Europäischer Hotelbau: Pipeline erreicht neuen Höchststand im dritten Quartal

| Hotellerie Hotellerie

Die Hotelbau-Pipeline in Europa hat im dritten Quartal 2025 laut dem „Q3 2025 Europe Hotel Construction Pipeline Trend Report“ von Lodging Econometrics (LE) einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Insgesamt umfasst die Pipeline 1.666 Projekte mit 245.705 Zimmern. Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr relativ stabil, was auf ein kontinuierliches Wachstum im europäischen Gastgewerbe hindeutet.

Aktuelle Bauvorhaben und zukünftige Planungen

Ein wesentlicher Teil der Pipeline entfällt auf Projekte, die sich derzeit im Bau befinden: 749 Projekte mit 113.306 Zimmern, was 45 Prozent der Projekte und 46 Prozent der Zimmer ausmacht.

359 Projekte mit 54.283 Zimmern sind für den Baubeginn innerhalb der nächsten zwölf Monate vorgesehen. Dies entspricht 22 Prozent sowohl der Gesamtprojekte als auch der Zimmer.

In der frühen Planungsphase befinden sich 558 Projekte mit 78.116 Zimmern. Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies einen Anstieg von 10 Prozent bei den Projekten und 8 Prozent bei den Zimmern dar. Auch die Ankündigungen neuer Projekte (New Project Announcements, NPAs) in Europa nahmen im Jahresvergleich um 3 Prozent zu und belaufen sich auf insgesamt 96 Projekte mit 11.108 Zimmern.

Entwicklungen nach Kettenkategorie

Das Upscale-Segment führt die Bau-Pipeline mit 357 Projekten und 55.136 Zimmern an, was einem Anstieg von 8 Prozent bei den Projekten und 6 Prozent bei den Zimmern gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Upper Midscale-Segment folgt mit 300 Projekten und 43.721 Zimmern.

Besonders hervorzuheben ist das Upper Upscale-Segment, das in diesem Quartal mit 287 Projekten und 45.885 Zimmern einen Rekordwert erreichte. Dies bedeutet eine Steigerung von 7 Prozent bei den Projekten und 4 Prozent bei den Zimmern im Vergleich zum Vorjahr.

Zusammen machen die Upscale- und Upper Midscale-Kettenkategorien 657 Projekte und 98.857 Zimmer aus, was 39 Prozent der Projekte und 40 Prozent der Zimmer in Europas gesamter Bau-Pipeline entspricht.

Baubeginne, Renovierungen und Konvertierungen

Im dritten Quartal wurden 92 neue Bauvorhaben mit insgesamt 11.203 Zimmern gestartet, was einer Steigerung von 11 Prozent der Projekte im Jahresvergleich entspricht.

Darüber hinaus beliefen sich Hotelrenovierungen und Markenkonvertierungen zusammen auf 667 Projekte mit 87.640 Zimmern. Dies kennzeichnet einen Anstieg von 5 Prozent bei den Projekten und 7 Prozent bei den Zimmern im Vergleich zum Vorjahr.

Führende Länder und Städte im Hotelbau

Das Vereinigte Königreich steht weiterhin an der Spitze der europäischen Bau-Pipeline mit 277 Projekten und 39.402 Zimmern, gefolgt von Deutschland mit 152 Projekten und 26.456 Zimmern. Die Türkei erreichte einen Rekordwert von 140 Projekten und 19.866 Zimmern. Frankreich meldete einen Anstieg der Projekte um 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 114 Projekten und 11.097 Zimmern, während Portugal 108 Projekte mit 13.326 Zimmern aufweist.

Unter den Städten führt London die Bau-Pipeline mit 76 Projekten und 14.169 Zimmern an, gefolgt von Istanbul mit 49 Projekten und 7.403 Zimmern. Auch Lissabon, Taschkent und Dublin sind in der Bau-Pipeline stark vertreten.

