Ausbleibende Zahlungen: 103 IHG-Hotels gehen an Sonesta

| Hotellerie Hotellerie

Wegen ausbleibender Zahlungen wechseln in den USA jetzt 103 Hotels von der InterContinental Hotels Group (IHG) zum Hotelbetreiber Sonesta, wie der Service Properties Trust, Eigentümer der Immobilien, bekannt gab. Ob IHG nicht willens oder nicht in der Lage war, offene Forderungen zu bedienen, ist nicht bekannt.

Der Service Properties Trust (SVC) begründet die Kündigung der Verträge unter anderem damit, dass Pachten für Juli und August 2020 in Höhe von insgesamt 26,4 Millionen US-Dollar zuzüglich aufgelaufener Zinsen nicht gezahlt worden seien.  Dazu soll es weitere offene Rechnungen geben. Da SVC auch in Zukunft keine Zahlungen von IHG erwarte, seien die Managementverträge mit IHG nun zum 30. November 2020 gekündigt worden. Dies sei auch das Datum, an dem SVC derzeit plane, das Management der Hotels an Sonesta zu übertragen.

Die Managementverträge von SVC mit IHG umfassen 103 Hotels, darunter drei InterContinental-Hotels, fünf Kimpton Hotels, elf Crowne Plaza-Hotels, drei Holiday Inn-Hotels, 20 Staybridge-Suites und 61 Candlewood-Suites in 30 Bundesstaaten der USA, Kanada und Puerto Rico. Nach der Übertragung an Sonesta erwartet SVC, dass diese Hotels unter den Marken Royal Sonesta, Sonesta und Sonesta ES Suites betrieben werden. Derzeit gibt es weltweit 80 Hotels der Marke Sonesta. SVC ist mit 34 Prozent an Sonesta beteiligt. Sonesta und Service Properties Trust werden beide von der RMR-Gruppe verwaltet.

John Murray, Präsident und Chief Executive Officer des SVC, gab folgende Erklärung ab: „SVC und IHG haben eine lange Beziehung, die im Jahr 2003 begann, aber wir waren nicht in der Lage, eine einvernehmliche Lösung für die Versäumnisse von IHG im Rahmen unserer Managementvereinbarungen mit ihnen zu finden. Daher haben wir nach einer Verhandlungsphase mit IHG beschlossen, IHG zu kündigen und diese Hotels mit Sonesta umzubenennen. Auf der Grundlage historischer Erfahrungen glauben wir, dass das derzeitige Portfolio von 103 Hotels genauso gut oder besser abschneiden könnte wie die Sonesta-Hotels nach der Umstellung und sobald sie sich in ihren jeweiligen Märkten stabilisiert haben.“

Auf eine Bitte um Stellungnahme hin sagte IHG-Sprecher Soojin Yoon gegenüber Hotel News Now, die Entscheidung des Unternehmens, keine Mindestmieten mehr zu zahlen, hänge mit den Bemühungen um Kosteneinsparungen zusammen „Während sich die Branche weiterhin von den beispiellosen Auswirkungen von COVID-19 erholt, ist IHG bestrebt, durch Kostensenkung und Sicherung des Cashflows in einer soliden finanziellen Verfassung zu bleiben und sicherzustellen, dass unsere Managementvereinbarungen mit diesem Ansatz in Einklang stehen", so Yoon per E-Mail an Hotel News Now. „Wie wir bereits in unseren Halbjahresergebnissen Anfang dieses Monats feststellten, sind wir gut kapitalisiert und verfügen über eine verfügbare Liquidität von insgesamt zwei Milliarden US-Dollar“.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine aktuelle Marktstudie vergleicht die Hotelstandorte am Starnberger See und Tegernsee und zeigt, wo Investoren und Betreiber die aktuell besten Perspektiven finden. Der Artikel beleuchtet die strukturellen Unterschiede in Angebot und Nachfrage sowie die jeweiligen Investorendynamiken der südbayerischen Destinationen.

Motel One plant mit 128 Zimmern, einer Skybar und einem Tagescafé den ersten Standort in der Bodenseeregion. Das 26 Millionen Euro teure Projekt in Bregenz soll 2029 eröffnen.

Die größte Hotelkette Skandinaviens, Scandic Hotels, hat ihren Expansionskurs in Deutschland fortgesetzt und am 1. Dezember ihr achtes Haus bundesweit eröffnet. Das Scandic Stuttgart Europaviertel liegt zentral in der Stadt und wurde umfassend renoviert.

Die Handwritten Collection setzt ihren Wachstumskurs fort und eröffnet mit dem Blooma Hotel Liège Centre ein neues Haus in Lüttich in Belgien. Das Hotel verfügt über 149 Zimmer, deren Gestaltung sich an den berühmten botanischen Gärten Lüttichs und der Vergangenheit des Gebäudes als ehemaliges Kloster orientiert.

Hyatt setzt im Luxussegment auf eine neue Führungskraft und ambitionierte Expansionspläne. Ein Fokus liegt auf dem internationalen Debüt der Wellness-Marke Miraval im Roten Meer sowie auf Neueröffnungen der Marken Park Hyatt und The Unbound Collection.

Die Luxushotelgruppe Four Seasons kehrt nach 20 Jahren in die deutsche Hauptstadt zurück. Das Unternehmen übernimmt in Partnerschaft mit dem europäischen Hotelentwickler Gruppo Statuto das Management des Hotel de Rome in Berlin-Mitte und wird es nach einer umfassenden Renovierung Ende 2027 als Four Seasons Hotel Berlin wiedereröffnen.

Das Fünf-Sterne-Resort Alpenhof Murnau am Staffelsee steht vor einem Eigentümerwechsel. Peter Inselkammer, Münchner Hotelier und Unternehmer, wird die Immobilie im neuen Jahr übernehmen. Der Betrieb des Resorts wird unter der bisherigen Leitung fortgeführt.

Die BWH Hotels Central Europe und die ipartment GmbH gehen eine neue Partnerschaft ein. Ziel ist es, neue Zielgruppen, Märkte und Marktanteile im Longstay-Segment in Deutschland und perspektivisch in Europa zu erschließen.

Die in Berlin ansässige Amano Group setzt ihren Expansionskurs fort. Das Unternehmen plant, bis zum Jahr 2028 insgesamt acht weitere Hotels zu eröffnen. Die derzeitige Zimmerkapazität soll durch die neuen Projekte um über 1.500 Zimmer erweitert werden.

Mandarin Oriental hat ihr erstes Haus in Österreich eröffnet und setzt auf die Verbindung von historischer Architektur, zeitgenössischem Design und einem breit gefächerten Kulinarik-Konzept.