„Es ist eine Schande“: Bonn verschärft Bettensteuer

| Hotellerie Hotellerie

Die Ratskoalition in Bonn will die örtliche Bettensteuer für Übernachtungen in Hotels um einen Punkt auf sechs Prozent erhöhen. Ferner soll die Steuerpflicht auf Geschäftsreisende ausgedehnt werden. Der zuständige DEHOGA ist empört und spricht von einer Schande.

Der DEHOGA Nordrhein verurteilt den in der Bonner Ratssitzung mit den Stimmen der Ratskoalition bestehend aus Grünen, SPD, Linken und Volt gefassten Beschluss: „Es ist eine Schande,“, so DEHOGA Geschäftsführer Christoph Becker, „dass ein Beschluss mit einer solchen Tragweite so kurzfristig eingebracht und den Betroffenen keine Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben wird.“ Im Vorfeld der Beschlussfassung habe es von Seiten der Ratskoalition keine offizielle Verlautbarung zu dieser Steuererhöhung und Steuererweiterung gegeben.

Diese Form der „Hinterzimmerpolitik“ verurteilt der DEHOGA genauso wie den Inhalt Beschlussfassung. „Bei allem Verständnis für die Haushaltsprobleme der Stadt Bonn kann es nicht sein, dass hier wieder einmal nur die Beherbergungsbranche ein Sonderopfer für die Gesellschaft leisten muss,“ so Michael Schlößer, Vorsitzender des DEHOGA in Bonn. „Den politischen Entscheidern wird die Tragweite Ihrer Entscheidung gar nicht bewusst sein,“ so seine Vermutung.

Der DEHOGA sieht gerade das langsam wieder erstarkende Segment des Tagungs- und Kongressgeschäftes in Gefahr. Während der Pandemie sei dieser Bereich völlig zum Erliegen gekommen und nehme derzeit wieder etwas Fahrt auf. Dabei gehe es ebenso um die kleine Tagung mit 20 Personen bis hin zu großen Kongressen mit mehreren tausend Teilnehmern.

Ebenso bliebe das Übernachtungsvolumen mit mehreren tausend Übernachtungen im Jahr, das verschiedene große Unternehmen in der Bonner Hotellerie mit klaren preislichen Vorgaben und Beschränkungen buchen würden völlig außer Betracht. Es steht zumindest zu befürchten, dass eine Preiserhöhung von sechs Prozent nicht akzeptiert werde und diese Unternehmen ihre Mitarbeiter demnächst in bettensteuerfreien Orten unterbringen würden. Der Schaden liege dann nicht nur beim Bonner Beherbergungsgewerbe, sondern auch bei der Stadt, deren Gewerbesteuereinnahmen darunter leiden würden, so der Verband. Bonn sei eine der ganz wenigen Städte bundesweit, die die Ausweitung der Bettensteuer auch auf Geschäftsreisende beschlossen habe und zudem mit sechs Prozent auch mit einem der höchsten Steuersätze.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Wohnungsnot in Zermatt spitzt sich zu. Der lokale Hotelier Heinz Julen präsentiert mit dem 260 Meter hohen Wohnturm Lina Peak eine radikale Lösung, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und die Besucherströme des Tourismus-Hotspots neu zu lenken.

Der Bayerische Verfassungsgerichtshof hat das von der Staatsregierung erlassene Verbot der Bettensteuer in Bayern bestätigt. Die Klage dreier Städte gegen das Verbot, das seit 2023 in Kraft ist, wurde abgewiesen. Die Entscheidung verwehrt den Klägerkommunen die erhofften Millioneneinnahmen, während Hotellerie und Gastgewerbe das Urteil begrüßen.

Das geplante Vier-Sterne-Plus-Hotel „Le Tresor“ in der ehemaligen Staatsbank in der Schweriner Friedrichstraße steht nach der Insolvenz des österreichischen Investors vor einer ungewissen Zukunft. Das Projekt sollte dem historischen Haus, in dessen Tresorräumen einst die Goldreserven von Mecklenburg-Strelitz lagerten, eine hochwertige Nutzung ermöglichen.

DEHOGA Hessen nimmt Abschied von Reinhard Schreek. Der ehemalige Präsident des Verbands und spätere Ehrenpräsident ist kürzlich verstorben. Schreek prägte den Hotel- und Gaststättenverband in Hessen über Jahrzehnte.

Der Fürstenhof in Bad Kissingen steht zum Verkauf. Die Historie des Fürstenhofs reicht über 160 Jahre zurück. Das ursprüngliche Gebäude wurde bereits 1856 als Kurhotel errichtet und beherbergte Gäste des europäischen Hochadels.

Die Liquidation von Sonder Holdings hat Marriott in die Schlagzeilen gebracht . Seit dem abrupten Zusammenbruch der Lizenzvereinbarung sieht sich das Unternehmen nun mit erheblichem Gegenwind seitens der Gäste konfrontiert. 

In Leipzig wurden die SO!APART Awards 2025 verliehen. Die ausgezeichneten Häuser präsentieren Konzepte, die laut Jury-Einschätzung trotz des aktuell schwierigen Marktumfelds und der Zurückhaltung bei Neueröffnungen „extrem stark und zukunftsgewandt“ sind.

Der aktuelle „Changing Traveller Report 2026“von SiteMinder zeigt eine deutliche Verschiebung im Suchverhalten von Reisenden bei der Hotelsuche. Demnach haben Online-Reisebüros die Suchmaschinen als primären Startpunkt für die Hotelrecherche abgelöst.

Die britische Aufsichtsbehörde Advertising Standards Authority (ASA) hat Beschwerden gegen große Akteure der Reisebranche, darunter die Hotelgruppen Hilton, Travelodge und Accor sowie das Buchungsportal Booking.com, stattgegeben. Der Vorwurf: Irreführende Werbung mit sogenannten „Ab-Preisen“ für Hotelzimmer.

Der auf Hotelimmobilien spezialisierte Berater Christie & Co ist mit der Vermarktung des etablierten Romantik Hotel Bösehof in Bad Bederkesa beauftragt worden. Das Midscale-Hotel, gelegen im Elbe-Weser-Dreieck zwischen den Städten Bremen, Hamburg und Cuxhaven, wird zum Verkauf angeboten.