Roboter serviert im Hafenrestaurant Grömitz

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Mit ungewöhnlichen Mitteln will Gastwirt Tim Bornewasser dem Personalmangel in der Gastronomie begegnen. In seinem Hafenrestaurant im Ostseebad Grömitz bringt seit wenigen Tagen Roboter «Bella» die Speisen. Die sprechende Maschine solle keinesfalls menschliche Servicekräfte ersetzen, sagte Bornewasser. Aber er könne ihnen Laufwege beispielsweise zwischen Küche und Gastraum abnehmen und sie dadurch spürbar entlasten, sagte er.

Die mit einer KI versehenen Serviceroboter orten und navigieren mittels der optischen sowie Laser SLAM-Technik sicher in den Räumen von Restaurants und erhalten jeweils einen bestimmten Bereich zugewiesen, in dem sie ihren Service versehen. Das heißt, die Küche belädt die BellaBots mit dem fertigen Essen und der Roboter bringt das Essen zu dem vorher angegebenen Tisch. Für das Abräumen haben die Servicemitarbeiter/innen die Möglichkeit, die Roboter über einen Button an ihrem Arm oder per Sprachsteuerung zu rufen, das benutzte Geschirr aufzuladen und wieder in die Küche zurück bringen zu lassen. Dies funktioniert natürlich auch mit Getränken, sei es in einer Bar oder in Restaurants.

Mit der neu entwickelten Gestänge-Aufhängung in PKW-Qualität können die Roboter Unebenheiten überwinden, Stöße dämpfen und eine hervorragende Lauffähigkeit erreichen. Durch die patentierte Navigationstechnik und 3D Erkennung und Vermeidung von Hindernissen werden Zusammenstöße verhindert, der Roboter kann zudem in 0,2 Sekunden stoppen. Intelligente Ablagen mit Infrarot-Sensorik ermöglichen ein deutlich schnelleres Servieren.

Dabei kommunizieren die Roboter in Kätzchenform mittels KI-Stimme, Lichtspielen, Berührungsempfindlichkeit und intelligenter Mimik multimodal mit den Gästen und Servicekräften. Ein ununterbrochener Betrieb ohne Pausen wird durch die Energieaustausch-Technik gewährleistet. Eine Akkuladung hält circa 12 bis 24 Stunden, der Schnellwechsel-Akku kann bei Bedarf ausgetauscht werden und ermöglicht so auch einen Betrieb rund um die Uhr. Bei Bedarf können bis zu 100 Roboter gleichzeitig eingesetzt werden.

Auf die Idee, den Roboter anzuschaffen, sei er während der Corona-Krise gekommen, als viele Servicekräfte im Lockdown der Gastronomie den Rücken kehrten, sagte Bornewasser. «Allein mit mehr Ruhetagen ist das nicht aufzufangen, deshalb setzen wir jetzt auf Technik», sagte der Restaurantinhaber. Die ersten Reaktionen seiner Besucher seien positiv, sagte Bornewasser, der sein Restaurant im Grömitzer Jachthafen vor acht Jahren eröffnet hat.

Rund 20.000 Euro hat der Serviceroboter nach Angaben Bornewassers gekostet. «Dafür braucht er keinen Urlaub, wird nie krank und kann theoretisch an sieben Tagen in der Woche im Einsatz sein. Ich gehe davon aus, dass er sich nach 120 Tagen amortisiert hat», sagte er.

(Mit Material der dpa)


 

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