Die Deutsche Pfandbriefbank, einer der großer Finanzierer von Gewerbeimmobilien in Deutschland, stoppt die Neu-Finanzierung von Hotels. Wie das Unternehmen mitteilt, mache die Bank bei Shopping Centern und Hotels seit dem zweiten Quartal keine Neuzusagen mehr.
Bei der Vorlage seiner Neunmonatszahlen wurde unterstrichen, dass sich die „die Investoren- und Mietnachfrage grundsätzlich eingetrübt, die Teilmärkte Hotels und Einzelhandel mit Ausnahme des Lebensmitteleinzelhandels sind besonders betroffen“. In diesem Umfeld gehe die Bank noch selektiver vor.
Hauptsorgenpunkte blieben Hotels und der Einzelhandel. Die Hotelbranche werde sich voraussichtlich erst weit ins Jahr 2022 hinein wieder einigermaßen erholt haben, sagte Arndt. Die Pfandbriefbank ist ein großer Finanzierer von Gewerbeimmobilien in Deutschland und auch in mehreren Auslandsmärkten aktiv, darunter in den USA. «Wir bleiben in jeder Hinsicht vorsichtig», sagte Vorstandschef Andreas Arndt.
Die Pandemie und ihre makroökonomischen Folgen würden zusammen mit «säkularen Effekten» wie dem Trend zu Online-Einkauf und Home Office «mit einiger Zeitverzögerung zu gravierenden Anpassungen auf den Immobilienmärkten führen», so Arndt weiter.
Für sich selbst erwartet die Pfandbriefbank in diesem Jahr ein «solides Ergebnis», auch wenn Arndt nach wie vor keine Prognose abgab. Die Pfandbriefbank machte deutlich weniger Neugeschäft: nur noch 4,4 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten, fast 3 Milliarden weniger als im gleichen Zeitraum 2019.
Doch die verbleibenden Finanzierungen bringen dafür laut Vorstandschef höhere Renditen. Wegen höherer Ausfallrisiken hat die Bank aber auch ihre Risikovorsorge kräftig erhöht. In den ersten neun Monaten hat die pbb dafür 84 Millionen Euro zusätzlich zurückgelegt, mehr als achtmal so viel wie im Vorjahreszeitraum.
Im dritten Quartal steigerte die Deutsche Pfandbriefbank ihren Vorsteuergewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar um sieben Prozent auf 75 Millionen Euro. Doch der Überschuss sank wegen höherer Steuerzahlungen um 14 Prozent auf 48 Millionen Euro. (Mit Material der dpa)