Die Unternehmensgruppe des früheren US-Präsidenten Donald Trump will einem Medienbericht zufolge die Pachtrechte an ihrem Hotel in Washington für 375 Millionen Dollar verkaufen. Die Investmentfirma CGI Merchant Group habe eine entsprechende Vereinbarung mit der Trump Organization abgeschlossen, berichtete das «Wall Street Journal» am Sonntag (Ortszeit) unter Berufung auf ungenannte Quellen. Auch CNN berichtete darüber.
Der Pachtrechte-Verkauf des Trump International Hotels, das sich in der Nähe des Weißen Hauses befindet, solle Anfang 2022 abgeschlossen werden, hieß es weiter. CGI plane, «Trump» aus dem Namen zu entfernen, und habe eine Vereinbarung mit der Hotelkette Hilton getroffen, das Hotel unter dessen Marke Waldorf Astoria zu führen.
Die Trump-Gruppe betreibt in Washington seit 2016 in einem langfristig von der Regierung gepachteten alten Postgebäude ein Luxushotel mit rund 250 Zimmern. Während seiner Präsidentschaft - zumindest bis zur Pandemie - war das Hotel ein beliebter Ort für Treffen von Republikanern und Lobbyisten, die um Trumps Gunst warben.
Das Hotel war zudem Gegenstand einer Korruptionsklage gegen Trump. Ihm war vorgeworfen worden, aufgrund seines Amtes als Präsident unter anderem durch das Hotel in Washington von Geschäften mit ausländischen Regierungen zu profitieren, etwa durch Übernachtungen von Diplomaten oder ganzen Delegationen. Das Oberste Gericht der USA hatte Ende Januar das zuständige Berufungsgericht angewiesen, den Fall abzulegen, weil er nach Trumps Ausscheiden aus dem Amt nicht mehr relevant sei.
Das Hotel steht auch im Fokus von Ermittlungen des von Demokraten dominierten US-Repräsentantenhauses. In Dokumenten des Aufsichtsausschusses hieß es, das Hotel habe zwischen seiner Eröffnung im Jahr 2016 und dem vergangenen Jahr mehr als 70 Millionen Dollar Verlust gemacht. Während Trumps Amtszeit soll das Hotel zwischen 2017 und 2020 demnach Zahlungen von ausländischen Regierungen in einer geschätzten Höhe von 3,75 Millionen Dollar erhalten haben. Die Trump Organization bestritt die Angaben. (dpa)