Co-Ownership – Der neue Weg zum eigenen Feriendomizil

| Hotellerie Hotellerie

Eine ganze Ferienimmobilie kaufen, die man nur ein paar Wochen im Jahr nutzt? Das können und wollen sich die wenigsten leisten, schon gar nicht in Zeiten hoher Baukosten und Inflation. Co-Ownership bietet eine nachhaltigere und günstigere Möglichkeit zum Besitz von Ferienhäusern.

Immer mehr Menschen träumen von einer eigenen Ferienimmobilie, einem Rückzugsort, an dem sie dem Alltag entfliehen und wertvolle Erholungszeit verbringen können. Wie es aber bei Träumen oft so ist: Es scheitert am Geld. Preise für Ferienhäuser in Top-Lagen in beliebten Urlaubsregionen kannten in den vergangenen Jahren meistens nur eine Richtung. Neben den Kosten sind die Verantwortlichkeiten, die mit dem Kauf und der Pflege einer solchen Immobilie einhergehen, oft eine große steuerliche und rechtliche Hürde – insbesondere im Ausland. Denn die wenigsten nutzen eine Ferienwohnung das gesamte Jahr über. Ein neues Eigentumsmodell erfreut sich seit 2020 größerer Beliebtheit und will Menschen den Wunsch der eigenen Ferienimmobilie “per click” ermöglichen: Co-Ownership.

Was ist Co-Ownership?

Co-Ownership ist genau das, wonach es klingt – der Besitz einer oder mehrerer Anteile an einer voll ausgestatteten Ferienimmobilie. Jeder Anteil entspricht der Anzahl der Wochen pro Jahr, für die das Objekt der Begierde genutzt werden kann. Dieses neue Eigentumsmodell tauchte erstmals im Jahr 2020 in den USA auf und erfreut sich seither wachsender Beliebtheit. 

Durch das Teilen der Kosten wird der Kauf und Unterhalt einer Ferienimmobilie für diejenigen Interessenten erschwinglicher, die sich einen alleinigen Kauf nicht leisten können. Darüber hinaus bietet Co-Ownership ein höheres Maß Flexibilität. Da die Nutzung der Immobilie aufgeteilt wird, haben die Miteigentümer die Möglichkeit, ihre Urlaubszeiten individuell anzupassen. Dies eröffnet die Chance, verschiedene Reiseziele zu erkunden und die Vielfalt der Ferienerlebnisse zu genießen.

Mancher mag sich an das sogenannte „Timesharing“ erinnert fühlen. Beim Timesharing wurde das Recht verkauft, für eine bestimmte Zeit im Jahr ein voll ausgestattetes Appartement in einer  Ferienanlage oder einem Hotel bewohnen zu dürfen. Im Unterschied zum Timeshare umfasst Co-Ownership jedoch nicht nur ein Nutzungsrecht. Käufer erwerben tatsächlich echtes mittelbares Eigentum an einer Ferienimmobilie. Alle Eigentümer werden Anteilseigner bzw. Gesellschafter einer Gesellschaft, die als Eigentümerin der Immobilie im Grundbuch eingetragen wird. Vereinfacht gesagt werden die Käufer damit rechtmäßige Miteigentümer der Immobilie und können wesentliche Entscheidungen in Bezug auf die Immobilie selbst treffen. Die anfallenden Kosten, die auch bei Alleineigentum zu zahlen sind, werden in diesem Fall transparent durch die Anzahl der Miteigentümer geteilt.

Co-Ownership wird durch Technologie ermöglicht und gemanaged

Ermöglicht wird dieses relativ neue Modell durch Technologie, auch bekannt als “Proptech” (kurz für Property Technology). Unternehmen, die sich auf Miteigentum spezialisiert haben, fungieren als Hausverwalter, Innenarchitekten und helfen den Eigentümern bei der Vermietung sowie beim Verkauf ihrer Anteile. Wer wann die Immobilie nutzt, regelt ein Buchungssystem, über den Belegungsplan und die Reservierung informiert eine App. Die Eigentümer werden als Besitzer eingetragen und können die Immobilie in der Regel anteilig im Jahr nutzen. Meist enthält der Preis alle Kaufnebenkosten. Hinzu kommen noch monatliche Kosten für Verwaltung, Versicherung, Betrieb, Pflege und Reparaturen. Gemanagt wird die Immobilie nach dem Kauf vom Anbieter. „Sie genießen Ihren Urlaub, den Rest machen wir“, wird versprochen. 

