Systemgastronomie-Index 2019: Hohe Qualität und gutes Erlebnis punkten beim Verbraucher 

| Gastronomie Gastronomie

Die Unternehmensberatung OC&C hat für den Systemgastronomie-Index 2019 in acht verschiedenen Ländern 40.000 Konsumenten zu ihrer Nutzung von und Meinung über Restaurantketten befragt. Ergebnis: Qualität und Erlebnis sind besonders wichtig, die größten Quickservice-Anbieter werden dagegen durchaus kritisch gesehen.

Die Unternehmensberatung OC&C Strategy Consultants hat für den Systemgastronomie-Index 2019 in acht verschiedenen Ländern 40.000 Konsumenten zu ihrer Nutzung von und Meinung über Restaurant- und Quickserviceketten befragt. Das Ergebnis: Qualität und Erlebnis sind ihnen besonders wichtig, die größten Quickserviceanbieter werden dagegen durchaus kritisch gesehen und die Systemgastronomie in Deutschland hat weiterhin viel Wachstumspotenzial. 

Weitere Erkenntnisse sind: 

Klassische Fast Food Anbieter verlieren weiter an Popularität 

Generell stehen Restaurantketten höher in der Gunst der Verbraucher als Quickserviceangebote 

Block House erzielt die höchste Gesamtbewertung aller Restaurantketten (auch international) 

Die Top Marken zeichnen sich durch überzeugende Konzepte aus, wie z.B. „Schnell & Frisch“ im Quickservicebereich 

Die Grundlagen müssen stimmen – wenn das Essen nicht schmeckt oder das Restaurant nicht sauber ist, zieht das eine niedrige Gesamtbewertung mit sich 

Der Systemgastronomie-Index ist Teil des OC&C Fundex (Fun + Index = Fundex), einer internationalen Verbraucherumfrage, die die weltweit 650 wichtigsten Hospitality- und Freizeitmarken bewertet. Da für Kunden die emotionale Komponente ein zentraler Faktor in der Bewertung dieser Marken ist, berücksichtigt der Fundex beispielsweise auch Fragen wie „Hattet ihr Spaß?“ oder „Wie war’s?“ und bietet damit eine zusätzliche Analyseebene zum Verbraucherverhalten. 

Das aktuelle Ranking gliedert die besten Systemgastronomie Marken in die Kategorien „Bestes Restaurant“ und „Beste Quickservicekette“ sowie nach einzelnen Bewertungskriterien.

Bestes Restaurant 
Platz 1     Block House 
Platz 2     L‘Osteria 
Platz 3     Hans im Glück 

Beste Quickservicekette 
Platz 1     Nordsee 
Platz 2     Gosch 
Platz 3     dean & david 

„Block House zeigt, wie der Fokus auf das Wesentliche zu einem tollen Gästeergebnis führt - so steht ein gutes Steak klar im Mittelpunkt. Das Unternehmen hat zudem mit hauseigener Fleischerei und guter Nutzung der Zutaten ein überzeugendes Betriebsmodell geschaffen: So werden zum Beispiel Randstücke zum Tagesmenü.“, erklärt Jan Bergmann, Associate Partner im Consumer Team von OC&C und einer der Autoren der Studie.

Bewertungskriterium Qualität des Angebots 

Platz 1     Block House 
Platz 2     Hans im Glück 
Platz 3     L’Osteria 

Bewertungskriterium Auswahl auf der Karte     

Platz 1     Vapiano 
Platz 2     Block House 
Platz 3     Maredo 

Bewertungskriterium Atmosphäre 

Platz 1     Hans im Glück 
Platz 2     Peter Pane 
Platz 3     Block House 

Bewertungskriterium Freundliche Mitarbeiter 

Platz 1     Block House 
Platz 2     Hans im Glück 
Platz 3     Peter Pane 

Bewertungskriterium Spaß 

Platz 1     Sausalitos 
Platz 2     Peter Pane 
Platz 3     Hans im Glück 

Bewertungskriterium Große Portionen 

Platz 1     L‘Osteria 
Platz 2     Pizza Hut 
Platz 3     Block House 

Bewertungskriterium Preis-Leistungsverhältnis 

Platz 1     L‘Osteria 
Platz 2     Backwerk 
Platz 3     Kochlöffel 

Trends 

„Viele Jahre war in Deutschland der Begriff Systemgastronomie gleichbedeutend mit Fast Food und den großen Anbietern McDonalds und Burger King. Diese schneiden insbesondere in Hinsicht auf die Qualität der Speisen schlecht ab und werden bei den Bewertungen regelrecht abgestraft. Der Trend geht ganz klar weg vom typischen Fast Food hin zu gesünderen, frischeren und qualitativ hochwertigeren Alternativen“, erklärt Jan Bergmann.
 
