Datenleck bei Apartmentanbieter Numa entdeckt

| Hotellerie Hotellerie

Ein Mitglied des Chaos Computer Clubs (CCC) hat bei Apartmentanbieter Numa ein schwerwiegendes Datenleck aufgedeckt, das den ungeschützten Zugriff auf über eine halbe Million Kundendatensätze inklusive sensibler Ausweisdaten ermöglichte. Wie zuerst Zeit Online berichtete und vom CCC bestätigt wurde, war es durch einfaches Hoch- und Runterzählen von Rechnungsnummern im System möglich, auf andere Kundenrechnungen zuzugreifen.

Rechnung als Einfallstor

Die Sicherheitslücke wurde bei einem Aufenthalt des CCC-Mitglieds und Sprechers Matthias Marx entdeckt. Nach dem digitalen Check-In, der verpflichtend den Upload eines amtlichen Ausweisdokuments vorsah, erhielt Marx einen Link zu seiner Rechnung. Diese enthielt eine fortlaufende Rechnungsnummer als Parameter in der URL. Durch simples Verändern dieser Zahl ließ sich Zugriff auf Rechnungen anderer Gäste erlangen – laut CCC lückenlos in einem Bereich von über 500.000 Einträgen.

Diese Rechnungen enthielten nicht nur Namen, Adressen, Aufenthaltsorte und -zeiten, sondern auch Buchungsnummern. Mit diesen wiederum konnte auf weitere sensible Daten zugegriffen werden: Im Quellcode der Check-in-Website fand sich ein JSON-Objekt mit vollständigem Namen, E-Mail-Adresse, Telefonnummer und den hochgeladenen Ausweisdaten der jeweiligen Gäste.

Kritik an unnötiger Datenerhebung

Der CCC übt scharfe Kritik an der Praxis, Ausweisdaten zu verlangen und zu speichern. „Wer ein Zimmer gebucht, bezahlt und seinen Check-in-Link erhalten hat, hat seine Identität ausreichend bestätigt. Eine zusätzliche Ausweiskontrolle samt dauerhafter Speicherung ist weder notwendig noch rechtlich haltbar“, so Marx. Der CCC fordert die vollständige Abschaffung der Hotelmeldepflicht, auch für Nicht-Deutsche.

Seit Anfang des Jahres gibt es für deutsche Staatsangehörige keine gesetzliche Grundlage mehr für die Speicherung von Ausweisdaten im Hotel. Der CCC sieht daher in der anhaltenden Praxis einen möglichen Verstoß gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

Schnelle Reaktion, aber Grundsatzfragen bleiben

Numa reagierte auf die Hinweise des CCC und meldete die Schwachstelle am 6. Juni an die Berliner Datenschutzbeauftragte – einen Tag nach der CCC-Meldung. Nach Angaben des Unternehmens wurde die Lücke unmittelbar geschlossen und Betroffene informiert. Hinweise auf eine missbräuchliche Nutzung der Daten liegen laut Numa derzeit nicht vor.

Trotzdem bleibt die zentrale Kritik bestehen: Der Upload von Ausweisdokumenten bleibt bei Numa weiterhin obligatorisch. Für den CCC ist das ein Sicherheitsrisiko, das sich einfach vermeiden ließe – indem solche Daten gar nicht erst erhoben würden. Marx fasst zusammen: „Das beste Datenleck ist eins, das nicht entstehen kann, weil die Daten nie erhoben wurden.“

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die britische Hotelmarke Premier Inn hat ihren Markteintritt in Duisburg vollzogen. Mit dem Premier Inn Duisburg City Altstadt nahm das Unternehmen den Betrieb an seinem 65. Standort in Deutschland auf.

Die Online Birds haben die Trendberichte ausgewertet, die derzeit von Hotelgesellschaften oder Beratern veröffentlich werden. Demnach zeichnet sich für die DACH-Region ein überraschend klares Bild ab: Gäste suchen vermehrt nach Substanz statt Überfluss, nach Gefühl statt Ablenkung.

Stayery erweitert das Portfolio in der Hauptstadt mit einem neuen Haus am Kurfürstendamm. Das ehemalige Hotel „Ku’Damm 101“ wird bis 2027 zu 198 Serviced Apartments umgebaut und soll künftig Geschäfts- und Freizeitreisende ansprechen.

Das Amtsgericht Cottbus hat die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Nena Hospitality GmbH angeordnet. Die Gesellschaft hatte zuvor selbst die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt. Nena führt derzeit acht Apartmenthäuser. Jetzt wird ein Investor gesucht.

Hilton startet im kommenden Jahr mit dem ersten Haus der Marke LXR Hotels & Resorts in Griechenland. Das Resort mit 66 Zimmern, Suiten und Villen entsteht an der Ostküste Santorins in Kamari, am Fuße des antiken Thira.

Das Jahresende gilt vielerorts als Hochsaison, nicht nur in schneesicheren Gebieten. Das zeigt eine aktuelle Branchenumfrage in Mecklenburg-Vorpommern. Um das Weihnachtsfest herum liegen die Erwartungen deutlich niedriger.

Die Hotelmarke Radisson Individuals vergrößert ihr deutsches Angebot im Süden des Landes. Mit dem HARBR. Hotel Konstanz und dem HARBR. Hotel Heilbronn wurden zwei neue Häuser in das Portfolio aufgenommen.

Die neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen für Oktober 2025 eine Steigerung der Übernachtungszahlen. Der kumulierte Wert des Jahres erreicht das Vorjahresniveau, getrieben durch den Inlandstourismus.

Die Berner Oberländer Tourismusgemeinde Grindelwald hat angesichts des Massenandrangs einen vorläufigen Stopp für neue Hotelprojekte beschlossen. Das Dorf, das sich zwischen Abhängigkeit vom Tourismus und den Problemen des Ansturms befindet, möchte den Overtourism eindämmen. Kritik koomt von Schweiz Tourismus.

In Sankt Lorenzen, unweit von Bruneck in den Dolomiten, beginnt für ein tausend Jahre altes Bauwerk ein neues Kapitel.Das Castel Badia eröffnet nach umfassender Restaurierung als Boutique-Hideaway. Das Schloss bietet 29 Zimmer und Suiten sowie ein separates Chalet für Gäste.