Accor besorgt sich Geld: HR-Group übernimmt 16 Mövenpick-Hotels

| Hotellerie Hotellerie

16 Mövenpick-Hotels in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden, wechseln den Besitzer und gehen von Accor an die HR-Group. Im Rahmen eines Sale-and-Management-Back-Verfahren kauft und bereibt die HR-Group die Häuser mit 3.696 Zimmern, die aber im Management von Accor bleiben. Drei Hotels befinden sich noch im Bau. Mit der Transaktion wächst das Portfolio der in Berlin ansässigen HR Group auf 55 Hotels mit 9.500 Zimmern. Acht Hotels befinden sich im Bau oder in Planung. Im April 2018 hatte Accor für knapp 500 Millionen Euro die Mövenpick Hotels & Resorts übernommen. (Tageskarte berichtete)

„Der Erwerb der Mövenpick Hotels ist eine optimale Ergänzung unseres Portfolios. Wir sind stolz darauf, unsere langjährige, enge und sehr erfolgreiche Partnerschaft mit Accor zu vertiefen. Die HR Group wird ihre Wachstumsstrategie weiter verfolgen – wir blicken als Unternehmen auf ein spannendes neues Jahrzehnt“, so Ruslan Husry, CEO der HR Group, zur Übernahme.

Die Akquisition vertiefe nicht nur die  Partnerschaft zwischen der HR Group und Accor, sondern erziele für die Hotelbetreibergesellschaft auch ein maßgebliches Wachstum, schreibt die HR Group. Nach der jüngsten Transaktion erwartet das Unternehmen für das Jahr 2020 einen Umsatz von über 350 Millionen Euro

HRG Hotels, die Hotelbetreibergesellschaft innerhalb der HR Group, will mit der Mövenpick Marke und mit dem Kauf neuer Immobilien sowie über Lease-Vereinbarungen in Zentraleuropa stark expandieren.

„Die erfolgreiche Strategie der HR Group, in die hohe Qualität ihrer Betriebe zu investieren und neue Immobilien und Marken zu akquirieren, wird massgeblich durch die in diesem Jahr neu strukturierte Führungsebene beeinflusst. Das Team aus sechs Experten mit unterschiedlichem Hintergrund und umfassenden Marktkenntnissen stärkt die Gruppe und erzielt wichtige Meilensteine“, schreibt die HR Group.

Der Deal ist Teil eines Programms in dessen Rahmen Accor eine Milliarde Euro an seine Aktionäre ausschütten will. Die Mövenpick-Transaktion führt zu einer Reduzierung der Schulden von Accor um 429 Millionen Euro.

Außerdem hat sich Accor bereit erklärt, seine 85,8-prozentige Beteiligung an der Hotelgruppe Orbis in Polen für 1,06 Milliarden Euro AccorInvest zu veräußern. Ferner hat Accor eine fünf-prozentige Beteiligung an Huazhu für 451 Millionen US-Dollar verkauft und ebenfalls fünf Prozuent an AccorInvest für 204 Millionen Euro veräußert.

Hintergrund könnte sein, dass die Gruppe in den letzten Monaten zunehmend unter Druck der Aktionäre geraten ist, die ihren Unmut über die Entwicklung des Aktienkurses Kund taten. Der Aktienkurs des Konzerns schloss vor der Ankündigung am 16. Dezember mit 41,63 Euro. Accor erreicht damit eine Marktkapitalisierung von 11,34 Milliarden Euro. Der Jahrestiefststand lag bei 32,39 Euro.