Davon profitieren in erster Linie Restaurantketten wie etwa Spitzenreiter Block House oder L‘Osteria. Quickserviceanbieter wie Nordsee, dean & david und Subway punkten beim Konsumenten ebenfalls, insgesamt ist diese Kategorie aber deutlich weniger beliebt: Sie können nur bei Preis und Geschwindigkeit wirklich punkten. Im Vergleich schneiden Restaurantketten - zusätzlich zu Kriterien wie Atmosphäre, freundliche Mitarbeiter oder Spaß, in denen sie ohnehin stärker einzuschätzen sind - selbst bei Kriterien wie Portionsgröße und Preis-Leistungsverhältnis besser ab. 
Jan Bergmann ergänzt: „Bei all dem müssen wir aber festhalten, dass der deutsche Restaurantmarkt im internationalen Vergleich noch in den Kinderschuhen steckt. Die starke Bewertung der heutigen Ketten durch die Kunden zeigt aber deutlich das Wachstumspotential dieses Sektors auf.“ 

Erfolgsfaktoren in der Systemgastronomie 
Aus dem OC&C Systemgastronomie-Index lassen sich fünf allgemeine Erfolgsfaktoren für Anbieter von Systemgastronomie ableiten:

  1. Die Grundlagen müssen stimmen. Das heißt: Gutes Essen und Trinken sind das wichtigste Kriterium bei der Auswahl eines Restaurants oder Quickservices. Keine Marke in den Top 10 schneidet bei diesem Kriterium unterdurchschnittlich ab. Auch Sauberkeit ist sehr wichtig und es besteht ein starker Zusammenhang zwischen hoher Gesamtwertung und Bewertung von Sauberkeit. 
  2. Die Gewinner setzen sich durch Atmosphäre und freundlichen Service ab. Ein schlüssiges Konzept und engagierte Teams, die sich mit der Marke identifizieren, sind hierzu wichtig. Kunden, die den Restaurantbesuch als rundum angenehmes Erlebnis empfinden, besuchen den Anbieter mit signifikant höherer Wahrscheinlichkeit wieder. 
  3. Oft verbinden Gäste mit einem Besuch in einem Restaurant etwas Besonderes. Daher punkten hier Marken mit einem einzigartigen Angebot, bei dem das Design und der Gesamteindruck vor Ort bereits verraten, was man erwarten kann und wo man ist. 
  4. Es ist unmöglich, allen Gästen alles zu bieten. Nichtsdestotrotz üben die Gewinner große Anziehungskraft auf verschiedene Altersgruppen aus. Natürlich spricht teureres Steak eher die ältere Generation an, aber auch hier können Anbieter mit gezielten Mittagsangeboten und Kinderkarten jüngere Gäste und Familien locken. 
  5. Auch das perfekte Angebot ist nur mit einem gut durchdachten Betriebsmodell mit operativen oder kostenbezogenen Vorteilen skalierbar. Dies ist besonders gut mit einem Fokus auf bestimmte Gerichte bzw. Zutaten zu erreichen, die hohe Margen bieten und effizient zuzubereiten sind. 

Jan Bergmann fasst zusammen: „Wie in vielen anderen Bereichen liegt auch in der Systemgastronomie der Schlüssel zum Erfolg darin, die Grundlagen perfekt zu beherrschen, den Konsumenten und dessen Wünsche nie aus den Augen zu verlieren und bei all dem ein möglichst effizientes Betriebsmodell zu etablieren. Unsere Analyse zeigt ganz klar auf, wohin der Trend in der Systemgastronomie geht und was Unternehmen und Marken tun müssen, um in diesem Wachstumsmarkt zu bestehen.“ 
Mehr Details und Erkenntnisse zur deutschen Systemgastronomie – darunter auch Einblicke in die besonders erfolgreichen Konzepte verschiedener Anbieter – bietet die neue OC&C Studie Systemgastronomie-Index 2019. Sie ist auf www.occstrategy.de verfügbar.
 
