Laut einer aktuellen Studie der University of Sydney ist der Tourismus für rund acht Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Viele Reisende verstehen allerdings immer noch nicht, warum umweltfreundliches Verhalten auch im Urlaub wichtig ist. Mit dieser unbequemen Wahrheit hätten auch manche Unternehmen aus der Branche zu kämpfen, ist Claire Cutting überzeugt, die als Direktorin für Nachhaltigkeit bei Marriott International arbeitet.
Wie nun Skift berichtete, sprach Cutting Anfang Mai zum Thema anlässlich eines Runden Tischs für nachhaltigen Tourismus an der Cornell University. An der Veranstaltung nahmen zudem Fachleute aus Wissenschaft und Privatwirtschaft teil, um mögliche Lösungen für den Tourismus zu diskutieren. So plane Marriott zum Beispiel ein Programm für einen CO2-Ausgleich für Freizeitreisende. Für Meetings und Events gebe es dies laut Cutting bereits. „Wir haben aber bislang keinen Weg gefunden, um den Gästen einen solchen Ausgleich verständlich zu machen", erklärte die Managerin. Andere Wege, wie etwa das Baumpflanzen mit den Delta Hotels, seien hingegen erfolgreich verlaufen.
Verantwortung statt Nachhaltigkeit
Laut Cutting sollte die gesamte Reisebranche statt vom nachhaltigen Tourismus lieber vom verantwortungsvollen sprechen. „Wir sagen verantwortungsvollen Tourismus, weil unsere Gäste wollen, dass wir verantwortlich sind", erklärte Cutting. „Einige Gäste werden Hotels gar nicht mehr in Erwägung ziehen, wenn sie denken, dass diese nicht nachhaltig arbeiten." Das Ziel von Marriott sei es daher, bis zum Jahr 2025 alle Häuser mit einem anerkannten Nachhaltigkeitssiegel zertifizieren zu lassen. Einige Marriott-Hotels errichten zudem Abfallentsorgungseinrichtungen in Gemeinden, in denen es bislang noch keine gibt. Umweltfreundliches Denken stünde aber auch bei den Mitarbeitern noch nicht so stark im Fokus. Marriott untersuche jedoch, wie das Ganze verbessert werden könne.