102 Millionen Euro: Motel One macht 2020 erstmals Verlust

| Hotellerie Hotellerie

Es ist der erste Verlust der Firmengeschichte und gleich ein gewaltiger: Die Hotelkette Motel One hat im vergangenen Jahr 102 Millionen Euro vor Steuern verloren. Das laufende Jahr wird nicht besser, wie der Gründer und scheidende Vorstandsvorsitzende Dieter Müller am Mittwoch sagte, «vielleicht sogar noch etwas schlechter». Dennoch will das Unternehmen seine Wachstumsstrategie fortsetzen.

Die Pandemie und die Schließungen der Hotellerie haben Motel One frontal getroffen. Der Umsatz, der größtenteils am Jahresanfang erwirtschaftet wurde, brach um fast drei Viertel auf 209 Millionen Euro ein. «Bei der Situation schmelzen natürlich die Reserven», sagte Müller. Man habe rund 100 Millionen Euro verbrannt, doch sei man mit einer hohen Liquidität ins Jahr gestartet.

Die Pandemie schlug auch auf die Arbeitsplätze durch. Man sei mit 2600 Mitarbeitern in die Krise gestartet, zum Jahresende seien es noch knapp über 2000 gewesen, sagte Müller.

In Deutschland hat Motel One bisher keine Corona-Hilfen bekommen. Erst mit den erweiterten November- und Dezemberhilfen sei man antragsberechtigt, sagte Müller. Er erwartet für die beiden Monate insgesamt etwa 40 Millionen Euro. Einen Bescheid habe er noch nicht.

Nach dem Ende der Pandemie erwartet Müller, dass es bis Ende 2023 dauern wird, bis das Niveau von 2019 wieder erreicht ist. Dabei spielt auch eine Rolle, dass es weniger Geschäftsreisen geben dürfte, die bisher rund zwei Drittel des Geschäfts ausmachen. Müller hofft, dies mit mehr Touristen auszugleichen.

Seine Wachstumsstrategie setzt Motel One fort. Bis 2024 soll die Zahl der Häuser von derzeit 75 auf 102 steigen. Der Co-Vorstandsvorsitzende Stefan Lenze sieht sogar Chancen durch die Pandemie: Sie sorge für sehr viel mehr interessante Gelegenheiten auf dem Immobilienmarkt. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Leonardo Hotels bündelt unter der Initiative „LeoDo“ über 180 soziale Projekte in ganz Europa. Von der Obdachlosenhilfe bis hin zu neuen Aktionen für Geschwister kranker Kinder setzen die Hotelteams auf eigenverantwortliches Engagement als festen Bestandteil der ESG-Unternehmensstrategie.

Der Faktencheck von Kohl & Partner und RateBoard zeigt für die Wintersaison 2025/26 im Alpenraum eine solide Ausgangslage. Die Nachfrage liegt über dem Vorjahr, bei deutlich regionalen Unterschieden. Tirol führt bei Auslastung und Wachstum, Südtirol liegt im Mittelfeld, Bayern bleibt zurück.

Das Hotel Vier Jahreszeiten am Schluchsee präsentiert nach einem Führungswechsel umfangreiche Neuerungen. Mit einer neuen Sportarena, inklusive Padel-Plätzen, einer großflächigen Kinderhalle und einem mediterranen Restaurantkonzept, setzt der Betrieb auf eine moderne Ausrichtung für Familien und Sportbegeisterte im Schwarzwald.

Der Schweizer Hospitality-Investor Kokomo Capital hat das Seehotel Waltershof in Rottach-Egern erworben. Die direkt am Ufer des Tegernsees gelegene Immobilie soll im Zuge einer umfassenden Neuausrichtung modernisiert und erweitert werden. Nach Abschluss der Bauarbeiten ist die Wiedereröffnung für das Jahr 2027 geplant.

In einem richtungsweisenden Urteil hat das Landgericht Berlin II festgestellt, dass Booking.com gegenüber zahlreichen Hotels schadensersatzpflichtig ist. Grund für die Entscheidung ist die jahrelange Verwendung von unzulässigen Bestpreisklauseln. Das Gericht gab der Feststellungsklage von insgesamt 1.099 Klägern statt.

Das Landgericht Berlin hat deutschen Hotels in ihrem Kampf gegen die langjährige Verwendung von Bestpreisklauseln durch das in Amsterdam ansässige Online-Buchungsportal Recht gegeben, berichtet der Hotelverband Deutschland: Wie der Verband mitteilt, habe Booking.com gegen Kartellrecht verstoßen und müsse die Hoteliers für die entstandenen finanziellen Schäden kompensieren.

Wyndham Hotels & Resorts erweitert die eigene Präsenz im Mittelmeerraum und eröffnet mit dem Wyndham Corfu Acharavi das erste Haus der Marke auf der griechischen Insel Korfu.

Four Seasons expandiert nach Rio de Janeiro. Durch die Revitalisierung des bekannten Marina Palace im Viertel Leblon soll bis 2029 ein neues Luxushotel mit 120 Zimmern und Rooftop-Konzept direkt am Atlantik entstehen.

Das Seehotel Frankenhorst in Schwerin begeht im Dezember ein doppeltes Jubiläum. Das Vier-Sterne-Haus blickt auf eine 35-jährige Geschichte zurück und ist seit 30 Jahren als Partner der BWH Hotels Central Europe angeschlossen.

Das Althoff Seehotel Überfahrt hat mit der neuen Signature Suite den ersten Schritt einer umfassenden Modernisierung vollzogen. Die 220 Quadratmeter große Suite bildet den Auftakt für eine bauliche Transformation des Hauses, die bis zum Jahr 2026 fortgeführt wird.