München: Reindl gibt Donisl wegen Corona auf

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Die Corona-Pandemie fordert sein nächstes Opfer und diesmal trifft es eine Münchener Institution. Wie jetzt bekannt wurde, gibt Gastronom Karlheinz Reindl das Traditionslokal Donisl am Marienplatz auf. Aufgrund der Pandemie blieben die Reservierungen aus. Einen Nachfolger gibt es bisher noch nicht.

Erst im Jahr 2015 hatte Reindl, dessen Firmengruppe Rubenbauer deutschlandweit auf Platz 65 der größten Gastro-Unternehmen steht, das Traditionslokal übernommen. Zuvor war der Donisl drei Jahre lang aufwendig saniert worden. Die Hacker-Pschorr Brauerrei, die zur Paulaner-Gruppe zählt und die das Haus schon im 19. Jahrhundert gekauft hatte, setzte damals große Hoffnung in die Zusammenarbeit. Doch Corona-bedingt blieben die Touristen und damit die Gäste aus. Wie die Süddeutsche Zeitung den Wirt zitiert, seien in diesem Jahr sämtliche Reservierungen weggebrochen. Für das nächste Jahr sähe es nicht besser aus. Deswegen bat Reindl die Hacker-Pschorr Brauerrei um eine vorzeitige Auflösung des Pachtvertrages. Am 31. Dezember soll demnach Schluss sein. 

„Der Donisl war und ist ein Herzensprojekt, aber das Ausbleiben von Touristen und Messegästen zwingt uns zu dieser Entscheidung. Wir bedanken uns bei unserem Partner Hacker-Pschorr für das außerordentliche Entgegenkommen“, erklärt Reindl in einer Stellungnahme. Alle weiteren Betriebe der Rubenbauer Unternehmensgruppe seien nicht betroffen. 

Der Donisl ist die älteste noch bestehende Gaststätte im Herzen der bayrischen Hauptstadt. Ein Grund, warum die Hacker-Pschorr Brauerrei das Wirtshaus nicht aufgeben will. Doch der Donisl ist nicht die einzige Sorge der Brauerei. Auch für das Wienzelt Bräurosl suchen sie aktuell einen Wirt. „Es ist uns klar, dass es eine Herausforderung ist, den oder die richtigen Wirte für zwei Großobjekte wie den Donisl und die Bräurosl auf der Wiesn zu finden. Aber wer weiß, vielleicht ergibt sich hier auch eine Kombination“, sagt Andreas Steinfatt, Geschäftsführer der Hacker-Pschorr Bräu GmbH.  


 

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