Airbnb-Aktien gehen bei Börsengang durch die Decke

| Hotellerie Hotellerie

Der Aktienkurs des Apartment-Vermittlers Airbnb hat sich beim Börsengang am Donnerstag mehr als verdoppelt. Die Aktie ging in den Handel mit einem ersten Kurs von 146 Dollar (120,55 Euro) - bei einem Ausgabepreis von 68 Dollar. Der Börsenwert von Airbnb landete an der Marke von 100 Milliarden Dollar, nachdem das Papier mit 144,71 Dollar aus dem Handel gegangen war.

Der Kurssprung ist umso frappierender, da die Firma aus San Francisco auf dem Weg zum Börsengang schon mehrfach den Aktienpreis erhöht hatte. Erst Anfang der Woche wurde die Spanne von 44 bis 50 Dollar auf 56 bis 60 Dollar angehoben. Zu 68 Dollar je Aktie kam Airbnb auf eine Gesamtbewertung von 47 Milliarden Dollar. Der Börsengang brachte 3,5 Milliarden Dollar ein.

Mitgründer und Chef Brian Chesky war in einem Interview mit Bloomberg TV zunächst etwas sprachlos angesichts des Kurssprungs. Dazu falle ihm nur ein, dass bei der Finanzierungsrunde im Frühjahr die Aktie nur mit 30 Dollar bewertet worden sei. «Wir wissen, dass wir eine lange Reise vor uns haben. Je höher der Aktienpreis, desto höher die Erwartungen, desto härter werden wir arbeiten.»

Es ist schon der zweite Börsengang in zwei Tagen, bei dem Anleger die Aktien förmlich aus den Händen rissen. Am Mittwoch sprang der Kurs des Essenszustellers Doordash beim Börsendebüt um 86 Prozent hoch.

Airbnb hatte schon seit einiger Zeit einen Börsengang für dieses Jahr in Aussicht gestellt. Wegen der Corona-Krise war jedoch unklar, ob es dazu kommen würde. Nach einem ersten Einbruch durch die Pandemie sah die Firma zuletzt eine Erholung ihres Geschäfts dank Nutzern, die auf kürzere Entfernungen als früher verreisen, oft mit dem Auto.

Mitgründer und Strategiechef Nathan Blecharczyk sagte im Sommer, er rechne mit langfristigen Auswirkungen der Krise auf die Branche und das Geschäft seiner Firma. Da es sich abzeichnet, dass auch in Zukunft mehr von Zuhause aus gearbeitet wird, «eröffnet das neue Möglichkeiten, wie Menschen für den Arbeitgeber ihrer Wahl beschäftigt sein können, ohne dafür an einen bestimmten Ort gebunden zu sein», gab er zu bedenken. Dadurch könnten zum Beispiel junge Menschen alle paar Monate in eine anderen Stadt ziehen, ohne den Job zu wechseln. Einem Apartment-Vermieter wie Airbnb könnte ein solches Verhalten einen neuen Kundenkreis eröffnen.

Airbnb musste in der Krise flächendeckende Stornierungen erlauben und richtete einen Fonds zur Unterstützung betroffener Vermieter ein. Das Unternehmen baute rund jede vierte der zuvor etwa 7500 Stellen ab und besorgte sich zwei Milliarden Dollar frisches Geld.

Zuletzt konnte Airbnb unterdessen sogar ein bisher seltenes Quartal mit schwarzen Zahlen vorweisen. Im vergangenen Vierteljahr verdiente das Unternehmen 219 Millionen Dollar. In den neun Monaten bis Ende September fielen jedoch Verluste von knapp 697 Millionen Dollar an. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Hochhaus Main Plaza am Sachsenhäuser Mainufer in Frankfurt startet in eine neue Ära. Unternehmer Michael Schramm, Inhaber der Apartmentresidenz-Gruppe, hat das Gebäude von der Lindner Hotel Gruppe übernommen. Das als Frankfurter Wahrzeichen geltende Hochhaus soll mit einem zukunftsweisenden Hybridmodell neu ausgerichtet werden.

Tin Inn, das auf ein nachhaltiges Übernachtungskonzept auf Basis seriell gefertigter Container setzt, hat einen neuen Standort in Nettetal-Kaldenkirchen eröffnet. Die Eröffnung folgt kurz nach der Inbetriebnahme des Standorts in Meckenheim.

Am 1. Dezember 2025 eröffnet in Frankfurt-Sachsenhausen das The Florentin. Das Haus, das aus der ehemaligen Villa Kennedy und erweiterten Gebäudeflügeln besteht, ist Teil der Althoff Collection.

Die Ertragslage in der österreichischen Ferienhotellerie bleibt angespannt. Dies ist das zentrale Ergebnis des „Fitness-Check 2025“, der als größtes Benchmarking im Alpenraum gilt. Wesentliche Ursache dafür sind die gestiegenen Betriebskosten.

Eine intensive Debatte innerhalb der Hotellerie beleuchtet die steigende Diskrepanz zwischen den verlangten Preisen und der tatsächlich gebotenen Qualität beim Frühstücksbuffet. Die Diskussion ausgelöst hatte Unternehmer und Hotelier Marco Nußbaum in einem LinkedIn-Post, der auf starke Resonanz traf.

Die deutsche Hotellandschaft verzeichnet eine Premiere: In Rheine fand die Grundsteinlegung für das erste Fairfield by Marriott in Deutschland statt. Das neue Haus, das von Signo Hospitality betrieben wird, soll voraussichtlich im Frühjahr 2027 eröffnet werden.

Der Technologiekonzern Google erweitert kontinuierlich die KI-Funktionen seiner Suchmaschine, für die Reiseplanung und -buchung. Ein Schwerpunkt der jüngsten Ankündigungen liegt auf der Entwicklung agentischer Buchungsmöglichkeiten für Flüge und Hotels, die bislang in Zusammenarbeit mit Hotelkonzernen und OTAs entsteht. 

Das Fünf-Sterne-Adults-only-Resort Posthotel Achenkirch am Achensee erweitert sein Gesundheitsangebot um das neu eröffnete Longevity Lab. Mit dieser Investition positioniert sich das Traditionshaus als Vorreiter einer ganzheitlichen Wellbeing-Kultur, die moderne Longevity-Konzepte, Biohacking und mentale Arbeit zur Sinnfindung vereint.

Die Rocco Forte Hotels haben ihr neuestes Haus, The Carlton, in Mailand eröffnet. Das Hotel markiert die zehnte italienische Adresse der Gruppe und liegt in einer der angesehensten Lagen der Stadt, im Mailänder Modeviertel. Gästen stehen 71 Suiten und Zimmer, zwei Restaurants, eine Bar sowie ein Spa zur Verfügung.

Nach dem Tod einer Hamburger Familie in Istanbul belastet ein vorläufiger Bericht der türkischen Gerichtsmedizin laut Medienberichten weiter das Hotel. Darin werde erklärt, dass der Tod der vierköpfigen Familie vorrangig durch eine chemische Vergiftung im Hotel verursacht worden sei, berichtete der Staatssender TRT.