Über OC&C Strategy Consultants 
OC&C Strategy Consultants entwickelt in enger Zusammenarbeit mit seinen Klienten innovative und umsetzbare Lösungen für anspruchsvolle strategische Fragestellungen. OC&C ist in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien präsent. OC&C arbeitet international mit namhaften Unternehmen und Investoren zusammen, die sowohl in etablierten als auch in neuen, schnell wachsenden Märkten eine Führungsrolle behaupten oder anstreben. In Deutschland konzentriert sich OC&C vom Standort München aus auf die Branchen Handel, Konsumgüter, Touristik & Freizeitgewerbe, Medien und Telekommunikation, sowie auf das Private Equity-Geschäft. Weitere Informationen über OC&C Strategy Consultants finden Sie unter www.occstrategy.de

Zurück

Vielleicht auch interessant

Matthias Kutzer ist seit rund einem halben Jahr Präsident des BdS und bildet gemeinsam mit Markus Suchert die Führungsspitze des Verbands. Doch wie sieht die Zusammenarbeit der beiden genau aus? Und was sind ihre Aufgaben, Ziele und Pläne?

ProteinReich aus Braunschweig wurde bei den diesjährigen Lieferando Awards als das beste Liefer-Restaurant Deutschlands ausgezeichnet. Den Award für das innovativste Restaurant erhielt in diesem Jahr "My Stolz - The Burger Boss".

Der seit Jahresanfang wieder geltende normale Mehrwertsteuersatz hat in der rheinland-pfälzischen Gastronomie einer Befragung des Dehoga zufolge zu deutlichen Rückgängen bei Umsätzen und Gästen geführt.

HeimWerk Restaurants gibt es ab sofort im Doppelpack in Düsseldorf. Nach dem Erfolg des Restaurants in der Altstadt, folgt nun das HeimWerk Restaurant Düsseldorf Mitte.  Am Martin-Luther-Platz werden bis zu 200 Gäste auf 500 Quadratmetern versorgt.

Weltraumessen hat oft einen eher schlechten Ruf. Das könnte sich allerdings bald ändern, denn der dänische Spitzenkoch Rasmus Munk plant, seine Kreationen bald am Rand des Alls zu servieren. Das besondere Gastroerlebnis in der Stratosphäre soll im Jahr 2025 stattfinden. Der Haken: Ein Ticket kostet 495.000 US-Dollar.

Thüringen feiert seine Bratwursttradition: Am Samstag wurde in Erfurt symbolisch angegrillt. Doch die Wurst steht nicht nur für Tradition, sie ist auch ein Wirtschaftsfaktor. Etwa 40.000 Tonnen Thüringer Bratwurst würden jährlich hergestellt.

Wegen IT-Problemen haben Kunden bei McDonalds auch in deutschen Filialen am Freitag mit Problemen rechnen müssen. Eine Sprecherin betonte, dass es sich nicht um ein «Cybersecurity-Ereignis» gehandelt habe. Die Ursache der Störung blieb zunächst unklar.

Ab Ostern 2025 heißt das Drehrestaurant auf dem Berliner Fernsehturm Sphere by Tim Raue. Auf 207 Metern Höhe wird der Spitzenkoch dann für das kulinarische Wohl der Gäste in luftiger Höhe sorgen – mit regionalen Produkten und von ihm interpretierten Berliner Gerichten.

Ab Sommer leitet Cornelia Fischer, die in den vergangenen drei Jahren im fränkischen Volkach die Löffel schwang, den Neustart im Restaurant Überfahrt ein. Das Restaurant im Althoff Seehotel Überfahrt empfängt die Gäste ab dem 6. September wieder im regulären Betrieb.

In den Jahren 2020 bis 2023 haben in der Gastronomie bundesweit rund 48.000 Betriebe geschlossen. Für 6.100 Betriebe kam in dieser Zeit das Aus durch eine Insolvenz. Allein 2023 hat etwa jedes zehnte Gastronomieunternehmen aufgegeben.