Vapiano steht gewaltig unter Druck und steckt in den Miesen. An der Börse ist die Aktie des Unternehmens seit Monaten auf Talfahrt. (Tagskarte berichtete) Jetzt drosselt der neue Vorstandschef das Tempo und denkt sogar über die Schließung von Restaurants nach: „Wir haben uns verzettelt“, räumt Cornelius Everke in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ ein.
„Es wird auch Schließungen geben, wenn wir sehen, dass die gewünschte Profitabilität nicht erreicht ist", sagte Cornelius Everke und kündigte an, dass etwa der Rückzug aus der schottischen Großstadt Glasgow so gut wie beschlossen sei.
„Wir fokussieren uns auf unseren Kernmarkt Europa“, sagte der seit Anfang Dezember amtierende Vorstandschef, der das börsennotierte Unternehmen mit einer Neuausrichtung wieder auf Gewinn trimmen will. Demnach sollen die Investitionen sollen von den bisher geplanten 70 Millionen Euro unter die Marke von 40 Millionen Euro sinken. Zwar werde es auch 2019 eine zweistellige Zahl von Neueröffnungen vor allem in Deutschland, Frankreich und Österreich geben, aber nicht im ursprünglich angekündigten Umfang von 40 Standorten.
Der Vapiano-Chef Everke nennt in der FAZ die Fehler der Vergangenheit: „Wir haben uns verzettelt in unserer schnellen Expansion.“ Das Tempo sei zu hoch gewesen. "Wenn wir es verlangsamen, hilft das der Profitabilität.“ Allein im vergangenen Jahr wuchs das Filialnetz um 32 Restaurants auf 231 Standorte in 33 Ländern. Derzeit führt der Vorstand den Angaben zufolge Gespräche mit den finanzierenden Banken. „Im März soll die langfristige Finanzierung stehen“, sagte Everke der Zeitung.
Beim Systemitaliener Vapiano laufen die Geschäfte seit einiger Zeit nicht mehr so rund wie gewohnt (Tageskarte berichtete). Um das defizitäre Unternehmen wieder auf Vordermann zu bringen, krempelt der neue Vorstandsvorsitzende Cornelius Everke nun einiges um. Nach dem enttäuschenden letzten Geschäftsjahr werde das Jahr 2019 nun dazu genutzt, die Komplexität des Geschäftsmodells deutlich zu reduzieren. Durch eine Verkleinerung der Speisekarte und der Optimierung der internen Abläufe soll zudem die Wartezeit der Gäste verkürzt werden.
Cornelius Everke, CEO von Vapiano sagte: „Nach einem operativ sehr enttäuschenden Geschäftsjahr 2018 werden wir das Jahr 2019 nutzen, um einen strategischen Übergang zu schaffen und die Komplexität unseres Geschäftsmodells deutlich zu reduzieren. Unsere vorrangige Priorität ist es, die Profitabilität des Unternehmens zu steigern.“