Schweizer Airline „Swiss“ fliegt auf deutsche Sterneköchin Alexandra Müller

| Gastronomie Gastronomie

Seltene Ehre für eine deutsche Sterneköchin: Alexandra Müller kocht seit Anfang Dezember für die Fluggesellschaft Swiss ein halbes Jahr lang die Menüs für die First- und Business-Class. Die gebürtige Frankfurterin, die das Romantik Hotel L’Etoile in Charmey im Kanton Freiburg betreibt, ist, nach Tanja Grandits, erst die zweite Deutschstämmige bei der Aktion „Taste of Switzerland“.

„In den letzten 18 Jahren haben hier die ganz großen Schweizer Küchenchefs ihre Kantone in den Flugzeugen der Swiss präsentieren dürfen. Ich freue mich riesig, dass ich als Deutsche jetzt die Region Freiburg vertreten darf“, sagt die 40-jährige Köchin, die seit zwei Jahren mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist.

Für das nächste halbe Jahr serviert die Swiss nun auf der Langstrecke Rehfleisch mit Büschelbirne und Fondue in der First- und Rindsentrecôte-Tataki mit Rande, Birne und Greyerzer Blauschimmelkäse in der Business-Class. Dazu gibt es Käsespezialitäten aus dem Kanton Freiburg.
„Die Geschichte von Alexandra Müller zeigt, dass unsere Gastgeberin aus Charmey zurecht von der Swiss ausgewählt wurde, weil sie erfolgreich lebt, wofür Romantik in ganz Europa steht: regionale Küche auf höchstem Niveau“, freut sich Thomas Edelkamp, Vorstand von Romantik.

Alexandra Müller betreibt ein Landhotel in Charmey in der Schweiz. Im Sommer 2018 kam der alleinerziehenden Mutter das komplette Küchenteam abhanden. 14 Jahre nicht am Herd und nie als Küchenchefin gearbeitet, musste Müller plötzlich die Leitung der Küche übernehmen. Dann geschah ein kleines „Küchenwunder“: Der Guide Michelin zeichnete das Restaurant Nova 2019 prompt mit einem Stern aus. Die Köchin verteidigte die Auszeichnung in 2020, dem Jahr, in dem sie auch bei den Jeunes Restaurateurs aufgenommen wurde.

Bei der Swiss spielt die Sterneköchin jetzt ihre ganze Berufserfahrung aus, weiß sie doch genau, wie das Essen in 10.000 Metern Höhe am besten schmeckt. Denn, anders als die meisten Sterneköche, hat Müller ihr Kochhandwerk nicht in einer Gourmet-Küche gelernt. Im Gegenteil: Nach der Schule startete die Frankfurterin eine Ausbildung zur Köchin in einer der größten Küchen der Welt, bei den LSG Sky Chefs von der Lufthansa.

Dass die Ausbildung hier zu einer der besten des Landes zählte, stellte die junge Köchin dann unter anderem mit dem Gewinn der Hessischen Azubi-Meisterschaft und der Teilnahme an dem Bundesfinale des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes im Jahr 2000 unter Beweis. Für die beste Ausbildungsnote in ganz Deutschland erhielt die Köchin im gleichen Jahr ein Stipendium der Bundesregierung.

Danach kochte Müller auf verschiedenen Positionen in namhaften Küchen, wie dem „Dorchester“ in London, der Ente (ein Michelin-Stern) in Wiesbaden, dem Palace Hotel in Gstaad und der Auberge de la Charrue (16-Gault-Millau-Punkte) bei Lausanne. Ab 2005 wechselte die Köchin dann vom Herd hinter die Rezeption und wurde Empfangschefin im Grand Hotel Park in Gstaad. 2011 folgte dann mit dem Romantik Hotel l'Etoile in Charmey, im Herzen des Greyerzerlandes, im Kanton Freiburg, der Schritt in die Selbstständigkeit. Seit zwei Jahren ist die Inhaberin des historischen Landhotels im Zentrum des Dorfes auch dessen Küchenchefin.

Auf drei Worte reduziert beschreibt die Sterneköchin ihre Küche als „regional, frisch, anders“. Müller nutzt dazu viele Produkte von Bauern aus der näheren Umgebung sowie Fisch und Meeresfrüchte hauptsächlich aus dem nahegelegenen Frankreich.

Privat schlemmt Müller nicht den ganzen Tag auf Sterneniveau. Zu ihren Lieblingsgerichten zählen Quellkartoffeln mit Quark und Wurst vom deutschen Lieblingsmetzger. Ansonsten sollte bei der Köchin zu Hause im Kühlschrank Milch und Schokolade nie fehlen. 

