Verwirrung um Gault&Millau in Deutschland

| Gastronomie Gastronomie

Die Vewirrung um die Lizenz für die Marke Gault&Millau in Deutschland geht in die nächste Runde. Nachdem am Donnerstag Gault&Millau per Mitteilung über die Kündigung des Lizenzvertrages informiert hatte, verwies Henris nun auf eine weiterhin gültige Lizenz. 

In der Mitteilung am Donnerstag wurde der von Henri Gault und Christian Millau gegründete Verlag deutlich: Die Entscheidung sei nach reiflicher Überlegung getroffen worden und seit dem 16. November 2023 wirksam. Sie sei die unmittelbare Folge eines Zahlungsausfalls und der Verletzung weiterer vertraglicher Verpflichtungen aus dem gemeinsamen Lizenzvertrag.

Dem widersprach nun der deutsche Lizentpartner Henris Edition: Man verfüge weiterhin über eine gültige Lizenz für die Marke Gault&Millau in Deutschland auf Grundlage eines wirksamen Lizenzvertrages. Die Lizenzkosten seien vertragsgemäß bis einschließlich 2025 vollständig bezahlt. Henris Edition werde die Lizenz und die daraus resultierenden Rechte vollumfänglich wahrnehmen. 

Laut Henris seien die Tests und Verkostungen in den letzten Wochen gestartet und hielten sich an die etablierten Qualitätsstandards. Wie angekündigt würden sowohl die Guides von Henris Edition im Herbst publiziert als auch aktuelle Testergebnisse in der Gault&Millau by Henris App veröffentlicht.

Henris Edition hatte erst vor wenigen Tagen die überarbeitete App „Gault&Millau by Henris“ angekündigt, die Bewertungen der Restaurants bereits unterjährig innerhalb von wenigen Wochen nach den anonymen Besuchen sichtbar mache (Tageskarte berichtete). Ein weiteres Novum sollte die Schaffung einer Community sein, die den gastronomie-affinen Nutzerinnen und Nutzern das Feedback über eine „Test-as-a-Tester“-Funktion in der App ermöglichen sollte.

In der ursprünglichen Mitteilung zur Kündigung hatte der Gault&Millau auch zum Bewertungssystem Stellung bezogen: „Mit großem Bedauern mussten wir feststellen, dass der ehemalige Partner trotz der offiziellen Beendigung unserer Zusammenarbeit weiterhin den Namen Gault&Millau verwendet und ein Bewertungssystem sowie Geschäftspraktiken nutzt, die in keiner Weise die Standards, die Ethik und die Werte widerspiegeln, für die unsere Marke seit ihrer Gründung stehen“. Gault&Millau weise ausdrücklich jede Verbindung mit den Bewertungssystemen und -Methoden zurück, die derzeit von dem genannten ehemaligen Partner angewandt werden und die von der Marke weder genehmigt noch bestätigt wurden.

Auf der französischen Webseite des Gault&Millau führt die Weiterleitung nach Deutschland bereits ins Leere.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Restaurant «Villa Kellermann» in Potsdam wird in wenigen Monaten seine Pforten schließen. Auf der Homepage heißt es, dass Reservierungen noch bis zum 21. Juni 2024 entgegengenommen werden. Danach werde die Villa aus betrieblichen Gründen geschlossen.

Die Kandidatenteams für das Deutschlandfinale des internationalen Gastronomiewettbewerbs “Copa Jerez” stehen fest. Sie werden am 5. Mai in der Allianz Arena gegeneinander antreten und ihre Drei-Gänge Menüs mit passendem Sherry-Pairing präsentieren.

In der zweiten Aprilhälfte fand zum 24sten Mal der Sterne-Cup der Köche statt - ein Event, das bekannte Köche aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol auf die Skipisten in Ischgl bringt. In diesem Jahr war der Kreis kleiner als üblich.

Jahrelang war er ganz oben, dann kam der tiefe Fall: Alfons Schuhbeck verlor sein Gastro-Imperium und landete im Gefängnis. Jetzt wird der Star-Koch 75. Rückblick auf eine glamouröse Karriere, die vorerst hinter Gittern endete.

Kürzlich hatte Tageskarte darüber berichtet, dass Gerd Windhösel vom Romantik Hotel Hirsch auf der Schwäbischen Alb seit 30 Jahren durchweg mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Jetzt steht fest, die rekordverdächte Auszeichnung teilt der Koch mit Lutz Niemann, aus der „Orangerie“ im Maritim Seehotel Timmendorfer Strand.

Hellofresh hat zum Jahresbeginn die verhaltene Nachfrage nach Kochboxen mit seinem Angebot an Fertigmahlzeiten ausgeglichen. Im laufenden Jahr soll der Umsatz mit Fertiggerichten um rund 50 Prozent zulegen.

Auf der Baustelle im Deutschlandhaus in Hamburg wird zurzeit mit Hochdruck gearbeitet, damit sich die Türen des neuen Block House im Mai öffnen können. Es ist das vierzehnte Block House-Restaurant, das in Hamburg an den Start geht.

Erbrechen, Durchfall, Übelkeit: Ein Besuch des Stuttgarter Frühlingsfests sorgt bei vielen Gästen für Magen-Darm-Beschwerden. Alle gingen in dasselbe Festzelt.

Inflation und hohe Preise haben die Konsumstimmung zuletzt stark beeinträchtigt. Eine Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass es eine Trendwende geben könnte. Bei Gaststätten- und Restaurantbesuchen falle der Anstieg hingegen geringer aus, als in anderen Bereichen.

Einweg-Kaffeebecher, Pommesschalen, Wegwerfbesteck - viele Städte im Land klagen über Verpackungsmüll. Nach Tübingen will nun auch Freiburg eine Steuer erheben. Der Gemeinderat hat die Verwaltung beauftragt, die Einführung der kommunalen Steuer zum 1. Juli 2025 vorzubereiten.