Kitchen Impossible: Tim Raue und Alexander Herrmann bei Tim Mälzer im Staffelfinale

| Gastronomie Gastronomie

Und schon neigt sich die aktuelle Staffel "Kitchen Impossible" mit Tim Mälzer wieder dem Ende entgegen. Zum Staffelfinale wird es noch einmal besonders spektakulär. Mit dabei sind neben Mälzer die beiden Sterneköche Tim Raue und Alexander Herrmann. 

In der ersten Runde geht es für die beiden Tims in die fränkische Heimat von Alexander Herrmann nach Wachenroth. Raue und Herrmann werden von Mälzer anschließend nach Darmstadt geschickt, wo sie iranische Leckerbissen zubereiten müssen. Doch Raue kontert in der nächsten Runde und schickt seine Kontrahenten zu Küchenchef The Duc Ngo ins 893 Ryotei in Berlin, wo die beiden mit Sushi und Sashimi hantieren müssen. 

Nach drei Niederlagen zum Staffelstart konnte Mälzer gegen Sepp Schellhorn und in der Vorwoche gegen Drei-Sterne-Koch Sven Elverfeld gewinnen. Seinen Sieg gegen einen der besten Köche Deutschlands ordnete er jedoch bereits richtig ein: „Wir machen kein Kochfernsehen. Bei ‚Kitchen Impossible‘ geht es nicht darum, wer der bessere Koch ist. Dann hätte ich wirklich nichts zu melden.“

Tim Raue zieht blank 

Zwei-Sterne-Koch Tim Raue zeigt sich jedoch nicht nur bei Kitchen Impossible außergewöhnliche Seiten, sondern auf Instagram von hinten hüllenlos, um gegen die ausbleibende Novemberhilfe zu demonstrieren. Raue schreibt dazu: „Wo bleibt die versprochene Novemberhilfe für die Gastronomie? […] Ich bin blank, Taschen leer, Schnauze voll.“

Der Fernseh- und Sternekoch betreibt in Berlin zusammen mit seiner Ex-Frau das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Restaurant Tim Raue und mischt in diversen weiteren Restaurants mit. In der Corona-Zeit hat Raue den Lieferdienst „Fuh Kin Great“ gegründet. (Tageskarte berichtete)

Auf die Novemberhilfe wartet der Starkoch allerdings immer noch vergebens. Auf Instagram schreibt Raue über seine Misere und bemängelt, dass es keine Ansprechpartner gebe, kein Feedback bezüglich der Bearbeitung, geschweige denn bezüglich der Auszahlung. Auf dem Konto sei weniger als eine Null, sagte Raue in einer Sat1-TV-Sendung.

Alexander Herrmann in der Krise: Angebote optimieren, Konzepte neu definieren, Mitarbeiter im Fokus

Sternekoch Alexander Herrmann kämpft um die Zukunft seiner Restaurants in Nürnberg und Wirsberg. Die versprochenen Finanzhilfen der Bundesregierung seien immer noch nicht vollständig angekommen und die Mitarbeiter seien psychisch am Ende, verriet der Starkoch dem Magazin Stern.

Er spricht von einem „wahnsinnigen Vertrauensbruch in die Struktur der Regierung“, doch aufgeben kommt für ihn nicht in Frage. Stattdessen müsse er die Strukturen in seinen Restaurants noch spitzer machen und das Konzept neu definieren.

Schon der erste Lockdown im vergangenen Jahr, hat Herrmann hart getroffen. Er sei in einer Schockstarre gewesen und habe erst später die finanziellen Auswirkungen verstanden, erzählte er dem Magazin. Die Ängste seien gewaltig gewesen. Mittlerweile hat der Starkoch einen Kredit in Höhe von 870.000 Euro aufgenommen, den er innerhalb der nächsten vier Jahre tilgen muss. „Das ist der Horror, wenn ich daran denke“, erklärt Herrmann und rechnet vor, dass er um die 2.300 Euro Umsatz täglich machen müsse, um den Kredit zu bezahlen.

Auch der Umsatz aus den Starchef-Boxen, die Alexander Herrmann schon im ersten Lockdown ins Leben gerufen hatte (Tageskarte berichtete) sowie aus dem Take-Away-Angebot sei nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Trotzdem hält der Koch weiterhin an seinen Angeboten fest: „Einmal um die Mitarbeiter psychisch oben zu halten und, weil ein Hotel, wenn es mal drei Monate zu ist, auskühlt.“ Seine Hauptaufgabe sei derzeit allerdings die Betreuung der Mitarbeiter. „Mein Team ist völlig im Eimer, die sind psychisch am Ende. Das Wichtigste für uns bleibt daher, dass die Versprechen gehalten und die Hilfen ausgezahlt werden“, so Herrmann.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Im Zuge der Neupositionierung des Conservatorium Hotels als Mandarin Oriental Conservatorium, Amsterdam eröffnet Anfang 2026 das erste Ottolenghi-Restaurant in den Niederlanden.

Der Lieferando Report 2025 analysiert die aktuellen Entwicklungen im deutschen Liefermarkt. Neben einem massiven Wachstum bei koreanischen Gerichten und viralen Food-Trends etabliert sich der Dienst zunehmend als Lieferquelle für Non-Food-Artikel.

Die Jeunes Restaurateurs Deutschland ziehen Bilanz für das Jahr 2025. Neben der politischen Arbeit im Bundestag und dem Einsatz für einen reduzierten Mehrwertsteuersatz standen soziale Charity-Projekte sowie kulinarische Innovationen im Mittelpunkt.

Die Mercedes-Benz Gastronomie führt am Standort Sindelfingen einen autonomen Kochroboter ein. Das System soll ab Sommer 2026 die Kapazitäten in der Kantine erhöhen und eine durchgängige Mahlzeitenversorgung für Schichtarbeiter gewährleisten.

Tschechien hat mit der feierlichen Michelin-Gala am 11. Dezember einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Erstmals vergab der Gourmetführer landesweit Auszeichnungen und beschränkte sich damit nicht mehr nur auf die Hauptstadt Prag.

Eine aktuelle Untersuchung des Zahlungsdienstleisters SumUp zeigt die Hauptsorgen von Kleinunternehmen in der Gastronomie. Gestiegene Betriebskosten und der Fachkräftemangel führen zu reduzierten Gewinnspannen und fordern von den Betrieben schnelles Handeln.

Die britische Gastronomiekette Heavenly Desserts expandiert nach Deutschland. Das Unternehmen eröffnete jetzt seine erste Filiale auf dem deutschen Markt. Standort ist das Westfield-Center in Hamburg.

Die Boilerman Bar in der Hamburger HafenCity präsentiert sich nach Umbau mit einem neuen Interieur und erweitertem Platzangebot. Ein interner Wechsel an der Spitze der Bar-Leitung ist vollzogen. Der Fokus liegt weiterhin auf Highballs, insbesondere mit Rum.

Die aktuelle Selektion des Guide Michelin für die Türkei umfasst insgesamt 54 neue Restaurants. Mit der erstmaligen Aufnahme der Region Kappadokien in den Guide spiegelt die Auswahl die kulinarische Vielfalt des Landes wider und umfasst nun Istanbul, Izmir, Muğla und Kappadokien.

Eine aktuelle Umfrage in der Hamburger Gastronomie beleuchtet, welche Kriterien für Gäste bei der Restaurantwahl ausschlaggebend sind und wie sich das Konsumverhalten über verschiedene Altersgruppen hinweg verändert.