Bei der Swiss kommt auf den Teller, was für den Kanton Freiburg steht:

Rehfleisch mit Büschelbirne und Fondue in der First Class
Für SWISS Gäste der First Class hat Alexandra Müller verschiedene Vor- und Hauptspeisen kreiert, darunter Lauch mit Eigelbsauce und Trüffelvinaigrette oder Rehfleisch mit CuchauleKruste und der so genannten Büschelbirne, einer bekannten Delikatesse aus dem Kanton Freiburg. Beim Dessert können die Gäste zwischen einer Mousse aus weißer und dunkler Toblerone-Schokolade mit Sandkeks-Streusel oder Meringues vom lokalen Bäcker Angélo Rime mit Crème Double und Mirabellenkompott wählen. Zusätzlich bietet SWISS in der First-Class weitere beliebte regionale Spezialitäten aus dem Kanton Freiburg an: die Saucisson du Vully und ein Fondue Moitié-Moitié.

Rindsentrecôte-Tataki mit Rande, Birne und Greyerzer Blauschimmelkäse in der Business Class
In der Business Class können sich die Gäste auf Rindsentrecôte-Tataki mit Randen-BirnenSalat und Greyerzer Blauschimmelkäse als Vorspeise freuen. Die Auswahl beim Hauptgang umfasst unter anderem eine geschmorte Rindsbrust mit Demi-Glace und Süsskartoffelpüree. Zum Dessert kombiniert Alexandra Müller einen Yuzu-Zitronenmeringue-Kuchen mit dem aus dem Kanton Freiburg bekannten Doppelrahm. 

Käsespezialitäten aus dem Kanton Freiburg
Abgerundet werden die Menüs mit regionalen Käsespezialitäten aus dem Gastkanton. So kommen die Gäste in der First und Business Class unter anderem in den Genuss eines 15 Monate gereiften Gruyère Vieux AOP, eines Vacherin Fribourgeois Vieux AOP oder eines Bleu de la Gruyère, die alle von kleineren Käseproduzenten in der Region stammen. Im Rahmen des seit 2002 bestehenden Gastronomiekonzepts SWISS Taste of Switzerlandinterpretieren jeweils alle drei Monate Schweizer Spitzenköchinnen und -köche die kulinarische Vielfalt der Schweiz. Alexandra Müllers Menükreationen sind für einmal für sechs Monate und damit bis Ende Mai 2021 an Bord zu genießen. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Sachsens Gastwirte blicken voller Erwartungen auf das Weihnachtsgeschäft. Warum der Gänsebraten teurer werden könnte und welche Rolle die Mehrwertsteuer spielt.

Der klassische Döner ist schon fast so etwas wie Kulturgut in deutschen Fußgängerzonen. In Karlsruhe dreht sich aber kein Fleisch am Spieß, sondern ein Meerestier. Das gefällt nicht jedem.

Auf der US-Militärbasis Camp Walker in Südkorea hat die U.S. Army die erste autonome Roboterküche des Hamburger Start-ups goodBytz in Betrieb genommen. Damit startet das Unternehmen in die operative Phase seines bislang größten Projekts.

Das historische Schloss Montfort in Langenargen am Bodensee präsentiert sich unter neuer Führung mit einem umfassenden Nutzungskonzept. Das denkmalgeschützte, im 19. Jahrhundert im maurischen Stil erbaute architektonische Juwel, das auf einer Landzunge liegt, verbindet künftig Denkmalpflege mit Gastronomie und Kultur.

Nach der Bestätigung eines Masernfalls im Landkreis Erding berichtet das Gesundheitsamt jetzt, dass der Behörde bislang keine weiteren Verdachts- oder Infektionsfälle gemeldet wurden. Die betroffene Person war während der infektiösen Phase in einer Filiale der Fastfood-Kette Burger King in Erding tätig.

Die internationale Expansion des Guide Michelin erreicht Neuseeland. Welche Auswirkungen die Aufnahme in den renommierten Führer auf die lokale Gastronomie und den Tourismus haben wird und welche Städte im Fokus stehen.

Nach der Bestätigung eines Masernfalls im Landkreis Erding ruft das Gesundheitsamt die Bevölkerung zur erhöhten Wachsamkeit und zur Überprüfung des eigenen Impfstatus auf. Die betroffene Person war während der infektiösen Phase in einer Filiale von Burger King in Erding tätig.

Das Le Faubourg in der City West feiert sein Jubiläum mit einem modernisierten Brasserie Konzept, besonderen Menüangeboten und einer Bilanz seiner Rolle als Förderer junger Kochtalente.

Nach einer sechsmonatigen Umbauphase hat L’Osteria den Standort ihres ersten Restaurants in Nürnberg unter dem neuen Namen „L’Osteria Numero Uno“ wiedereröffnet. Auf die Gäste wartet ein neues Konzept, welches sich vornehmlich auf das Außerhaus-Geschäft sowie Pizza konzentriert.

Die Berliner Kaffeekette LAP Coffee steht im Zentrum von Kontroversen und ist Opfer gezielter Farbattacken geworden. In den letzten Tagen kam es zu koordinierten Angriffen auf mehrere Filialen in verschiedenen Berliner Stadtteilen. Gründer Ralph Hage rechnete jetzt den Gewinn pro Tasse vor.