Das Unternehmen sagte, dass es nun zu einem organischem Wachstum mit einer „gezielten Akquisitionsstrategie“ übergehen werde. Accor spricht von einem „zweigleisigen Ansatz zur Umschichtung von Kapital“, wobei die Aktionärsrendite gesteigert und die Hotelkäufe kleiner und mittlerer Asset-Light-Gruppen fortsetzt werden soll. Accor Chairman und CEO Sébastien Bazin sagte: „Accor ist inzwischen eine vollständige Asset-Light-Gruppe geworden. Durch die Kombination eines zweijährigen Aktionärsrenditeprogramms in Höhe von einer Milliarde Euro, mit einer gezielten Akquisitionsstrategie, zeigt der Konzern die Stärke seines neuen Modells und seine Fähigkeit, seine strategische Roadmap konsequent umzusetzen.“

"Wir konzentrieren uns nun auf das organische Wachstum unseres Portfolios, die Stärkung unserer Marktführerschaft in unseren Schlüsselmärkten, die Attraktivität unserer Marken für unsere Kunden und Eigentümer und ein unerschütterliches Engagement für die Förderung unserer Werte und eine ausgeprägte Vision von Gastlichkeit", sagte Bazin.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

The Ascott Limited baut die Kooperation mit dem FC Chelsea aus und eröffnet erste Themensuiten in Jakarta. Während in Indonesien die Vereinsgeschichte und das Stadionerlebnis im Fokus stehen, ist für 2026 ein markenspezifisches lyf-Hotel direkt an der Londoner Stamford Bridge geplant.

Hyatt hat die Eröffnung des Kennedy 89 in Frankfurt am Main bekanntgegeben. Das neue Haus gehört zur The Unbound Collection by Hyatt. Das architektonische Konzept orientiert sich am Geist der frühen 1960er-Jahre und nimmt Bezug auf den Frankfurt-Besuch von John F. Kennedy.

Die Stadt Kaiserslautern schafft die rechtlichen Voraussetzungen für ein neues Hotelprojekt. Damit wird der Weg geebnet, ein seit längerer Zeit ungenutztes Areal für den Tourismus wieder zugänglich zu machen und die regionale Bettenkapazität im gehobenen Segment zu erweitern.

Das Hotel Remarque in Osnabrück kehrt zu seinen Wurzeln zurück. Seit dem 15. Dezember ist die Beschriftung der internationalen Kette Vienna House by Wyndham vom Dach des Gebäudes entfernt. Stattdessen trägt das Haus nun wieder den Namen Hotel Remarque.

In Bodenmais eröffnet am 26. Dezember das Arber Hotel am Rothbach unter der Leitung von Martina Müller. Das Besondere an dem Neustart des ehemaligen Hotels Rothbacher Hof ist die vollständige Übernahme des Teams aus dem früheren Hotel „Zum Arber“.

Die US-Hotellerie startet mit einem deutlichen Minus in den Dezember. Während Hurrikan-Folgen und eine sinkende Belegung die landesweiten Kennzahlen drücken, sorgen Sportevents und Kongresse in ausgewählten Städten für punktuelle Zuwächse.

Das 5-Sterne-Superior-Resort Trofana Royal in Ischgl präsentiert zur Wintersaison einen neugestalteten Wellnessbereich. Mit Fokus auf modernes Design, hochwertige Naturmaterialien und eine erweiterte Saunalandschaft investiert das Resort weiter in sein Spa-Angebot.

Leonardo Hotels bündelt unter der Initiative „LeoDo“ über 180 soziale Projekte in ganz Europa. Von der Obdachlosenhilfe bis hin zu neuen Aktionen für Geschwister kranker Kinder setzen die Hotelteams auf eigenverantwortliches Engagement als festen Bestandteil der ESG-Unternehmensstrategie.

Der Faktencheck von Kohl & Partner und RateBoard zeigt für die Wintersaison 2025/26 im Alpenraum eine solide Ausgangslage. Die Nachfrage liegt über dem Vorjahr, bei deutlich regionalen Unterschieden. Tirol führt bei Auslastung und Wachstum, Südtirol liegt im Mittelfeld, Bayern bleibt zurück.

Das Hotel Vier Jahreszeiten am Schluchsee präsentiert nach einem Führungswechsel umfangreiche Neuerungen. Mit einer neuen Sportarena, inklusive Padel-Plätzen, einer großflächigen Kinderhalle und einem mediterranen Restaurantkonzept, setzt der Betrieb auf eine moderne Ausrichtung für Familien und Sportbegeisterte im Schwarzwald.