„Superspreaderin“ in Garmisch-Partenkirchen: Anti-Corona-Maßnahmen verschärft

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Weil die Zahl der Corona-Infektionsfälle im Landkreis Garmisch-Partenkirchen eine kritische Marke überstiegen hat, sind die Sicherheitsmaßnahmen für das Gemeindegebiet des Marktes für sieben Tage erhöht worden. Wie das Landratsamt am Freitag weiter mitteilte, werden Menschen, die am Dienstagabend bestimmte Bars besucht haben, aufgerufen, sich zu melden und testen zu lassen.

Seit diesem Freitag müssen alle Gaststätten täglich um 22.00 Uhr schließen, wie es weiter hieß. Nur noch maximal fünf Personen dürfen sich im öffentlichen Raum gemeinsam treffen - das gilt auch für alle Gastronomiebetriebe. Für Privatveranstaltungen wird die Teilnehmerzahl auf höchstens 50 Personen in geschlossenen Räumen oder bis zu 100 Personen unter freiem Himmel beschränkt. Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus überstieg am Freitag die kritische Marke von 50 Personen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Der heftige Ausbruch soll auf eine US-amerikanische Touristin zurückgehen. Die junge Frau soll in mehreren Lokalitäten unterwegs gewesen sein, obwohl sie Symptome hatte, wie der Sprecher des Landratsamtes, Stephan Scharf, am Samstag sagte. Sie wäre damit eine sogenannte „Superspreaderin“.

Die 26-Jährige reiste nach Angaben des Landratsamtes «Anfang September oder Ende August» nach Deutschland ein und soll mehrere Tage im Nachtleben vom Garmisch-Partenkirchen unterwegs gewesen sein. Ob sie das Virus aus den USA mitbrachte und möglicherweise Quarantäne-Regeln missachtete, ist noch unklar.

In einer Unterkunft auf dem Gelände von US-Streitkräften, in der sie übernachtet hatte, wurden nach Angaben Scharfs bislang 23 Menschen positiv getestet. Insgesamt belief sich die Zahl der Neuinfektionen auf 33 an einem Tag. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 54 und damit über der kritischen Marke von 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in sieben Tagen. Das Landratsamt verhängte daraufhin Einschränkungen für die Marktgemeinde. Dort dürfen sich beispielsweise nur noch fünf Menschen in der Öffentlichkeit treffen.

Die Ermittlungsteams im Landkreis suchen den Angaben zufolge nach Corona-Infizierten, die am vergangenen Dienstagabend bestimmte Bars in Garmisch-Partenkirchen besucht haben. Weil sich nicht alle Kontaktpersonen nachverfolgen ließen, fordert die Gesundheitsbehörde diejenigen, die an oder vor diesem Abend in örtlichen Bars unterwegs waren, auf, sich bei der Hotline des Gesundheitsamtes (08821/ 751–500) zu melden und sich testen zu lassen.

Wegen der aktuellen Lage ist das Testzentrum in Garmisch-Partenkirchen auch am Samstag und Sonntag jeweils von 15.00 bis 20.00 Uhr geöffnet. Vor allem junge Menschen seien aufgerufen, sich testen zu lassen, hieß es. Sie seien besonders von den Neuinfektionen betroffen.

Ob der Anstieg der Neuinfektionen auch Auswirkungen für Schulen und Kindertagesstätten hat, war zunächst nicht bekannt. Die Veranstaltung «Ausbremst is» wurde von den Organisatoren am späten Freitagabend abgesagt. Die Kundgebung des Bayerischen Bauernverbandes, am 12. und 13. September darf wie geplant stattfinden. (dpa)


 

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