„Aus“ für den „Hirsch“ in Bebenhausen

| Hotellerie Hotellerie

Am Fuße der schwäbischen Alb schließt ein Landhotel. Was oftmals nur eine Randnotiz ist, wird zur Schlagzeile. Denn es handelt sich um den Ex-Betrieb des langjährigen DEHOGA-Präsidenten Ernst Fischer. Der Hirsch war eine kulinarische Institution im „Ländle“.

Brigitte und Ernst Fischer hatten den Betrieb vor zwei Jahren an das Ehepaar von Ow-Wachendorf  abgegeben, das nun die Schließung zu Jahresende bekannt gab. Schweren Herzens habe man sich zur Schließung durchgerungen, teilen die von Ow-Wachendorfs nun dem Reutlinger Generalanzeiger mit. Nach „langen und intensiven Überlegungen im engsten Familienkreis“ habe man sich zu diesem Schritt entschlossen, der die Schließung des Restaurant, des Hotel und des Catering-Services betreffe. Alle Mitarbeiter würden auf Ende des Jahres gekündigt.

Erst vor wenigen Monaten hatten die neuen Betreiber angekündigt, gestärkt aus der Corona-Krise herzvorgehen zu wollen. Dazu wurde das Konzept überabeitet, um neue Zielgruppen ansprechen zu können. Bei der Neupositionierung sollte der Manager Thomas Puchan helfen, der das Hirsch-Team seit April unterstützte. Puchan ist ein im Landkreis Tübingen nicht ganz unbekannter Fachmann und Hotelbetriebsökonomen, der als Hotelmanager seine langjährigen Erfahrungen in der Entwicklung und Profilierung gehobener Gastronomien und Hotels mit einbringen und den Hirsch zukunftsfähig machen sollte. Dieser Ansatz ist nun Geschichte, genauso, wie am Ende des Jahres das Hotel in Bebenhausen, in dem einst schon der König von Württemberg speiste.

Bevor die von Ow-Wachendorfs das Haus vor zwei Jahren übernahmen, war das Hotel 117 Jahre lang im Familienbesitz. Brigitte Fischer ist die Enkelin von Johannes Feyerabend, der den Hirsch 1901 übernommen hatte. Seit 1976 war das Ehepaar Fischer dann Betreiber des Landhotels in Tübingen-Bebenhausen und eines florierenden Catering-Unternehmens. Von 1976 bis 2012 betrieben die Fischers darüber hinaus das Restaurant Rosenau in Tübingen. Fischer war seit 1971 im Deutschen Hotel- und Gaststättenverband aktiv, zuerst auf Kreis- und Länderebene, seit 1996 auf Bundesebene. Seit November 2001 stand er als Präsident an der Spitze des DEHOGA Bundesverbandes. 2016 legte er seine Ämter nieder und wurde Ehrenpräsident des Verbandes.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Schweizer Hotelgruppe The Living Circle erweitert ihr Portfolio um das Hotel Bergwelt Grindelwald. Die operative Übergabe an den neuen Eigentümer ist für Herbst 2026 geplant und soll in enger Abstimmung mit der bisherigen Betreiberin erfolgen.

Die Dormero Hotelgruppe setzt ihre Expansion in Rheinland-Pfalz fort. Nach Koblenz, Worms und Bad Kreuznach wird das Best Western Hotel Pirmasens in der Bahnhofstraße 35 das nächste Haus der Gruppe. Die Übernahme des Hotels mit 45 Zimmern ist für das zweite Halbjahr 2026 geplant.

Die Villa Keller in Saarburg, Rheinland-Pfalz, ist nach umfangreicher Sanierung und Neugestaltung als Boutique-Hotel wiedereröffnet worden. Das Haus, dessen Ursprünge auf das Jahr 1801 zurückgehen, empfängt seit dem 1. November 2025 Gäste. Es gehört zur Erasmus Collection der Gastgeberfamilie Boesen.

Eine aktuelle Marktstudie vergleicht die Hotelstandorte am Starnberger See und Tegernsee und zeigt, wo Investoren und Betreiber die aktuell besten Perspektiven finden. Der Artikel beleuchtet die strukturellen Unterschiede in Angebot und Nachfrage sowie die jeweiligen Investorendynamiken der südbayerischen Destinationen.

Motel One plant mit 128 Zimmern, einer Skybar und einem Tagescafé den ersten Standort in der Bodenseeregion. Das 26 Millionen Euro teure Projekt in Bregenz soll 2029 eröffnen.

Die größte Hotelkette Skandinaviens, Scandic Hotels, hat ihren Expansionskurs in Deutschland fortgesetzt und am 1. Dezember ihr achtes Haus bundesweit eröffnet. Das Scandic Stuttgart Europaviertel liegt zentral in der Stadt und wurde umfassend renoviert.

Die Handwritten Collection setzt ihren Wachstumskurs fort und eröffnet mit dem Blooma Hotel Liège Centre ein neues Haus in Lüttich in Belgien. Das Hotel verfügt über 149 Zimmer, deren Gestaltung sich an den berühmten botanischen Gärten Lüttichs und der Vergangenheit des Gebäudes als ehemaliges Kloster orientiert.

Hyatt setzt im Luxussegment auf eine neue Führungskraft und ambitionierte Expansionspläne. Ein Fokus liegt auf dem internationalen Debüt der Wellness-Marke Miraval im Roten Meer sowie auf Neueröffnungen der Marken Park Hyatt und The Unbound Collection.

Die Luxushotelgruppe Four Seasons kehrt nach 20 Jahren in die deutsche Hauptstadt zurück. Das Unternehmen übernimmt in Partnerschaft mit dem europäischen Hotelentwickler Gruppo Statuto das Management des Hotel de Rome in Berlin-Mitte und wird es nach einer umfassenden Renovierung Ende 2027 als Four Seasons Hotel Berlin wiedereröffnen.

Das Fünf-Sterne-Resort Alpenhof Murnau am Staffelsee steht vor einem Eigentümerwechsel. Peter Inselkammer, Münchner Hotelier und Unternehmer, wird die Immobilie im neuen Jahr übernehmen. Der Betrieb des Resorts wird unter der bisherigen Leitung fortgeführt.