaupt nicht weitergeben würden. Und wenn sie es doch täten, dann nicht dort, wo sie eigentlich zu finden sein müsste. Es sei laut Dollase eine Meldung für die bunten Blätter, für die stark vergänglichen News, die ins eine Ohr hineingingen und zum anderen wieder hinauskämen.

Schließlich sei weder bei der Ehrung noch in den oberflächlichen Erklärungen auf der Website zu erkennen, warum, wieso und weshalb die jeweiligen Restaurants den jeweiligen Platz hätten. Unklar sei zudem, warum bestimmte Restaurants ausgezeichnet, andere aber völlig verschwunden seien. Den Veranstaltern ginge es stattdessen nicht um eine möglichst seriöse Auseinandersetzung mit den Qualitäten der Kochkunst, sondern um das Zusammenwürfeln von irgendwie zustande gekommenen internationalen Stimmen.

Die Top 10 der "besten Restaurants der Welt 2019" 

  1. Mirazur, Menton, Frankreich
  2. Noma, Kopenhagen, Dänemark
  3. Asador Etxebarri, Axbe, Spanien
  4. Gaggan, Bangkok, Thailand
  5. Geranium, Kopenhagen, Dänemark
  6. Central, Lima, Peru
  7. Mugarritz, San Sebastian, Spanien
  8. Arpège, Prais, Frankreich
  9. Disfrutar, Barcelona, Spanien
  10. Maido, Lima, Peru

Bester Deutscher in dem Ranking ist auf Platz 40 (Vorjahr Platz 37) Tim Raue vom gleichnamigen Restaurant in Berlin. Die  aus Deutschland stammenden Sühring-Zwillinge vom „Sühring“ in Bangkok steigen erstmals in die Top 50 ein und kletterten auf Platz 45.

Weitere Vertreter aus dem deutschsprachigen Raum sind das Steirereck in Wien auf Platz 17 und Schoss Schauenstein in Fürstenau in der Schweiz.

Diese Restaurants erhielten Sonderpreise:

  • Noma als höchster Neueinsteiger in die Liste
  • Azurmendi in Larrabetzu verbessert sich um 29 Plätze und ist der Aufsteiger der Lise
  • Alain Passard vom Arpège in Paris ist von den Köchen zum Gewinner des "Chef's Choice Award" gewählt worden
  • Das Den in Tokio erhält die Auszeichnung für die Gastgeberkunst
  • Schloss Schauenstein in Fürstenau in der Schweiz erhält die Auszeichnung als "nachhaltiges Restaurant"

Außerdem wurden folgende Auszeichnungen verliehen, deren Gewinner bereits vorab bekannt gegeben worden waren

  • Beste Köchin: Daniela Soto-Innes
  • Icon Award: José Andrés
  • The one to watch: Lido 84
  • Pâtissier-Preis: Jessica Préalpato (Alain Ducasse au Plaza Athénée)
  • Andersen Lee erhält das 50 Best BBVA-Sitpendium

Bereits kurz nach der Veröffentlichung hatte Dollase die Liste kritisiert. „Die Liste der „The World’s 50 Best Restaurants“ ist durch diverse Maßnahmen im Auswahlsystem krumm und schief und gibt selbstverständlich kein korrektes Bild der kulinarischen Leistungen auf dieser Welt ab. Neuester „Gag“ der Organisatoren ist der Verzicht auf alle Restaurants, die schon einmal Nr. 1 der Welt waren“, schrieb Dollase in einem Blog-Post, freute sich aber dennoch für die Gewinner.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Fast-Casual-Konzept Ciao Bella erweitert seine Präsenz in München. Am 12. Dezember 2025 eröffnet der italienische Anbieter einen neuen Flagship-Standort im Tal 16. Das Restaurant soll nach Angaben des Unternehmens das weiterentwickelte Markenerlebnis der kommenden Jahre erstmals in dieser prägnanten Form präsentieren.

Das Gourmetrestaurant Ötztaler Stube im Fünf-Sterne-Hotel Das Central in Sölden startet zur Wintersaison 2025/26 mit einem renovierten Interieur. Das Küchenteam steht weiterhin unter der Leitung von Stefan Speiser.

L’Osteria ist mit der Eröffnung ihres ersten Restaurants in Ravensburg an den Start gegangen. Der Standort befindet sich in der Altstadt und richtet sich an ein breites Publikum aus Passanten, Familien, Freundesgruppen und Geschäftsleuten.

Der neue Veranstaltungsort [UNVRS] wurde bei der 10. Golden Moon Awards Gala in Valencia überraschend zum „World's Best Club 2025“ gekürt und sicherte sich damit auf Anhieb die Spitze der renommierten Liste „The World's 100 Best Clubs™ 2025“. Bootshaus aus Köln-Deutz, verteidigte seinen vierten Platz erfolgreich.

Die Sanierung der veganen Fastfood-Kette Swing Kitchen ist gescheitert. Nachdem die Gläubiger noch einem Sanierungsplan für die Muttergesellschaft zugestimmt hatten, konnte die zur Fortführung nötige Finanzierung nicht gesichert werden. Von dem Scheitern sind 130 Mitarbeitende an allen sieben Standorten in Österreich betroffen.

Die US-Systemgastronomiekette Five Guys steht in Deutschland vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Im siebten Jahr nach Markteintritt weist die deutsche Tochtergesellschaft Five Guys Germany GmbH erneut ein Millionenminus aus. Dies geht aus dem jüngst veröffentlichten Geschäftsbericht für das Jahr 2023 hervor, über den zuerst die Rheinische Post berichtete.

Der fränkische Winzer und Sternekoch Christian Stahl verzeichnet gleich mehrere renommierte Auszeichnungen und steigt im aktuellen HENRIS Weinguide mit vier Trauben in die nationale Spitze der deutschen Weingüter auf.

Die Schwarzwaldstube in der Baiersbronner Traube Tonbach ist im Ranking von La Liste 2026 erneut an die Weltspitze gewählt worden. Das Gourmetrestaurant, unter der Leitung von Küchenchef Torsten Michel, belegt in der Weltrangliste abermals den geteilten Platz 1. Alle deutschen Restaurants und die komplette Liste bei Tageskarte.

Das Dortmunder Sternerestaurant „The Stage“ wird seinen Betrieb zum 28. März 2026 einstellen. Das Lokal in Dortmund-Hombruch wird damit nach fünf Jahren, seit seiner Gründung im Jahr 2021, die bisherige kulinarische Reise beenden, um sich auf neue Projekte zu konzentrieren.

Der Restaurantbesuch wird 2026 bewusster als besonderes Erlebnis und Ort der sozialen Verbundenheit betrachtet. Neue Daten von OpenTable zeigen, wie sich die Präferenzen der deutschen Gäste in Buchungszahlen und Ausgabeverhalten widerspiegeln.