Regen-Sommer setzt Biergärten in Sachsen zu

| Gastronomie Gastronomie

Der verregnete Sommer sorgt für Frust in Sachsens Biergärten. Die Gastronomie habe schon in den ersten Monaten des Jahres rückläufige Umsätze verkraften müssen. Nun vermiese der Regen-Sommer die Biergartensaison, sagte der Hauptgeschäftsführer des sächsischen Hotel- und Gaststättenverbandes, Axel Klein, der Deutschen Presse-Agentur. «Es zählt jeder Tag Sonne.» 

Doch die war im vergangenen Monat rar. Laut Deutschem Wetterdienst belegte Sachsen bei der Temperatur im bundesweiten Vergleich mit Bayern den letzten Platz. Mit 179 Sonnenstunden zeigte sich die Sonne weniger als im vieljährigen Mittel (210 Stunden). Und es gab immer wieder kräftigen Regen: 15 bis 20 Regentage haben die Meteorologen gezählt. Dabei fiel mit 117 Litern pro Quadratmeter im Schnitt deutlich mehr Niederschlag als im Vergleichszeitraum. 

Laue Sommerabende? Fehlanzeige

Das sorgt für Verdruss bei den Betreibern von Biergärten. Denn die Gäste bleiben dann lieber zu Hause, suchen sich eine Gaststätte mit Innenräumen oder reisen gleich ganz in wärmere Gegenden. Derweil laufen bei den Gastwirten trotzdem Kosten auf, wie Klein erläuterte. So müssten sie für ihre Außenplätze in der Regel Gebühren an die Kommunen zahlen. 

Die Saison sei bisher äußerst bescheiden, bestätigt der Betreiber des Augustus Gartens in Dresden, Dirk Jedies. Der Biergarten mit mehreren Hundert Plätzen und Blick auf die Altstadt sei von Ostern bis Oktober geöffnet. Doch bei Regen bleiben die Gäste aus, obwohl die Fixkosten weiterlaufen. Zudem sei es dann schwierig zu kalkulieren - beim Personal und auch im Wareneinkauf. Er hoffe nun, dass sich die angekündigten Wetterprognosen bestätigen und es sonniger werde. Je weiter das Jahr vorrücke, desto kürzer würden aber die Tage - und damit die Aussicht auf schöne lange Sommerabende. 

Besser dran sind Gastwirte, die sowohl Innenräume als auch Freisitze anbieten. Die habe man mit Schirmen wetterfest gemacht, heißt es beim Leipziger Unternehmen Gastro-Dantz. Es betreibt mehrere Lokale in der Messestadt. Und um Gästen auch bei kühleren Temperaturen den Aufenthalt im Freien zu versüßen, würden Heizpilze und Decken bereitgehalten.

Umsatzrückgänge bei Sachsens Gastwirten 

Doch die Branche hat insgesamt in Sachsen mit sinkenden Erlösen zu kämpfen. Laut Statistischem Landesamt gingen die Umsätze in Gaststätten, Imbissstuben und Cafés in den ersten fünf Monaten real um 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Viele Menschen hielten ihr Geld mehr zusammen, sagte Klein. Beim Restaurantbesuch werde dann eher auf die Vorspeise und das Dessert verzichtet. «Man spart sich auch den zweiten Aperol.»

Was der Gastronomie helfe, seien Events in den Städten. Gute Beispiele seien dafür jüngst die Finals in Dresden und Konzerte wie die von Roland Kaiser am Elbufer. «Das lockt viele Gäste an, egal, wie das Wetter ist», erklärte Klein. In den kommenden Tagen dürften sich auch die Biergärten wieder füllen. Dann rechnen Meteorologen mit einer Rückkehr des Sommers mit viel Sonnenschein und steigenden Temperaturen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das GästeHaus Klaus Erfort hat das Insolvenzverfahren beendet. Das Zwei-Sterne-Restaurant in Saarbrücken blickt nach Abschluss des Schutzschirmverfahrens mit einer stabilen wirtschaftlichen Basis und klaren Perspektive in die Zukunft.

Wenn Angela Matarrese Pasta macht, bleibt die Nudelmaschine unberührt. Seit fast 35 Jahren kocht sie in einem Restaurant in Berlin-Schöneberg. Am 10. November wird das Leben der 90-Jährigen mit einem Preis bedacht.

Die jüngsten Quartalszahlen von Starbucks zeigen eine Trendwende beim globalen Umsatz auf vergleichbarer Fläche nach fast zwei Jahren. In Nordamerika und auf den internationalen Märkten gibt es jedoch große Unterschiede.

L’Osteria hat ein neues Restaurant in München in der Welfenstraße eröffnet. Die Filiale ist im neu entstandenen Wohnquartier Welfengarten angesiedelt. General Manager Egzon Pllavci leitet den neuen Standort zusammen mit einem 34-köpfigen Team.

Die hinter den Restaurantmarken Zuma und Roka stehende Azumi Ltd. hat eine Partnerschaft mit dem in Abu Dhabi ansässigen Luxus-Gastgewerbe-Investmentunternehmen DIAFA bekannt gegeben. Mit der Finanzierung soll die nächste Phase der globalen Expansion sowie die Entwicklung neuer Marken und Konzepte vorangetrieben werden.

Die Lufthansa Group hat ein neues digitales Serviceangebot vorgestellt. Ziel ist es, die Planung und den Genuss von Mahlzeiten und Snacks an Bord für Passagiere der Airlines Lufthansa, SWISS und Austrian Airlines zu vereinfachen. Das System ermöglicht die Vorbestellung der gewünschten Speisen und Getränke für die gesamte Reise.

Nach drei Nächten hat die «Kurt Schumacher» ihre letzte Reise beendet. Im Serengeti-Park entsteht daraus ein XXL-Restaurant. Was Besucher dort künftig erwartet und wie der Transport ablief.

Mit der Eröffnung in Stettin hat das Berliner Unternehmen Burgermeister den ersten Schritt seiner internationalen Expansion vollzogen. Über den polnischen Markt hinaus plant Burgermeister den Eintritt in das Vereinigte Königreich, die Tschechische Republik, Spanien und die Schweiz.

Die Jeunes Restaurateurs veranstalten ihren internationalen Kongress am 19. und 20. April 2026 in Köln. Unter dem Motto „RE·GENERATION“ wird sich die zweitägige Veranstaltung den Schwerpunkten kulinarische Innovation, Nachhaltigkeit und globale Zusammenarbeit widmen.

Stéphane Gass, Chef-Sommelier des Drei-Sterne-Restaurants Schwarzwaldstube in der Traube Tonbach, wurde von der internationalen Restaurantvereinigung Les Grandes Tables du Monde zum „Sommelier of the Year 2026“ ernannt.