Vapiano mit Ertragsprüfung in allen Filialen 

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Systemitaliener Vapiano steht gewaltig unter Druck und steckt in den Miesen. Um das Unternehmen wieder auf Vordermann zu bringen, krempelt der neue Vorstandsvorsitzende Cornelius Everke einiges um. Nun lässt der Chef laut einem Focus-Bericht alle Filialen des Unternehmens auf ihre Ertragskraft prüfen. Wann die Prüfung abgeschlossen ist, wollte er laut Focus jedoch nicht verraten. Trotz der Umsatzverluste gehe er aber für dieses Jahr noch immer von einem weiteren Ausbau des eigenen Filialnetzes aus.

Um langsamer und dafür profitabler zu wachsen, werde sich die Anzahl der Neueröffnungen reduzieren, dennoch gingen sie von einem zweistelligen Betrag von Restauranteröffnungen aus, wie Cornelius Everke dem Focus erklärte. Um künftig weniger kapitalintensiv zu wachsen, werde man verstärkt auf Kooperationen mit Franchisenehmern setzen. 

In der FAZ hatte Everke bereits vor einigen Tagen angekündigt, dass auch die Speisekarte verkleinert werden soll. Darüber hinaus gilt weiterhin das Ziel, die Wartezeiten deutlich zu redizieren. Neben den in den Vorjahren eingeführten App- und Terminal-Lösungen müssten dazu auch die Prozesse und Arbeitsabläufe innerhalb der Restaurants deutlich angepasst werden, um die Nutzung von digitalen Lösungen und den direkten Kontakt zum Gast zu vereinbaren. Weiterhin soll die IT-Landschaft weiter verbessert werden, um eine einwandfreie Nutzung der digitalen Lösungen zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang werde auch die Ausweitung der Take away- und Home delivery-Services genau geprüft und angepasst.

Im Bereich der Speisen soll soll sich Vapiano- wieder durch frische Gerichte der italienischen Küche im Fast Casual Dining-Konzept auszeichnen, mittels einer Anpassung der Menükarte und der Orientierung sollen die Vapiano-Klassiker wieder aufleben.

Auf Basis von noch ungeprüften Zahlen erwartet die Vapiano SE für das Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von rund 370 Millionen Euro, ein organisches Wachstum von minus 1 Prozent und ein bereinigtes EBITDA von rund 29 bis 31 Millionen Euro (darin enthalten ein Effekt in Höhe von 2,6 Millionen Euro für den unterzeichneten Verkauf des USA Geschäfts. Somit werde die am 27. November 2018 kommunizierte Prognose für das Geschäftsjahr 2018 (Umsatz: 375 bis 385 Millionen Euro, flächenbereinigtes Umsatzwachstum: -0,5 bis +0,5 Prozent, bereinigtes EBITDA: 34 bis 38 Millionen. Euro) nicht erreicht.

Ausschlaggebend für diese Entwicklung sei die nicht zufriedenstellende operative Entwicklung des vierten Quartals 2018 sowie die schwache Entwicklung einiger neu eröffneter Restaurants. Darüber hinaus teilt der Vorstand der Vapiano SE mit, dass auf Basis durchgeführter Impairment Tests Ergebnisbelastungen aus außerplanmäßigen Abschreibungen und weitere Risikovorsorgen in Höhe von rund 33 Mio. Euro für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018 zu erwarten sind, die sich in entsprechender Höhe auf das Nettoergebnis auswirken werden. Das Nettoergebnis wird deutlich unter dem Vorjahr liegen (Vorjahr: -29,6 Millionen Euro).


 

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