Booking dominiert den OTA-Markt in der Schweiz mit 75 Prozent 

| Hotellerie Hotellerie

Das Wachstum der Online-Buchungsportale (OTA) in der Schweiz bleibt ungebrochen. Davon profitiert jedoch vor allem Booking.com und baut auf Kosten der anderen OTA die marktbeherrschende Stellung im Online-Buchungsbereich weiter aus. Direktbuchungen stiegen im Jahr 2017 geringfügig an.

Diese Ergebnisse gehen aus der jährlichen Befragung zur Vertriebssituation in der Schweizer Hotellerie des Instituts für Tourismus der HES-SO Valais-Wallis hervor, die von hotelleriesuisse unterstützt wird. Die vorliegenden Resultate basieren auf Antworten von 270 Hotels in der Schweiz, die zwischen Januar und Februar 2018 online befragt wurden.

Direkte Buchungskanäle
Direkte Buchungskanäle (Telefon, Fax, Walk-ins, E-Mail, Formular oder Buchungssystem auf der eigenen Website) sind auch 2017 noch die mit Abstand wichtigsten Verkaufsschienen der Schweizer Hotellerie, obwohl ihr prozentualer Anteil am Vertrieb seit Jahren kontinuierlich abnimmt. Im Jahr 2017 wurden gemäss unserer Umfrage 59 Prozent der Logiernächte in der Schweiz über solche direkten Verkaufskanäle generiert, während dieser Anteil im Jahr 2008 noch bei 75 Prozent lag. 

Traditionelle Vertriebspartner 
Traditionelle Buchungskanäle wie Telefon, Brief oder Fax und auch der Verkauf über traditionelle touristische Partner (Tourismusverbände, Reisebüros) sind seit 15 Jahren rückläufig, wobei der Prozess schleichend voran schreitet. Der Marktanteil der Tourismusorganisationen erodiert laufend und schwankt heute um 2.5 Prozent der Logiernächte, 2006 wurden noch 6.5 Prozent der Verkäufe in der Schweiz über Tourismusorganisationen realisiert. 21.03.2018 Folie 5 Vertriebskanäle und OTA 

Elektronischer Vertrieb im Aufwind 
Insgesamt werden heute fast 40 Prozent der Buchungen in Echtzeit (OTA, IBE, GDS, CRS der Hotelketten, Social Media) generiert, wobei die Online-Buchungsportale (OTA) hier klar dominierend (27.7 Prozent) sind. Der Trend zu den Online-Buchungskanälen setzt sich also fort, wobei die OnlineBuchungsportale in den letzten Jahren ihren Marktanteil vervielfachen konnten. 44 Prozent der Hotels generieren heute mehr als 30 Prozent aller Buchungen über die OTA, bei fast jedem 5. Betrieb ist dieser Anteil sogar bei mehr als 50 Prozent, was die große Abhängigkeit vieler Betriebe von diesen Vertriebspartnern aufzeigt. Der Anteil der Echtzeitbuchungen auf der eigenen Website der Hotels liegt bei immer noch bescheidenen 8.2 Prozent, wobei 4-5 Sterne Häuser mit knapp 10 Prozent deutlich höhere Werte haben als 1- 2 Sterne Betriebe mit rund 3 Prozent. 

Die Booking Holding dominiert den OTA Markt in der Schweiz 
Im Jahr 2017 machten Booking.com, Expedia und HRS zusammen 94 Prozent des Marktes für OnlineReiseplattformen aus. Die Booking Holding hat ihre Marktposition in der Schweiz gefestigt (75.6 Prozent gegenüber 71 Prozent im Jahr 2015), während HRS (5 Prozent) den in den letzten Jahren beobachteten Rückgang fortsetzt und Expedia mit 13.4 Prozent die Marktposition halten konnte. 21.03.2018 Folie 6 Relation zwischen OTAs und Hotels 

Top-Märkte der OTAs 
Die Top-Märkte für Buchungen über Booking.com sind vor allem die Schweiz (96 Prozent der Nennungen der Hotels als Top-Markt) und Deutschland (87 Prozent) während bei Expedia neben der Schweiz und Deutschland auch die USA (63 Prozent) und UK (54 Prozent) wichtige Quellmärkte sind. Wie erwartet ist HRS vor allem für den Deutschen (92 Prozent) und Schweizer (70 Prozent) Markt wichtig. 

