Zu laute Gastronomie: Heidelberg sucht Lärmbeauftragten mit Fingerspitzengefühl 

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Wer sich zutraut, im jahrelangen Streit um lautstarkes nächtliches Feiern in Heidelberg zu vermitteln, kann sich demnächst um die Position eines Lärmbeauftragten bewerben. Die Stelle soll Anfang März ausgeschrieben werden. Konfliktmanagement ist nach Angaben der Stadt die wichtigste Aufgabe des Lärmbeauftragten. Er oder sie soll zwischen lärmgeplagten Anwohnern, Feiernden, Gastronomie und der Stadtverwaltung vermitteln und Konflikte lösen. Verlangt werden vom Lärmbeauftragten/Nachtbürgermeister eine hohe soziale Kompetenz, starke Präsenz in der Altstadt und Akzeptanz bei möglichst allen beteiligten Interessensgruppen.

Weiterer Arbeitsschwerpunkt der Honorarkraft soll ein Konzept zur Stärkung der Nachtökonomie sein, also der Clubs, Bars und Kneipen. Im Mittelpunkt der Studie steht das Ausgehverhalten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Heidelberg.

Der Heidelberger Lärmstreit erhitzt die Gemüter seit Jahren. Zuletzt legte der Gemeinderat im Herbst vergangenen Jahres Berufung gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichts Karlsruhe ein. Dieses sah bindende Schließzeiten für die Gastronomie in dem Ausgehviertel ab 24 Uhr unter der Woche und ab 2.30 Uhr von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag vor. Damit sollte den Klägern - rund 30 Anwohner der Altstadt - eine Nachtruhe von mindestens sechs Stunden gewährt werden.

Doch die vom Gemeinderat angerufene Berufungsinstanz ist der Verwaltungsgerichtshof (VGH), der Ende März 2018 bereits die damals geltenden Sperrzeiten - montags bis donnerstags ab 2 Uhr, donnerstags bis sonntags ab 4 Uhr - für unwirksam erklärt hatte.

Der Heidelberger Nachtbürgermeister wäre der zweite im Südwesten. Die Stadt Mannheim fährt seit mehr als eineinhalb Jahren gut mit ihrem Nachtbürgermeister Hendrik Meier.

(dpa)


 

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