Valora übernimmt Frittenwerk

| Gastronomie Gastronomie

Die Schweizer Valora Holding übernimmt die deutsche Fast-Casual-Marke Frittenwerk. Damit macht Valora den nächsten Entwicklungsschritt von ihrem mehrheitlich im Take-Away betriebenen Geschäft in Richtung Erlebnisgastronomie mit Self-Service. Nun wollen die Schweizer im Segment expandieren.

Der deutsche Fast-Casual-Markt ist zwischen 2016 und 2019 im Durchschnitt jährlich um neun Prozent gewachsen. Auch für die kommenden Jahre wird ein überproportionales Wachstum im Vergleich zum Gesamtmarkt erwartet.

Das Frittenwerk fokussiert sich seit Gründung Ende 2014 auf moderne Interpretationen des kanadischen Imbiss-Klassikers Poutine, auf der Speisekarte dreht sich alles um ausgefallene Frittengerichte. Das Konzept hat sich selbst in der Coronakrise behauptet und auch während den Pandemiejahren mit 12 neuen Standorten expandiert. Valora plant, das aktuell 27 Standorte große Netzwerk bis 2025 zu verdoppeln.

Präsent ist das Frittenwerk derzeit mehrheitlich in Innenstädten, aber auch in Einkaufszentren und in Bahnhöfen großer und mittelgroßer deutscher Städte. Das noch junge Standortportfolio ist über langjährige Mietverträge abgesichert. Die meisten Frittenwerk-Restaurants werden als Eigenstellen geführt, gut ein Fünftel wird von privaten und institutionellen Franchisepartnern betrieben. Zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten sieht Valora insbesondere an Hochfrequenzlagen über Take-Away-Standorte mit geringem Flächenbedarf. Auch die Expansion ins Ausland ist vorstellbar. 

«Der Erwerb des Frittenwerks ist ein logischer Schritt im Ausbau unserer auf Wachstum ausgerichteten Multiformatstrategie», sagt Michael Mueller, CEO der Valora Gruppe. «Frittenwerk ist in Deutschland eine beliebte, starke Marke und verfügt über eine hohe Innovationskraft im Gastraum, aber auch in Bezug auf die Digitalisierung. Wir sind überzeugt, dass Valora mit diesem Format im Fast-Casual-Markt rasch Fuss fassen und von der attraktiven Marktentwicklung profitieren wird. Ebenso erwarten wir vom Frittenwerk als Kreativ-Einheit einen bedeutenden Knowhow- und Kompetenztransfer auf unsere weiteren Formate.»

Auch das Gründerteam des Frittenwerks als bisheriger Eigentümer ist überzeugt, dass beide Parteien vom Zusammenschluss profitieren und die Marke gemeinsam auf ein neues Level heben werden. Das Gründerteam bleibt an Bord. Ebenso werden die bisherigen Mitarbeitenden übernommen. Der Frittenwerk-Hauptsitz bleibt in Düsseldorf.

Die Übernahme des Frittenwerks erfolgt voraussichtlich am 1. Juli. Über die Modalitäten der Übernahme wurde Stillschweigen vereinbart. Finanziert wird sie aus bestehenden Finanzmitteln.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Der HelloFresh Trend Report 2025 analysiert die Kochgewohnheiten der Deutschen und zeigt eine wachsende Offenheit für internationale Gerichte bei gleichzeitigem Festhalten an Klassikern.

Die Hamburger Trattoria Cuneo ist mit der 22. Walter-Scheel-Medaille geehrt worden. Die Auszeichnung würdigt die Verdienste des Hauses um die europäische Genusskultur und hebt gleichzeitig die historische Bedeutung des deutsch-italienischen Anwerbeabkommens hervor.

Die Gastronomie in Deutschland verzeichnete im Oktober 2025 einen realen Umsatzrückgang von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Zudem korrigierte das Statistische Bundesamt die Werte für den Monat September nach unten.

Das renommierte Sternerestaurant Meyers Keller in Nördlingen hat Insolvenz angemeldet. Während der Betrieb unter der Leitung von Joachim Kaiser und einem vorläufigen Insolvenzverwalter uneingeschränkt weiterläuft, wird nach einer langfristigen Lösung für den Erhalt des traditionsreichen Hauses gesucht.

Der ifo Geschäftsklimaindex sinkt im Dezember 2025 auf 87,6 Punkte und verdeutlicht die fehlende Aufbruchstimmung in der deutschen Wirtschaft. Während das Verarbeitende Gewerbe und der Handel unter rückläufigen Aufträgen und einem schwachen Weihnachtsgeschäft leiden, meldet die Gastronomie einen starken Jahresabschluss.

Im Zuge der Neupositionierung des Conservatorium Hotels als Mandarin Oriental Conservatorium, Amsterdam eröffnet Anfang 2026 das erste Ottolenghi-Restaurant in den Niederlanden.

Der Lieferando Report 2025 analysiert die aktuellen Entwicklungen im deutschen Liefermarkt. Neben einem massiven Wachstum bei koreanischen Gerichten und viralen Food-Trends etabliert sich der Dienst zunehmend als Lieferquelle für Non-Food-Artikel.

Die Jeunes Restaurateurs Deutschland ziehen Bilanz für das Jahr 2025. Neben der politischen Arbeit im Bundestag und dem Einsatz für einen reduzierten Mehrwertsteuersatz standen soziale Charity-Projekte sowie kulinarische Innovationen im Mittelpunkt.

Die Mercedes-Benz Gastronomie führt am Standort Sindelfingen einen autonomen Kochroboter ein. Das System soll ab Sommer 2026 die Kapazitäten in der Kantine erhöhen und eine durchgängige Mahlzeitenversorgung für Schichtarbeiter gewährleisten.

Tschechien hat mit der feierlichen Michelin-Gala am 11. Dezember einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Erstmals vergab der Gourmetführer landesweit Auszeichnungen und beschränkte sich damit nicht mehr nur auf die Hauptstadt Prag.