Prognose für Neueröffnungen

Bis zum Ende des dritten Quartals 2025 wurden in Europa 195 neue Hotels mit 23.459 Zimmern eröffnet. LE prognostiziert für das vierte Quartal weitere 105 neue Hotels mit 14.041 Zimmern, wodurch die Gesamtzahl für das Jahr 2025 bei 300 neuen Hotels und 37.500 Zimmern liegen wird.

Für die Zukunft prognostiziert LE ein anhaltendes Wachstum mit 338 geplanten Hoteleröffnungen und 47.694 Zimmern im Jahr 2026 sowie 350 erwarteten Hoteleröffnungen mit 47.987 Zimmern im Jahr 2027.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Fürstenhof in Bad Kissingen steht zum Verkauf. Die Historie des Fürstenhofs reicht über 160 Jahre zurück. Das ursprüngliche Gebäude wurde bereits 1856 als Kurhotel errichtet und beherbergte Gäste des europäischen Hochadels.

Die Liquidation von Sonder Holdings hat Marriott in die Schlagzeilen gebracht . Seit dem abrupten Zusammenbruch der Lizenzvereinbarung sieht sich das Unternehmen nun mit erheblichem Gegenwind seitens der Gäste konfrontiert. 

In Leipzig wurden die SO!APART Awards 2025 verliehen. Die ausgezeichneten Häuser präsentieren Konzepte, die laut Jury-Einschätzung trotz des aktuell schwierigen Marktumfelds und der Zurückhaltung bei Neueröffnungen „extrem stark und zukunftsgewandt“ sind.

Der aktuelle „Changing Traveller Report 2026“von SiteMinder zeigt eine deutliche Verschiebung im Suchverhalten von Reisenden bei der Hotelsuche. Demnach haben Online-Reisebüros die Suchmaschinen als primären Startpunkt für die Hotelrecherche abgelöst.

Die britische Aufsichtsbehörde Advertising Standards Authority (ASA) hat Beschwerden gegen große Akteure der Reisebranche, darunter die Hotelgruppen Hilton, Travelodge und Accor sowie das Buchungsportal Booking.com, stattgegeben. Der Vorwurf: Irreführende Werbung mit sogenannten „Ab-Preisen“ für Hotelzimmer.

Der auf Hotelimmobilien spezialisierte Berater Christie & Co ist mit der Vermarktung des etablierten Romantik Hotel Bösehof in Bad Bederkesa beauftragt worden. Das Midscale-Hotel, gelegen im Elbe-Weser-Dreieck zwischen den Städten Bremen, Hamburg und Cuxhaven, wird zum Verkauf angeboten.

Das Hochhaus Main Plaza am Sachsenhäuser Mainufer in Frankfurt startet in eine neue Ära. Unternehmer Michael Schramm, Inhaber der Apartmentresidenz-Gruppe, hat das Gebäude von der Lindner Hotel Gruppe übernommen. Das als Frankfurter Wahrzeichen geltende Hochhaus soll mit einem zukunftsweisenden Hybridmodell neu ausgerichtet werden.

Tin Inn, das auf ein nachhaltiges Übernachtungskonzept auf Basis seriell gefertigter Container setzt, hat einen neuen Standort in Nettetal-Kaldenkirchen eröffnet. Die Eröffnung folgt kurz nach der Inbetriebnahme des Standorts in Meckenheim.

Am 1. Dezember 2025 eröffnet in Frankfurt-Sachsenhausen das The Florentin. Das Haus, das aus der ehemaligen Villa Kennedy und erweiterten Gebäudeflügeln besteht, ist Teil der Althoff Collection.

Die Ertragslage in der österreichischen Ferienhotellerie bleibt angespannt. Dies ist das zentrale Ergebnis des „Fitness-Check 2025“, der als größtes Benchmarking im Alpenraum gilt. Wesentliche Ursache dafür sind die gestiegenen Betriebskosten.