Die Beziehung der Hotels zu den OTAs 
Fast die Hälfte der Hotels fühlt Sie sich von den Online-Buchungsplattformen (OTA) unter Druck gesetzt, ihre Geschäftsbedingungen (z.B. Stornierungsbedingungen, Sonderrabatte, etc.) zu akzeptieren, die Sie sonst (freiwillig) nicht anbieten würden. Über 40 Prozent der Hotels geben an, dass sie von den OTAs «gedrängt» werden, kostenlose «last Minute» Stornierungen zu akzeptieren. Zwei Drittel der Hotels geben an, dass Gäste um eine «Rückerstattung» angefragt, obwohl sie die Buchung als «non-refundable»-Rate über Booking oder andere OTA/Buchungsplattformen gebucht haben. Dabei sagen 31 Prozent der Hotels aus, dass die Gästeanfrage zur Rückerstattung aufgrund der Empfehlung durch die Buchungsplattform passiert ist. 21.03.2018 Folie 7 Relation zwischen OTAs und Hotels 

Die Nutzung der OTA Tools durch die Hotels 
Rund 30 Prozent der Hotels haben schon schon einmal die Möglichkeiten der OTA genutzt, um Ihr Ranking effektiv zu verbessern (z.B. Ranking Booster, Preferred Partner Programme), vor allem für eine punktuelle Stimulation der Nachfrage in schwachen Zeiten. Neu ist es möglich, dass der Gast über Booking.com die Übernachtung auch gleich bezahlen kann. Die Meinungen der Schweizer Hotels zu dieser Option sind geteilt: 37 Prozent der Hotels haben noch keine Meinung, 35 Prozent begrüssen diese Option und 29 Prozent werden diese im System von Booking.com desaktivieren. 

Aktivitäten zur Stimulierung der Direktbuchungen 
Die Hälfte der befragten Hotels hat seit der Annahme der Motion Bischof (September 2017) Anpassungen zur Stärkung des Onlinedirektvertriebs unternommen, sei es durch eine individuelle Differenzierung der Preise auf allen Kanälen oder über kostenlose Zusatzangebote bei Direktbuchungen.
 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das geplante Vier-Sterne-Plus-Hotel „Le Tresor“ in der ehemaligen Staatsbank in der Schweriner Friedrichstraße steht nach der Insolvenz des österreichischen Investors vor einer ungewissen Zukunft. Das Projekt sollte dem historischen Haus, in dessen Tresorräumen einst die Goldreserven von Mecklenburg-Strelitz lagerten, eine hochwertige Nutzung ermöglichen.

DEHOGA Hessen nimmt Abschied von Reinhard Schreek. Der ehemalige Präsident des Verbands und spätere Ehrenpräsident ist kürzlich verstorben. Schreek prägte den Hotel- und Gaststättenverband in Hessen über Jahrzehnte.

Der Fürstenhof in Bad Kissingen steht zum Verkauf. Die Historie des Fürstenhofs reicht über 160 Jahre zurück. Das ursprüngliche Gebäude wurde bereits 1856 als Kurhotel errichtet und beherbergte Gäste des europäischen Hochadels.

Die Liquidation von Sonder Holdings hat Marriott in die Schlagzeilen gebracht . Seit dem abrupten Zusammenbruch der Lizenzvereinbarung sieht sich das Unternehmen nun mit erheblichem Gegenwind seitens der Gäste konfrontiert. 

In Leipzig wurden die SO!APART Awards 2025 verliehen. Die ausgezeichneten Häuser präsentieren Konzepte, die laut Jury-Einschätzung trotz des aktuell schwierigen Marktumfelds und der Zurückhaltung bei Neueröffnungen „extrem stark und zukunftsgewandt“ sind.

Der aktuelle „Changing Traveller Report 2026“von SiteMinder zeigt eine deutliche Verschiebung im Suchverhalten von Reisenden bei der Hotelsuche. Demnach haben Online-Reisebüros die Suchmaschinen als primären Startpunkt für die Hotelrecherche abgelöst.

Die britische Aufsichtsbehörde Advertising Standards Authority (ASA) hat Beschwerden gegen große Akteure der Reisebranche, darunter die Hotelgruppen Hilton, Travelodge und Accor sowie das Buchungsportal Booking.com, stattgegeben. Der Vorwurf: Irreführende Werbung mit sogenannten „Ab-Preisen“ für Hotelzimmer.

Der auf Hotelimmobilien spezialisierte Berater Christie & Co ist mit der Vermarktung des etablierten Romantik Hotel Bösehof in Bad Bederkesa beauftragt worden. Das Midscale-Hotel, gelegen im Elbe-Weser-Dreieck zwischen den Städten Bremen, Hamburg und Cuxhaven, wird zum Verkauf angeboten.

Das Hochhaus Main Plaza am Sachsenhäuser Mainufer in Frankfurt startet in eine neue Ära. Unternehmer Michael Schramm, Inhaber der Apartmentresidenz-Gruppe, hat das Gebäude von der Lindner Hotel Gruppe übernommen. Das als Frankfurter Wahrzeichen geltende Hochhaus soll mit einem zukunftsweisenden Hybridmodell neu ausgerichtet werden.

Tin Inn, das auf ein nachhaltiges Übernachtungskonzept auf Basis seriell gefertigter Container setzt, hat einen neuen Standort in Nettetal-Kaldenkirchen eröffnet. Die Eröffnung folgt kurz nach der Inbetriebnahme des Standorts in Meckenheim.