Die Apartment-Anbieter Cosi ist trotz Corona-Pandemie auf Wachstumskurs und konnte kürzlich 20 Millionen Euro frisches Wachstumskapital an Land ziehen.
Der österreichische Projektentwickler Soravia ist mit ins Unternehmen eingestiegen, zu dem bereits auch Cherry Ventures und E-Ventures zählen. Wie Handelsblatt Inside Real Estate berichtet, will das Unternehmen das Kapital unter anderem dazu nutzen, um mit einer neuen Marke weitere internationale Märkte zu beschreiten. Außerdem wollen sie einen neuen Geschäftsbereich aufbauen. Das sei aber noch nicht spruchreif.
„Es ist sehr schön, dass die Investoren in unserem Geschäftsmodell ein ähnliches Potenzial sehen“, sagt Christian Gaiser, CEO und Mitgründer von Cosi, im Gespräch mit dem Magazin. Während fast die gesamte Hotelbranche unter den Corona-Maßnahmen zu leiden hatte, bestand Cosi die Krise fast unbeschadet. Eigenen Angaben zufolge betrug die Auslastung der Cosi-Standorte rund 90 Prozent. Das lag vor allem an dem Geschäftsmodell, das man von Kurzzeitaufenthalten (etwa drei Nächte) auf mittelfristige Aufenthalte (ab einem Monat) umgestellt hatte. Auch der digitale Reiseprozess spielte ihnen in die Karten, denn Kunden können einchecken und Urlaub machen, ohne jemals einem Mitarbeiter zu begegnen. Selbst die Kommunikation während des Aufenthalts verläuft digital. „Wer einen Mitarbeiter erreichen möchte, kann ganz einfach über WhatsApp oder Facebook Messenger 24/7 mit uns kommunizieren“, erklärt Gaiser das Konzept, das unter anderem auf Millenials, Geschäftsleute sowie auf Familien mit Kindern ausgerichtet ist. Durch diesen Technologiefokus hat das Unternehmen bis zu 60 Prozent weniger Personalkosten. Auch der Wegfall von Gemeinschaftsräumen wie Restaurant, Bars oder Spas, führt zu mehr Platz für weitere Zimmer und höheren Renditen. Ein Konzept bei dem noch nicht viele Hotels mitziehen: „Das Problem in der Hotelbranche ist, dass noch sehr viel manuell und analog passiert. 70 bis 80 Prozent der Prozesse können automatisiert werden“, meint Gaiser.
Für die Zukunft wolle sich Cosi vor allem auf Standorte mit Tourismus konzentrieren, denn dieser Bereich werde sich nach Corona sehr schnell zurückbilden, glaubt Gaiser. Anders als Geschäftsreisen. Gaiser glaubt nicht, dass diese auf Vorkrisenniveau zurückkehren werden. (dpa)