Bei MYNE aus Berlin zum Beispiel können Interessierte “per Klick“ ab einem Eigenkapital von 50.000 Euro Anteile an Ferienimmobilien in beliebten Urlaubsdestinationen wie den Alpen, den Kanarischen Inseln, Ibiza oder der Côte d'Azur erwerben. Myne kuratiert vorab die Anzahl der Miteigentümer entlang “komplementärer Nutzungswünsche”. Soll heißen: Während zum Beispiel eine junge Familie die Immobilie eher in  den Sommerferien nutzen möchte, verreist ein kinderloses Paar vielleicht eher  außerhalb der Saison. Feiertage wie Weihnachten oder Neujahr werden nach einem Rotationsprinzip verteilt und über eine App gebucht.  Die jeweilige Immobilie wird an bis zu acht Miteigentümer verkauft, sodass jede Partei im Durchschnitt mindestens 44 Tage im Jahr Anspruch auf die Immobilie, d.h. die eigene Nutzung und/oder die anteiligen Vermietungseinnahmen hat. Gegen eine monatliche Verwaltungsgebühr kümmern sich Anbieter wie MYNE oder Lazazu um die Einrichtung, Instandhaltung und professionelle Verwaltung der Immobilie. Auch ein Concierge-Service ist inbegriffen.

Fazit

Co-Ownership an Ferienimmobilien eröffnet neue Wege, um den Traum einer eigenen Ferienunterkunft zu verwirklichen. Durch das Teilen der Kosten und Verantwortlichkeiten ermöglicht Co-Ownership Menschen, die sonst nicht in der Lage wären, sich eine Ferienimmobilie zu leisten, den Zugang zu diesem unvergleichlichen Lebensstil. Die Flexibilität und finanzielle Entlastung machen Co-Ownership zu einer interessanten Alternative für all jene, die ihr eigenes Feriendomizil zu einem Bruchteil der Kosten genießen möchten. Ob Co-Ownership aber für jeden etwas ist, muss im Zweifel selbst entschieden werden.


 

 

 

 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das ehemalige Old War Office in London, heute als OWO bekannt, beherbergt ab sofort das erste Raffles Hotel in der englischen Hauptstadt, The OWO Residences by Raffles sowie verschiedene Restaurants und Bars.

Coliving-Betreiber The Base hat einen Mietvertrag für einen Neubau im Berliner Ortsteil Oberschöneweide unterzeichnet. "The Base Berlin Funky" ist Teil des Quartiers Funkytown, welches der Berliner Projektentwickler Trockland entwickelt.

Die Accor-Beteilugung Ennismore fasst Hotels jetzt auf einer All-Inclusive-Plattform zusammen. Die Webseite Allinclusive-collection.com vereinigt mehr als 30 Resorts der Marken Rixos, SO/ und Swissôtel. Accor hatte diese Initiative bereits vor über einem Jahr angekündigt.

Die Investmentplattform ASHG übernimmt das Essential by Dorint-Hotel in Köln-Deutz und das nh-Hotel in Magdeburg, wodurch das Portfolio in Deutschland auf fünf Häuser mit mehr als 700 Zimmern wächst. ASHG wird die Hotels renovieren und unter Marriott-Marken neu eröffnen.

Mit dem Start von Sleap.io wurde jetzt die erste Hotelbuchungsplattform vorgestellt, die die Blockchain-Technologie nutzt und Krypto-Zahlungen akzeptiert. Das Start-up mit Sitz in Glattbrugg bei Zürich basiert auf der Camino-Blockchain, die von Chain-4-Travel, einem weiteren in Zürich ansässigen Start-up, entwickelt wurde.

Im kommenden Jahr können Reisende auch in Lindau am Bodensee in einem Premier Inn-Hotel übernachten. Das Unternehmen erwirbt dort zum 8. Januar 2024 eine dann betreiberfreie Hotel-Immobilie. Bis zum Jahresende wird das Hotel noch als Best Western Plus Marina Star Hotel betrieben.

Am Samstag, den 18. November 2023, findet der alljährliche Flanierball im Schloss Fleesensee statt. Mit dabei in diesem Jahr ist auch Fernsehkoch Ralf Zacherl. Er wird die Gäste gemeinsam mit dem Schlossteam um Küchenchef Christian Braun kulinarisch verwöhnen.

Die Aspire Hotel GmbH setzt ihren Wachstumskurs fort und hat den Betrieb eines neuen Hotels in Reutlingen übernommen. Ursprünglich unter dem Namen „Stadthotel Reutlingen" geführt, wird das Hotel nun unter der Eigenmarke Aspire als „Aspire Castillo" betrieben.

Booking Holdings hat bestätigt, dass es gegen die Entscheidung der europäischen Regulierungsbehörden, die Übernahme der Etraveli Group zu untersagen, Berufung einlegen will. Der Hotelverband Deutschland sieht die Entscheidung als wichtigen Schritt, um die Marktmacht von Booking zu begrenzen.

Die Situation in der Immobilienbranche führt zu Konsequenzen auch auf Seiten der Berater. So hat der Dienstleister Colliers entschieden, den Geschäftsbereich Hotel in Deutschland aufzugeben. Colliers trennt sich zum 31.10.2023 vom Hotel-Team unter der Leitung von René Schappner.