Öschberghof kombiniert Kochausbildung mit Bachelor-Studiengang

| Gastronomie Gastronomie

Der Öschberghof in Donaueschingen will die Kochausbildung umkrempeln. Neben der klassischen Kochlehre startet das Hotel im April 2022 einen Bachelor-Studiengang. Dieser verbindet Küche mit Hochschule, vermittelt Kochkunst ebenso wie Managementfähigkeiten und BWL-Kenntnisse. 

Alexander Aisenbrey, Direktor des Öschberghof, ist zusammen mit der IST-Hochschule für Management aus Düsseldorf Initiator des neuen Schwerpunkts „Culinary Management“. Der Bachelorstudiengang „Hotel Management – Schwerpunkt Culinary Management“ kombiniert die Wissensvermittlung einer Kochlehre mit einem akademischen Studium zum Bachelor. 

Die Absolventen erhalten Kenntnisse, von denen sie später im Beruf nicht nur in der Küche, sondern in sämtlichen Bereichen der Hotellerie und Gastronomie profitieren, unter anderem in den Bereichen BWL, Personalführung und Management. Das qualifiziert sie auch jenseits der Küche für Führungsaufgaben in Hotel- und Gastronomiebetrieben. Dabei übernimmt der Öschberghof alle Kosten, finanziert das Studium und trägt die Vergütung.

"Der Bachelor ist die neue Lehre"

„Der Bachelor ist die neue Lehre für Abiturienten“, sagt Aisenbrey. Gymnasiasten reize es in der Regel weniger, nach dem Abitur allein die Berufsschule zu besuchen und als Lehrling in der Küche zu stehen. „Es ist unsere Aufgabe, diesen jungen Menschen eine für sie ansprechende und qualifizierte Ausbildung zu ermöglichen. Gleichzeitig sichern wir so unsere Zukunft, weil dieser Kreis der möglichen Azubis sonst nicht den Weg zu uns findet“, sagt der Hotelexperte.

Das Studium dient als Alternative zum klassischen Ausbildungsangebot. „Die bestehende und seit Jahren nahezu unverändert gebliebene Ausbildung ist nicht mehr zeitgemäß, spricht viele junge Menschen nicht mehr an und muss reformiert werden.“ Da Politik, Verbände, Gewerkschaften und Kammern nicht handeln, ergreift der Öschberghof nun selbst die Initiative. „Unsere Branche krankt daran, dass junge Menschen auf eine antiquierte Ausbildung treffen“, sagt Aisenbrey. „Wir müssen die Ausbildung modernisieren und gerade für junge Menschen sowie für Quereinsteiger attraktiver machen, indem wir die Inhalte an die digitale und agile Gedankenwelt der jungen Menschen anpassen und durchdie VUCA-Welt, in der wir heute leben, alle zwei Jahre überprüfen.

Der Öschberghof organisiert das dreieinhalb Jahre dauernde Studium innerhalb  seiner unternehmenseigenen Ausbildungsakademie und lehrt die küchenrelevanten theoretischen und praktischen Inhalte selbst. Hierfür stellt er mit seinem früheren Küchenmeister Peter Schmidt und seinem Küchenchef Hermann Büter zwei äußerst erfahrene Profis zur Verfügung. Durchlaufen werden dabei auch alle relevanten Abteilungen des Hauses, neben den drei verschiedenen Küchen erhalten die Absolventen auch Einblicke in Service, Personal, Rezeption, Housekeeping, Warenannahme/Cost Control sowie Marketing oder Veranstaltungen.

Im ersten Semester verbringen die Studierenden drei Tage mit Arbeiten, einen Tag mit dem Erlernen der theoretischen und praktischen Inhalte und einen Tag im Selbststudium. Im zweiten und dritten Semester wird dreieinhalb Tage gearbeitet, einen halben Tag wird das küchentechnische Wissen vermittelt und ein Tag wird studiert. Ab dem vierten Semester wird an vier Tagen in der Woche gearbeitet und ein Tag widmet sich den Studieninhalten.

Für die Vermittlung der Studieninhalte zeichnet die IST verantwortlich. Die IST-Hochschule für Management ist eine private, staatlich anerkannte Hochschule mit Sitz in Düsseldorf, die branchenspezifische Fernstudiengänge in den Bereichen Sport, Fitness, Gesundheit, Tourismus & Hospitality, Kommunikation, Medien und Event anbietet. In der Zusammenarbeit mit dem Öschberghof werden alle Inhalte im Blended-Learning-Verfahren gelehrt. Seit bereits fünf Jahren kooperiert das Hotelresort mit der Hochschule und kann bereits auf 24 erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen aus den Bereichen Dualer Bachelor Hotelmanagement, Dualer Bachelor Sportbusiness Management und Dualer Bachelor Fitnesswissenschaft und Fitnessökonomie verweisen.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Dortmunder Sternerestaurant „The Stage“ wird seinen Betrieb zum 28. März 2026 einstellen. Das Lokal in Dortmund-Hombruch wird damit nach fünf Jahren, seit seiner Gründung im Jahr 2021, die bisherige kulinarische Reise beenden, um sich auf neue Projekte zu konzentrieren.

Der Restaurantbesuch wird 2026 bewusster als besonderes Erlebnis und Ort der sozialen Verbundenheit betrachtet. Neue Daten von OpenTable zeigen, wie sich die Präferenzen der deutschen Gäste in Buchungszahlen und Ausgabeverhalten widerspiegeln.

Der Guide Michelin Italien 2026 hat die neue Auswahl in Parma präsentiert, wobei insgesamt 25 Neuzugänge in den Sternekategorien ausgezeichnet wurden. Die diesjährige Ausgabe zeichnet ein neues Haus mit drei Michelin Sternen aus. Zugleich konnte Südtirol seine Position in der Spitzengastronomie festigen und zählt zwei neue Restaurants mit einem Stern.

Die Burger-Kette Jim Block ist nach Rostock zurückgekehrt und hat ihr zwölftes Restaurant in Deutschland eröffnet. Mit einem Investitionsvolumen von rund 1,3 Millionen Euro wurde das erste Jim Block-Lokal in Mecklenburg-Vorpommern am Freitag eröffnet. Das Unternehmen gehört zur Block-Gruppe, zu der auch das Steak-Restaurant Block House zählt.

Bei der offiziellen Zeremonie des Michelin Guide Northeast Cities 2025 wurden in der US-Stadt Philadelphia erstmals Restaurants ausgezeichnet. Drei Betriebe erhielten je einen Michelin-Stern, ein weiteres Restaurant wurde mit dem Grünen Stern für Nachhaltigkeit geehrt.

Die Stadtverwaltung von Florenz wird ab dem kommenden Jahr neue und deutlich strengere Regelungen für die Außengastronomie im historischen Zentrum einführen. In 50 Straßen der Altstadt wird diese komplett untersagt.

Im Hamburger „Pallas“ fand jetzt die 39. Deutsche Cocktail Meisterschaft (DCM) der Deutschen Barkeeper-Union (DBU) statt. Als Sieger ging Jakob Schröder hervor, der in Köln in der Bar „Toddy Tapper“ tätig ist. Er setzte sich mit seiner Kreation namens „Slow Motion“ gegen zehn Finalistinnen und Finalisten durch.

Die Einkaufsstraße Zeil in Frankfurt am Main ist um ein Gastronomiekonzept reicher. Die Fast-Food-Kette KFC hat dort ein neues Restaurant eröffnet, das nach eigenen Angaben als einziger Core-Plus-Store in Deutschland gilt. Das Konzept zeichnet sich durch innovative Services, Technologien und ein besonderes Storedesign mit lokalem Bezug aus.

Das Victor’s Fine Dining by Christian Bau im saarländischen Perl-Nennig feierte jetzt ein außergewöhnliches Jubiläum: Seit dem 21. November 2005 ist das Gourmetrestaurant ununterbrochen mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Der Festakt versammelte alle saarländischen Ministerpräsidenten der vergangenen zwei Jahrzehnte.

Eine aktuelle Umfrage von Lightspeed zeigt: Weihnachtsfeiern in der Gastronomie bleiben in Deutschland beliebt. Doch angesichts eines engen Budgetgürtels und hoher Preissensibilität müssen sich Restaurants etwas einfallen lassen. Neben gutem Essen und Service wünschen sich die Gäste nämlich vor allem maximale Planbarkeit.